Am 12 Juni 2025 feiert das Puppentheaterstück „Matou – Die Katze, die kein Mensch sein will“ unter der Regie von Hans-Jochen Menzel seine deutsche Erstaufführung in der Schaubude Berlin. Basierend auf dem Roman des österreichischen Autors Michael Köhlmeier bringt ein Ensemble aus erfahrenen Puppenspieler*innen ein vielstimmiges Bühnenepos über eine ungewöhnliche Katze auf die Bühne.
Abb. oben: © Anna Menzel
Was, wenn eine Katze bei den intimsten Gesprächen der Menschen dabei wäre, ihre Sprache verstehen und auch sprechen könnte? Der österreichische Autor Michael Köhlmeier hat das in seinem Roman Matou durchgespielt. Im Juni wird die Geschichte der Katze Matou, die durch die Weltgeschichte reist, erstmals als Puppentheater zu erleben sein, und zwar auf der Bühne der Schaubude Berlin. Unter der Regie von Hans-Jochen Menzel präsentiert das Ensemble um Anna Menzel, Pierre Schäfer und Veronika Thieme einen heiter-philosophischen Abend, getragen von einem großen Puppen-Ensemble und einer äußerst eigenwilligen Katze.

Mit sieben Leben streift die Katze Matou durch die Jahrhunderte: von der Französischen Revolution bis in die Gegenwart, sie trifft auf Camille Desmoulins, E.T.A. Hoffmann, Andy Warhol. Sie führt auf der Insel Hydra eine Diktatur ein – und eine Mäusezucht. Auch ist sie dabei, wenn die Revolution an der Guillotine endet oder der Erste Weltkrieg ausbricht. Im siebten und letzten Leben liest Matou aus ihren Memoiren und gibt überraschende Einsichten und Gedanken preis: Kritisch, aber auch lässig amüsiert ist dabei ihr Blick auf die Menschheit. Obwohl sie verstehen will, was „ein Mensch“ ist, will sie auf gar keinen Fall einer sein oder werden.
„… ein Abend voller poetischer Kraft, erzählerischer Raffinesse und handwerklicher Präzision. Der Autor hatte dem Ensemble bei der Umsetzung seines Romans freie Hand gelassen, so dass ein Bühnenwerk entstanden ist, das dem literarischen Original in seiner Tiefe und Vielstimmigkeit nahekommt und dennoch ganz eigenes Theater ist: reizend, witzig, berührend. […] Am Ende bleibt der Eindruck eines Puppenspielabends mit hoher gestalterischer Qualität und die Erkenntnis, dass ein sprechender Kater, der kein Mensch sein will, als Figur auf der Bühne mehr über den Zustand des Menschseins zu sagen vermag als viele anthropozentrisch erzählte Stücke.“ (Andreas Marte, Vorarlberger Nachrichten)

DIE BETEILIGTEN
Prof. HANS- JOCHEN MENZEL (Regie)
Hans-Jochen Menzel, Puppenspieler, Autor, Regisseur und Dozent, studierte 1978 Puppenspielkunst an der HfS Ernst Busch Berlin. Nach seinem Studium ging er 1981 ans Staatliche Puppentheater Neubrandenburg. Seit 1985 ist er freiberuflich tätig; u. a. als Gast am Deutschen Nationaltheater Weimar, am Maxim-Gorki-Theater Berlin und am Schauspiel Frankfurt. Und für eigene Projekte, Auftragsarbeiten und Workshops im deutschsprachigen Raum tätig, z. B. bei den Salzburger Festspielen.
Von 2003 bis 2013 leitete er die Abteilung Puppenspielkunst der HfS Ernst Busch Berlin und war dort bis 2022 als Dozent tätig.
PIERRE SCHÄFER (Puppenspiel)
Pierre Schäfer studierte von 1986 bis 1990 an der HfS Ernst Busch, Abteilung Puppenspielkunst. Er ist Mitbegründer des Theater Handgemenge und seit 1990 als freischaffender Puppenspieler, Regisseur und Stückautor national und international tätig. Seit 2010 produziert er mit Veronika Thieme, unter dem Namen Schäfer-Thieme Produktionen, Stücke für ein junges Publikum sowie für Erwachsene. Seit 1997 arbeitet er als Gastdozent an der HfS Ernst Busch Berlin, Abteilung Puppenspielkunst im Hauptfach. Von 2008 bis 2018 war er Künstlerischer Leiter desHomunculus Festivals in Österreich.
VERONIKA THIEME (Puppenspiel)
Studierte von 2004 bis 2008 Puppenspielkunst an der HfS Ernst Busch Berlin mit Diplomabschluss. Seitdem arbeitet sie als freischaffende Schauspielerin und Puppenspielerin in Deutschland und Europa u. a. in Zusammenarbeit mit: Jochen Menzel, Pierre Schäfer, Suse Wächter, Michael Vogel/Familie Flöz, Christian Weise, Martin G. Berger, sowie an Institutionen wie Deutsches Theater Berlin, Schauspielhaus Hamburg, Deutsches Nationaltheater Weimar, Kampnagel Hamburg, Ballhaus Ost Berlin, FFT Düsseldorf, Theater/Oper Dortmund, Schaubude Berlin, Theater Freiburg, Kurt Weill Fest Dessau, Puppentheater Halle, Puppentheater Magdeburg. Seit 2015 arbeitet sie als Gastdozentin an der HfSErnst Busch Berlin, Zeitgenössische Puppenspielkunst.
ANNA CHARLOTTE MENZEL (Puppenspiel)
Studierte von 2005 bis 2009 Puppenspielkunst an der HfS Ernst Busch Berlin. 2009 gründet sie mit Ivana Sajević die Theaterkompanie Lovefuckers. Von 2013 bis 2016 war sie Ensemblemitglied im Theater Junge Generation Dresden. Seit 2017 arbeitet sie als freiberufliche Puppenspielerin, als Gastdozentin an der HfS Ernst Buschund im ZDF/Kika TV Format Rudis Rasselbande.
Puppentheater nach einem Roman von Michael Köhlmeier, in deutscher Lautsprache, 140 Minuten (inklusive Pause)
WANN?
Eröffnung: Donnerstag, 12. Juni 2025, 20 Uhr
Aufführungsdaten: Donnerstag, 12. Juni – Montag, 16. Juni 2026
WO?
Schaubude Berlin
Greifswalder Straße 81—84
10405 Berlin
KOSTET?
solidarisch 25 EUR, regulär 18 EUR, ermäßigt 12 EUR





