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Montag, November 24, 2025

Havelluft und Großstadtlichter. Stadt und Land in der Malerei der Berliner Secession – Bröhan Museum (Berlin) | 17.10.2025-22.02.2026

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Das Berliner Bröhan Museum eröffnet am 17. Oktober 2025 die Ausstellung „Havelluft und Großstadtlichter. Stadt und Land in der Malerei der Berliner Secession“. Die Schau ist die letzte Gelegenheit, die Bilder vor der umbaubedingten Schließung des Bröhan Museums ab Frühjahr 2027 zu sehen.

Abb. oben: Willy Jaeckel. Im Kaffeehaus, 1912. Bröhan Museum. Foto: Martin Adam, Berlin.

Um 1900 veränderte sich das Verhältnis von Stadt und Land grundlegend. Die wachsenden Städte wurden zu Zentren wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultureller Dynamik – eine Entwicklung, die sich in der noch jungen Reichshauptstadt Berlin besonders ausgeprägt zeigte. Der Zustrom von Arbeitskräften schuf neue soziale Milieus und führte zu Spannungen, die das städtische Leben prägten. Die hektische Atmosphäre, der Lärm und die Enge der Großstadt weckten eine zunehmende Sehnsucht nach dem Ländlichen. Das Berliner Umland mit seinen Seen und Kiefernwäldern – von Theodor Fontane literarisch aufgewertet und zum „Land von stiller Weite“ verklärt – bot eine idyllische Gegenwelt. Durch Vorortzüge der Preußischen Staatsbahn gut erschlossen, wurde die Mark Brandenburg zum Erholungsraum für großstadtgeplagte Berlinerinnen und Berliner.

Diese Entwicklungen spiegeln sich in der Kunst jener Zeit wider, insbesondere in den Werken der Berliner Secession. Die 1899 gegründete Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern, die sich vom akademischen Kunstbetrieb abwandte, beschäftigte sich intensiv mit der Moderne und ihren Widersprüchen, mit Industrialisierung und Urbanisierung und den damit verbundenen gesellschaftlichen Spannungen. Zur selben Zeit entstanden stimmungsvolle Darstellungen der märkischen Landschaft, geprägt vom zeitgenössischen Impressionismus und Symbolismus.

Foto: Franz Heckendorf. Blick auf den Belle-Alliance-Platz vom Halleschen Tor aus, 1910. Bröhan Museum. Foto: Martin Adam, Berlin

Die Ausstellung zeigt, wie das urbane Leben und die ländliche Idylle in der Kunst der Berliner Secession ihren Ausdruck fanden. Vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die frühen 1930erJahre dokumentiert sie den Dialog zwischen den unterschiedlichen Lebenswelten und offenbart die komplexe Beziehung zwischen Stadt und Land, die für die Zeit von entscheidender Bedeutung war. Werke von Hans Baluschek, Käthe Kollwitz, Otto Nagel und Willy Jaeckel, die das urbane Leben und die sozialen Realitäten Berlins thematisierten, kontrastieren mit Arbeiten von Karl Hagemeister, Walter Leistikow und Julie Wolfthorn, die den unberührten Zauber des Berliner Umlands einfangen. Die Ausstellung „Havelluft und Großstadtlichter. Stadt und Land in der Malerei der Berliner Secession“, gibt Einblick in eine Zeit des Umbruchs und verdeutlicht die Rolle der Kunst als Spiegel gesellschaftlicher und kultureller Prozesse.

WANN?

Ausstellungsdaten: Freitag, 17. Oktober 2025 bis Sonntag, 22. Februar 2026

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11-18 Uhr und an allen Feiertagen.

WO?

Bröhan Museum
Schloßstraße 1a
14059 Berlin

KOSTET?

Eintritt: 9 EUR, erm. 6 EUR
Happy Wednesday: Jeden 1. Mittwoch im Monat gilt ein Einheitspreis von 4 EUR für alle.
Tickets können online unter www.broehan-museum.de/service oder vor Ort erworben werden.

Kostenlose öffentliche Führungen (zzgl. Museumseintritt) an jedem Samstag, 15 Uhr, Anmeldung nicht erforderlich.

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