PROLOGUE | PERSONAL
(in german language) Leszek, stelle Dir vor, Du würdest uns in Deinem Atelier oder Zuhause empfangen. Wo sprechen wir zusammen (beschreibe Lage, Umgebung und Atmosphäre in den Räumen), wo treffen wir Dich? Wir sind in meinem Atelier bei Fulda. Es ist eine relativ große Halle und auf den Wänden hängen ein paar Bilder von mir und von meiner Frau Joanna. Es ist hoch und von oben, durch die Dachfenster leuchtet die Sonne. In der Mitte stehen zwei Tische mit Farben, Pinsel und verschwinden Dosen. Wir sitzen in roten Stühlen. Manchmal stören zwei Hunde. Mittelgroß, eine davon ist ein Border Collie, die andere eine mallorquinische Pointermix. Draußen ist es sehr grün. Osthessen. Rhön. Vielleicht sitzen wir an Deinem Lieblingsplatz? Es ist auf jeden Fall eine davon. Du wurdest 1973 in Danzig geboren und lebst in Fulda. Welche Stationen und Menschen haben Dich in Deinem bisherigen Leben besonders geprägt? Ich bin in Danzig geboren und aufgewachsen. Auch in Danzig habe ich die Kunst studiert. Man könnte sagen, bis meinem 24. Lebensjahr habe ich nicht viel mehr gesehen. Kurz vorher habe ich eine kleine Ausstellung in der Kunstakademie und zufällig würde sie von einem deutschen Kunstliebhaber gesehen. Er heißt Rudi Neuland und das war 1994. So bin ich nach Fulda gekommen. Zusammen mit meiner Frau haben wir uns entschieden hauptsächlich hier zu leben. Wir arbeiten aber auch in Spanien. Wir kommen nach Danzig nur um die Familie zu besuchen.
Image above: Leszek Skurski portrait
Welche Schriftsteller*innen findest Du derzeit spannend und welche Bücher finden sich in Deinem Bücherregal? Letztens lese ich (wiederholt) die Romane von Szczepan Twardoch, es fängt an mit „Król“ (König von Warschau). Immer wieder versuche ich aktuelle Literatur as Polen und ebenfalls aus Deutschland zu verfolgen. Es ist ein großer Luxus immer in original zu lesen. Aber um ehrlich zu sein, weil ich gerade ein Werkverzeichnis mit über 2800 Werken und 350 Seiten demnächst veröffentlichen würde, habe ich rund um mich jede Menge andere Werkverzeichnisse von verschiedenem Künstler. Das ist zurzeit meine Bücherei. Welche Bücher haben Dich beeinflusst oder geprägt? – Was liest Du aktuell und wo liegt das Buch griffbereit? Szczepan Twardoch, „Królestwo“. Ich komme aber leider nicht weiter. Das Buch bedrückt mich. Es ist faszinierend und gleichzeitig kann ich damit zurzeit nicht gut umgehen. Welche Musik hörst Du und wann? Fast immer Jazz. Zurzeit sehr viel Soul. Und immer Soundtracks. Keine Ahnung warum, ich liebe Filmmusik. Vielleicht weil ich die Bilder dazu brauche… Wenn Du etwas für uns kochen würdest, was wäre es? Ich kann Tumbet vorbereiten. Traditionell mallorquinisches Gericht. Was isst Du am liebsten? Arme Ritter. Immer, zur jederzeit. (Ab 11 Uhr) Was hältst Du vom Frühstücken? … ab 11 Uhr ist ganz ok.
Welchen Sport oder Ausgleich zu Deiner künstlerischen Arbeit betreibst Du? Rennrad. Ich bin verrückt danach. Wenn ich das nicht kann, dann laufe ich. Aber das Rennrad ist meine wahre Liebe. Bei schönem Wetter. Für welche besonderen Leidenschaften oder Hobbies brennst Du? Bei mir sind immer Hunde dabei. Wir haben zwei Hunde die wir als Welpen aus einem Tierheim aus Mallorca adoptiert haben. Für mich und meiner Frau sind sie sehr wichtig, die reisen immer mit. Welches Persönlichkeitsmerkmal macht Dich besonders aus? – Hast Du ein Anliegen, das Du mit uns teilen möchtest? Oder eine Antwort auf eine (nicht von uns gestellte) Frage, die Dich aktuell bewegt? –
INTERVIEW | ARTIST + POSITION
Wir möchten kurz Deinen künstlerischen Werdegang vorstellen. Du hast von 1992 bis 1997 an der Akademie der Schönen Künste in Danzig studiert. Schon im Alter von 22 Jahren wurdest du mit dem Polnischen Staatspreis für Malerei ausgezeichnet. Haben wir etwas übersehen? Falls ja, nenne uns weitere Stationen Deines künstlerischen Werdegangs.
Wie bist Du zur Kunst gekommen? Warum Kunst?
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Was macht Dich aktuell glücklich?
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Was macht Dir aktuell Angst?
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Glaubst Du, dass Kunst eine gesellschaftliche Verantwortung trägt? Und was denkst Du, was sie bewirken kann?
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Was macht Deine Kunst aus? Worum geht es in Deinem Werk – was sind die zentralen Themen?
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THE DEED | DAS WERK: Leszek Skurski
Born in Gdansk (Poland) in 1973 and living in Fulda, the artist Leszek Skurski talks about the central message of his artistic work in his interview.
Bitte beschreibe das Kernthema und die zentrale Botschaft Deines Werks.
(in german language) Es sind wiedererkennbare weiße Gemälde. In den weißen Landschaften erscheinen kleine schwarze und graue Figuren, fragmentiert in Beziehung zueinander gesetzt, als Paar oder als Gruppe. Der weiten, grenzenlos erscheinenden Ebene ausgesetzt, erzählen sie lautlos eine Geschichte, die so offenbleibt wie die Bilder. Der schwarz-weiße „Neoimpressionismus“
Stelle uns die Arbeit vor, die exemplarisch für die Botschaft Deines Werks steht, oder diese aus Deiner Sicht am besten verkörpert.
Was ist das Ziel Deiner Kunst, Deines künstlerischen Werks? Was soll es beim Betrachter bewirken?
Ich hoffe es wirkt wie eine Erinnerung. Die Farben sind nicht anwesend. Alles etwas undeutlich und nicht sofort erkennbar. Und trotzdem will der Betrachter sich dort wiederfinden. Das hat sie doch bereits erlebt, damals. Ich erkenne mich und ihm. Und auch sie. So habe ich auch die Bilder von Vermeer interpretiert. Als Erinnerung.
THE DEED | DAS WERK is a complementary and separately presented part of THE INTERVIEW IN|DEEDS with Leszek Skurski.
Wie schützt Du Dich in der heutigen Zeit vor zu viel Inspiration?
Zu viel Inspiration gibt es nicht… Wirklich, da sehe ich kein Problem.
Wie viel in Deinen Arbeiten ist vorher geplant – wie viel entsteht intuitiv?
Da ich in meinen früheren Werken mir immer sehr viel Zeit gelassen habe und fand nie wirklich ein Ende, arbeite ich jetzt in den weißen Bildern sehr geplant. Ich lege fest etwa 70-80% vorher wie das Bild sein wird und soll. Es heißt nicht, dass mir das gelingt, aber so ist die Vorgehensweise.
Was sind Deine (nächsten) Ziele?
Das große Werkverzeichnis (wird in Oktober 23 erschienenen) und die institutionelle Konzeptausstellung.
Wie stehst Du zum Thema Glauben? Hast Du Glaubensgrundsätze oder gibt es einen Leitspruch?
Ich trenne mein Glauben von der Religion. Ich bin ein Pole, also katholisch per Definition.
Damit muss ich klarkommen. Nobody‘s perfekt. Ich betrachte mich selbst nicht als besonders gläubig. Glaube, falls jemand es braucht, ist eine persönliche Angelegenheit.
Welches Projekt würdest Du gerne noch realisieren, wenn fehlende Zeit, mangelnder Mut oder finanzielle Ressourcen keine Rolle spielen würden?
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Was sind aus Deiner Sicht Attribute für gute Kunst?
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Wird man als Künstler*in geboren? Oder ist ein Kunststudium Pflicht?
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Wie siehst Du die Zukunft von Kunst im Zeitalter von KI?
Ich kann es nicht erwarten!
Wie stehst Du zum Thema NFT?
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Wem zeigst Du ein neues Werk zuerst?
Immer Joanna, meiner Frau. Sie ist die erste Instanz. Ein falscher Satz, ein zweideutiger Blick und das Werk ist Geschichte. Ich zerstörte viele Bilder wegen ihr. Aber ich mag es.
Wie sieht die erste Stunde Deines Tages aus?
Ich pflege keine Tagesrituale. Kaffee hilft.
Sind im Zeitalter des Internets der Dinge Galerien noch notwendig? Wenn ja, warum und wofür?
Galerie bzw. ein Galerist/Galeristin sind aus meiner Sicht nicht zu ersetzen. Ich rede aber nicht von einem Verkäufer. Ich meine einen Partner. Ich betrachte Galerie nicht als ein Laden. Eine Galeristin oder ein Galerist sind ein Teil des Ganzen. Eine vielleicht nicht so originelle Meinung, aber für mich ist Kunst ein “Teamsport“.
Social-Media – Segen oder Fluch?
Große Chance. Part of the Game.
EPILOGUE | CURRENT
The exhibition “ÜBERSCHAU #11 VERMEER CONTEMPORARY” with paintings by Leszek Skurski is on view from 25 August to 23 September 2023 at the CSR Contemporary Showroom, Friedrichstraße 67-70 in 10117 Berlin-Mitte. The works are presented in a group exhibition with different artists. The exhibition is open Tuesday to Saturday from 11:00 am to 7:00 pm.
Leszek Skurski (Instagram: @leszekskurski)
The DEEDS interviews are not edited or shortened by our editorial team and are always reproduced in original sound. Therefore, we do not translate the interview into English or German unless the interviewee submits a translation or we are entrusted with the translation. Here, the English version of the interview was submitted by the artist.
