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Samstag, September 13, 2025

JAŠA: The Monuments | Kapitel 13 | Fragmente von Uns – Kühlhaus Berlin | 08.02.2025

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Am 8. Februar 2025 lädt der Künstler JAŠA zu einer Performance ins Kühlhaus Berlin am Gleisdreieck. Fragments of Us verwandelt die industrielle Umgebung des Kühlhauses Berlin in eine Bühne für fragmentierte Erzählungen und rätselhafte Begegnungen.

Abb. oben: © the artist.

Das Publikum ist eingeladen, sich durch diese suggestive Landschaft zu bewegen und die Darsteller bei sich wiederholenden Gesten und Bewegungen zu beobachten, die auf vergessene Geschichten und unausgesprochene Wahrheiten hinweisen.

„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verurteilt, sie zu wiederholen.“

George Santayana, The Life of Reason, 1905

Mit jedem neuen Kapitel setzt JAŠA seine Forschung zu den Beziehungen zwischen verschiedenen Medien fort und betont dabei das performative Element des Körpers sowie die Präsenz im Dialog mit dem Raum als materiellem und symbolischem Element. Wiedererkennbare Elemente des Alltags werden Teil einer architektonischen Skulptur, die in den Raum eingebettet ist. Das Publikum bewegt sich darin, erschafft eigene Blickwinkel und fängt so das Ephemere in all seiner Schönheit und seinem Potenzial ein.

Der Künstler erläutert: „Im vergangenen Jahr habe ich an der Entwicklung der Kapitel von The Monuments gearbeitet – sowohl als eigenständige Geschichten als auch im Rahmen des Gesamtkonzepts eines Langzeitprojekts, einer komplexen visuellen Erzählung, die sich über siebzehn Kapitel entfaltet. Zwölf sind bereits abgeschlossen, es bleiben noch fünf.“

JAŠA (geboren 1978 in Ljubljana als Jaša Mrevlje-Pollak) vertrat Slowenien im Jahr 2015 auf der Biennale von Venedig im Arsenale mit einer skulptural-architektonischen Installation und einer Langzeit-Gruppenperformance mit dem Titel Utter_the violent necessity for the embodied presence of hope. International aktiv, lebt und arbeitet JAŠA seit 2020 in Berlin.

The Monuments ist ein Langzeitprojekt, das auf dem Gelände des Kühlhaus Berlin als Teil des Residenzprogramms entwickelt wurde. Es ist in 17 Kapitel unterteilt, von denen jedes ein eigenständiges und einzigartiges Ereignis darstellt.

Die einzelnen Kapitel von The Monuments sind durch eine sich entwickelnde konzeptionelle Erzählung miteinander verbunden. JAŠAs konzeptionelle Haltung manifestiert sich in jedem einzelnen Ereignis als „Einstellung“ zur Nutzung von Raum und Zeit. „Hast du jemals eine Skulptur betreten wollen?“ wird hier nicht nur zu einer rhetorischen Frage, sondern zu einer Tatsache, einer Aussage. Ein Kunstwerk formt und erschafft Realität, auch wenn es vergänglich ist. Es entsteht aus flüchtigen Überschneidungen und bleibt dennoch greifbar und sinnlich.

The Monuments ist kein Kunstprojekt, das alle Missstände dieser Welt beheben oder neue Lebensstrukturen entwerfen will. Es ist eine selbstbewusste künstlerische Struktur, die gemeinschaftlich organisiert ist. Es geht darum, Wege zu finden, um zu überleben und zu wachsen – unabhängig von den Bedingungen, in denen sich die Protagonisten befinden.

Jedes Kapitel von The Monuments besteht aus verschiedenen erzählerischen, parallelen und kontrastierenden Strängen, die sich mit Nähe, Dringlichkeit und Selbstverwirklichung durch Reaktion und Präsenz auseinandersetzen. Ein Live-Kunstwerk kann direkt auf die gesellschaftspolitische Gegenwart reagieren, sodass der ursprüngliche Plan als Fundament dient, auf dem die einzelnen Kapitel aufbauen. Der Versuch, das Ephemere in Materialien einzubetten, kann als die vergeblichste aller Ausdrucksformen erscheinen. Gleichzeitig kann ein solcher Prozess jedoch zu einem Kunstwerk führen, das eine eigene Haltung schafft – anstatt einer bestehenden zu folgen, sich ihr zu beugen oder über sie zu reflektieren.

Das Erleben eines architektonischen Monuments oder eines Kunstwerks ist von Natur aus begrenzt, da wir uns nur für eine kurze Zeit voll darauf einlassen. Materieller Besitz definiert nicht die Exklusivität der Kunst-Erfahrung. Was bleibt, ist eine Erinnerung an das Werk – Fragmente und Bruchstücke dieses Erlebnisses, die sich in verschiedenen Schichten und Strukturen des Gedächtnisses ausbreiten.

Das Grundprinzip von The Monuments besteht darin, sich durch die gleichzeitige Expansion und Kontraktion von ortsspezifischen und performativen Interventionen zu strukturieren. Diese definieren die einzelnen Kapitel im Verlauf des Projekts, das im Dezember 2021 begann und mit dem letzten Kapitel, Kapitel 17, im Februar 2026 abgeschlossen wird.

Performance: Aws Zubaidy, Gáspár Bálint-Hazai, Irene Ambrogi, Jillian May, John Shades, Mattias Gimigliano, Laura DeAngelis und Vincent Schneider

WANN?

Samstag, 8. Februar 2025, 18:00 – 22:00 Uhr

WO?

Kühlhaus Berlin
Luckenwalder Str. 3
10963 Berlin

KOSTET?

Eintritt frei

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