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Museum Barberini: Edvard Munch. Zitternde Erde | 18.11.2023-01.04.2024

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Museum Barberini zeigt ab 18. November 2023 die Ausstellung Zitternde Erde des Künstlers Edvard Munch. Es handelt sich um die erste Ausstellung über Landschaften von Edvard Munch, die sich auf seinen Umgang mit der Natur konzentriert. Einerseits betrachtete Edvard Munch die Natur als eine sich zyklisch selbst erneuernde Kraft, andererseits sah er in ihr ein Spiegelbild seiner eigenen inneren Zerrissenheit. Munch entwickelte ein pantheistisches Naturverständnis, das er auf die Wälder und Küsten Norwegens projizierte. Das dramatische Wetter, das er in seinen Gemälden darstellt, ist angesichts der aktuellen Klimakrise besonders eindrucksvoll.

Abb. oben: Edvard Munch, Summer Night by the Beach, 1902–03, Oil on canvas, 103 × 120 cm, Photo Österreichische Galerie Belvedere,Vienna

Edvard Munchs Kunst ist in erster Linie für seine eindrucksvollen Erkundungen tiefer menschlicher Gefühle bekannt. Während seiner gesamten Laufbahn spielte jedoch seine starke Faszination für die natürliche Welt eine ebenso wichtige Rolle wie sein Interesse an den psychischen Dimensionen der Existenz. Entsprechend seiner weitreichenden Vorstellungskraft und Sensibilität erforschte Munch Naturmotive und das Genre der Landschaft, um den Platz des Menschen im kosmischen Lebenszyklus zu hinterfragen und die Schönheit der Elemente sowie die transformativen Kräfte der Natur zu feiern.

Trotz der herausragenden Rolle, die die Natur in Munchs Schaffen spielt, gibt es nur wenige nachhaltige Forschungen zu diesem Thema. Die Ausstellung Edvard Munch: Zitternde Erde ist der erste große Versuch, die Bedeutung von Munchs Naturdarstellungen eingehend zu untersuchen und gängige Vorstellungen zu hinterfragen. Indem sie weniger bekannte Werke neben einigen seiner berühmtesten Gemälde präsentiert, wirft Zitternde Erde ein Licht auf die künstlerischen, wissenschaftlichen und philosophischen Ideen, die Munchs Werk beeinflusst haben, und zeigt, wie seine Kunst mit der aktuellen Klimakrise zusammenhängt. Zu Munchs Zeit war man sich der Gefahren des Klimawandels bewusst, die mit der zunehmenden Industrialisierung und Verstädterung in ganz Europa einhergingen. Gleichzeitig trugen wissenschaftliche Durchbrüche zu einem neuen Verständnis für die Komplexität der natürlichen Welt bei. Der vielschichtige, offene Charakter von Munchs Visionen macht seine Werke in einer Zeit, die von der Instabilität natürlicher Systeme und beunruhigenden Szenarien künftiger Klimaveränderungen heimgesucht wird, äußerst relevant.

DEEDS NEWS - Courtesy of Museum Barberini - Edvard Munch, The Yellow Log, 1912, Oil on canvas, 129.5 × 159.5 cm, Munchmuseet, Oslo
Edvard Munch, The Yellow Log, 1912, Oil on canvas, 129.5 × 159.5 cm, Munchmuseet, Oslo

Ortrud Westheider, Direktorin des Potsdamer Museums Barberini: “Munchs Werke sind in ihrer emotionalen Ausdruckskraft und überwältigenden Modernität nach wie vor unübertroffen, und das aus gutem Grund: Für viele Menschen ist seine Kunst ein Symbol für ihre eigenen Gefühle. Mit der ersten Ausstellung, die ausschließlich Munchs Landschaftsdarstellungen gewidmet ist, erschließen wir eine bisher wenig vertretene Facette seines Schaffens, und die dramatischen Wetterverhältnisse in seinen Bildern erhalten gerade vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Klimakatastrophe eine besondere Dringlichkeit. Wir schätzen uns sehr glücklich, Kunstwerke aus einigen der herausragendsten Sammlungen der Welt zeigen zu können, mit dem Munchmuseet in Oslo als Hauptleihgeber und weiteren Leihgaben u.a. aus dem Museum of Modern Art, New York, oder dem Dallas Museum of Art.”

Zitternde Erde ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem Clark Art Institute in Williamstown, Massachusetts, USA, dem Museum Barberini in Potsdam, Deutschland, und dem MUNCH in Oslo, Norwegen. Für die Institutionen und das Kuratorenteam – bestehend aus Jay A. Clarke (Rothman Family Curator, Art Institute of Chicago), Jill Lloyd (unabhängige Kuratorin) und Trine Otte Bak Nielsen (Kuratorin, MUNCH) – bot das Projekt die Möglichkeit, durch einen fruchtbaren Dialog Forschungsprojekte zu entwickeln.

WO?

Museum Barberini – Museen der Hasso Plattner Foundation gGmbH
Humboldtstr. 5–6
14467 Potsdam, Germany

WANN?

Ausstellungstermine: Samstag, 18. November 2023 – Montag, 01. April 2024

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