Ab dem 15. Juni 2025 präsentiert die Kunsthalle Münster die Einzelausstellung Wir sind voller Winde und Meer und Sonnenfäden der katalanischen Künstlerin Rosa Tharrats. Es handelt sich um die erste Präsentation ihrer Werke in Deutschland. Die Ausstellung thematisiert Fragestellungen rund um kollektive Netzwerke, Nachhaltigkeit und das Verhältnis von Mensch und Natur. Diese zentralen Themen ziehen sich durch Tharrats’ skulpturale, installative, performative und filmische Arbeiten.
Abb. oben: Rosa Tharrats, Vestir el viento (2025
Tharrats’ Praxis lädt dazu ein, die eigene Beziehung zur Welt zu hinterfragen und den inhärenten Wert jedes Elements als Erinnerung an die Zyklen des Lebens zu erkennen. Ihre Werke reflektieren Prozesse der Transformation, Symbiose, Komposition und Durchlässigkeit zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, Mikroskopischem und Makroskopischem. Immer wieder lenkt Tharrats den Blick auf die Verletzlichkeit der Natur – insbesondere der Ozeane – und auf die Abhängigkeit ganzer Gemeinschaften von deren Wohlergehen.
Natürliche und künstliche Objekte besitzen in Tharrats’ Schaffen eine subjektive Dimension, durch die sie in Beziehung zum Menschen treten können. Ihr Interesse gilt der Kommunikation zwischen lebendigen Materialien und Körpern verschiedenster Art. Aus einem Archiv alltäglicher Objekte, Stoffe und Fundstücke entwickelt sie sensorische Erzählungen über neue Kulturen der Koexistenz und Fürsorge. Dieses Archiv versteht sich als offener Prozess, der sich ständig weiterentwickelt.
Im Zentrum der Ausstellung steht die Premiere ihres neuen Films The underwater divines are flying and floating and melting with us (2025), entstanden im Rahmen einer Expedition des Schmidt Ocean Institute zu den Südlichen Sandwichinseln – einer abgelegenen Inselkette im subantarktischen Südatlantik. Der Film zeigt erstmals dokumentierte Tiefseewesen und wird von einer immersiven Klanglandschaft begleitet, die sich durch die gesamte Kunsthalle zieht.
Ergänzend dazu zeigt die Kunsthalle Münster Tharrats’ Installation Vestir el viento (2025), ein raumgreifendes Werk aus natürlichen und synthetischen Materialien, das sich an die architektonische Struktur des Ausstellungsraums anpasst. Die Installation entstand in Grundzügen ebenfalls auf dem Expeditionsschiff – in direkter Zusammenarbeit mit dem Wind, der auch in Performances Teil der Ausstellung wird.
Die Ausstellung versteht sich als poetisch-praktisches Experiment, das neue Denk- und Handlungsräume eröffnet, um gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen zu reflektieren. Sie knüpft an frühere Projekte der Kunsthalle Münster an, wie Un-Break My Walls (Christiane Blattmann, 2019), When Disaster Strikes (Dominique White, 2023/24), Dog Eye (Daniel Steegmann Mangrané, 2020/21) und Manigua (nicolás paris, 2024).
WANN?
Eröffnung & Performance: Sonntag, 15. Juni 2025, 12 Uhr
Ausstellungsdauer: Sonntag, 15. Juni – Sonntag, 21. September 2025
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag, 12 – 18 Uhr
WO?
Kunsthalle Münster
Hafenweg 28, 5. Stock
48155 Münster