„The Clock“ von Christian Marclay ist eine 24-stündige Videoarbeit, die durch ein Jahrhundert Filmgeschichte führt. Nun kommt „The Clock“ erstmals nach Berlin: vom 29. November 2025 bis 25. Januar 2026 in der Neuen Nationalgalerie. Seit seiner Premiere in London im Jahr 2010 und dem Gewinn des Goldenen Löwen bei der 54. Biennale von Venedig 2011 hat das Werk weltweit große Aufmerksamkeit erregt und wurde seitdem in bedeutenden Museen wie dem MoMA in New York (2012/13 + 2024/25), dem MCA in Sydney (2013), dem Centre Pompidou in Paris (2014) sowie der Tate in London (2018/19) gezeigt.
Abb. oben: Christian Marclay, The Clock2010Single-channel video installationDuration: 24 hours. © Christian Marclay. Foto © White Cube (Ben Westoby).
„The Clock“ ist eine Zusammenstellung von Tausenden zeitbezogenen Szenen aus Film und Fernsehen, in denen Uhren oder Zeitmesser vorkommen. Nach jahrelanger akribischer Recherche und Bearbeitung hat Christian Marclay diese Szenen und Fragmente zu einem nahtlosen 24- Stunden-Filmerlebnis zusammengefügt. Das Ergebnis ist eine immersive audiovisuelle Reise durch die Filmgeschichte – und zugleich eine funktionierende Uhr: Die Installation ist exakt mit der Ortszeit von Berlin synchronisiert und lässt so die Grenze zwischen filmischer und realer Zeit verschwimmen.

Das Werk vereint über hundert Jahre Filmgeschichte – von ikonischen Thrillern und Western bis hin zu obskuren Science-Fiction-Filmen – und lässt Zeit in unzählige Richtungen gleichzeitig zerfließen. „The Clock“ ist „weder schlecht noch gut, sondern vollendet, vielleicht der beste Film, den man je gesehen hat‘, erklärte die Schriftstellerin Zadie Smith 2011 in der „New York Review of Books.“ „24 Stunden lang buchstäblich auf die Uhr zu schauen, mag wie eine Folter klingen. Aber The Clock macht auf seltsame Weise süchtig, und die Besucher bleiben oft viel länger, als sie beabsichtigt hatten. Man kann die Zeit nicht aus den Augen verlieren, und doch läuft sie einem irgendwie davon“ schrieb Holly Williams 2018 in der „New York Times“.

In einem eigens erbauten Kino innerhalb der oberen Halle des Mies van der Rohe-Gebäudes ist „The Clock“ während der regulären Öffnungszeiten zu sehen. Vom 5. – 6. Dezember 2025 sowie vom 1. – 2. Januar 2026 haben Besucher*innen zusätzlich die Gelegenheit, das vollständige 24-Stunden-Werk in der Neuen Nationalgalerie zu erleben. Hierfür ist der Eintritt außerhalb der regulären Öffnungszeiten kostenfrei.

Christian Marclay (geboren 1955), wuchs in der Schweiz auf und lebt und arbeitet heute in London. Seit über 40 Jahren beschäftigt er sich mit der Verschmelzung von bildender Kunst und Musik. Dabei verwandelt er Klang und Musik in sichtbare, physische Formen durch Performance, Collage, Skulptur, Installation, Fotografie und Video.
„Christian Marclay. The Clock“ wird kuratiert von Klaus Biesenbach, Direktor der Neuen Nationalgalerie, und Lisa Botti, Kuratorin an der Neuen Nationalgalerie.
WANN?
Ausstellungsdaten: Samstag, 29. November 2025 bis Sonntag, 25. Januar 2026
Öffnungszeiten:
Di – Mi 10 – 18 Uhr
Do 10 – 20 Uhr
Fr – So 10 – 18 Uhr
WO?
Neue Nationalgalerie
Potsdamer Straße 50
10785 Berlin





