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Sonntag, Dezember 14, 2025

13. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst – Encounters-Programm Teil 2 | August – September 2025

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Die 13. Berlin Biennale versteht sich nicht allein als Ausstellung, sondern auch als Ort, der sich durch die Reihe der Encounters für unerwartete und ephemere Akte öffnet. An allen vier Ausstellungsorten finden solche Aktivierungen statt, nicht alle sind angekündigt.

Abb. oben: Mila Panić, Big Mouth [Große Klappe], 2025, Installationsansicht, 13. Berlin Biennale, KW Institute for Contemporary Art, Pogo Bar, 2025. © Mila Panić, eastcontemporary; Bild: Eberle & Eisfeld.

Theater-Inszenierungen, Lesegruppen, Vorträge, Tribunale, Spoken-Word-Veranstaltungen und Stand-up-Comedy-Abende fanden bislang großen Anklang, auch weil sie als überraschende Begegnungen auf Kompliz*innenschaft und ein anderes Verhältnis zwischen Werk und Publikum zielen.

Der Eintritt zu den Encounters ist frei, um Anmeldung wird gebeten. Tickets für Veranstaltungen, die mit den Schwester-Organisationen entwickelt wurden, sind direkt dort erhältlich.

Programm August und September 2025

Open Air Screening of the Sister Organization Filmrauschpalast Moabit at the Kulturfabrik:
Watermelon Man (USA, 1970, Regie: Melvin Van Peebles)
Protagonist Jeff Gerber hat alles – Frau, zwei Kinder, Haus und Job. Doch er ist ein lauter Rassist. Eines Morgens wacht er auf und erkennt, dass er ein schwarzer Mann geworden ist. Melvin Van Peebles schafft mit seinem Film eine sarkastische Gegenwelt zum Unterhaltungskino der späten 60er und frühen 70er Jahre und kritisiert Stereotype, Rassismus und soziale Zwänge. Van Peebles’ Soundtracks gelten heute als prägend für den Jazz.
Datum: 8. August 2025, 21:15–23:00 Uhr
Ort: Filmrauschpalast Moabit, Kulturfabrik

Memory Biwa mit Anike Joyce Sadiq: Yvette Abrahams Reading Cycle
Die Installation Memory Biwa erkundet Erinnerungsorte und verkörperte Übertragung – Welten aus Worten. Im Yvette Abrahams Reading Cycle wird mit Gästen zu Themen wie wandelbaren Monumenten, Black Geographies und Ökologien gearbeitet. Der Zyklus ehrt Yvette Abrahams, Heilerin, Biobäuerin und Historikerin aus Südafrika.
Datum: 9. August 2025, 15:30–16:30 Uhr
Ort: Ehemaliges Gerichtsgebäude Lehrter Straße, 1. Etage, Memory Biwa Ausstellung

Mila Panić mit Victor Patrascan: Big Mouth, 2025
Sechs Abende Stand-up Comedy mit 45-minütigem Hauptset von Mila Panić, jeweils ergänzt durch einen lokalen Berliner Comedian. Panić thematisiert Krieg, Empathie und Opferrollen mit persönlichen Geschichten aus Bosnien und Deutschland. Bekannt für scharfen, provokativen Humor.
Datum: 14. August 2025, 20:30–21:30 Uhr
Ort: KW Institute for Contemporary Art, Pogo Bar

Memory Biwa mit Céline Barry und Gifty Amoateng: Yvette Abrahams Reading Cycle
Fortsetzung der Lesereihe, mit Unterstützung von AfroPolitan Berlin.
Datum: 16. August 2025, 15:30–16:30 Uhr
Ort: Ehemaliges Gerichtsgebäude Lehrter Straße, 1. Etage, Memory Biwa Ausstellung

ALPAS Pilipinas; International Coalition for Human Rights in the Philippines, Germany (ICHRP Germany); Gabriela Germany: People’s Tribunal on Art for Resisting Oppression—Philippine cases
Zwei People’s Tribunals zu Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die staatlich oder international keine Gerechtigkeit erfahren haben. Schwerpunkt ist das Recht auf kulturellen Ausdruck als Teil politischer und ökonomischer Kämpfe. Zeugen sind philippinische Künstler*innen, teilweise im Exil.
Datum: 24. August 2025, 16:00–20:00 Uhr
Ort: Fabriktheater Moabit, Kulturfabrik Moabit

Mila Panić mit Sasha Dolgopolov: Big Mouth, 2025
Fortsetzung der Stand-up Comedy Serie mit neuem Gast.
Datum: 28. August 2025, 20:30–21:30 Uhr
Ort: KW Institute for Contemporary Art, Pogo Bar

Jelena Petrović mit Catherine Hass, Sami Khatib, Milica Tomić: What Does the Name of War Stand for Today? Sequence 1: Mathemes of Articulation: Against the Logic of Erasure
Diskussion über Genozid, ethnische Säuberungen und Kriegsverbrechen der 1990er Jahre aus jugoslawischer Perspektive. Es geht um politische Subjektivierung und den imperial-faschistischen Kontinuum moderner Kriegsführung.
Datum: 29. August 2025, 17:00–18:30 Uhr
Ort: Ehemaliges Gerichtsgebäude Lehrter Straße, Erdgeschoss, Milica Tomić Ausstellung

Jelena Petrović mit Aleksandar Matković und Godofredo Enes Pereira: What Does the Name of War Stand for Today? Sequence 2: Is There Anything in This World You Would Be Ready to Give Your Life For?
Gespräch über Extraktivismus als globales politisches Ordnungssystem, das Kriegslogiken formt und Umweltschäden verursacht, am Beispiel von Lithiumabbau in Serbien.
Datum: 5. September 2025, 17:00–18:30 Uhr
Ort: Ehemaliges Gerichtsgebäude Lehrter Straße, Erdgeschoss, Milica Tomić Ausstellung

Programm der Schwesterorganisation Sophiensæle:

Boglárka Börcsök und Andreas Bolm: Subjoyride
Performance über das Leben und Werk der deutschen Dadaistin Baroness Elsa von Freytag-Loringhoven (1874–1927). Ausdrucksstarke Mischung aus Performance, Poesie und Skulptur, die den Geist einer Punk-Pionierin einfängt.
Datum: 10. September 2025, 20:00–22:00 Uhr
Wiederholungen: 11.–13. September 2025, 21:00–23:00 Uhr
Ort: Sophiensæle, Hochzeitssaal

Oliver Zahn: Crowd Control
Theaterstück, das simulierte Einsatzübungen von Bereitschaftspolizei in Demonstrations- und Unruheszenarien thematisiert und die Grenze zwischen Theater und Polizeitaktik verschwimmen lässt.
Datum: 11.–14. September 2025, 19:00–21:30 Uhr
Ort: Sophiensæle, Festsaal

Mila Panić mit Tamer Kattan: Big Mouth, 2025
Weiterer Abend der Stand-up Reihe mit neuem Berliner Gast.
Datum: 11. September 2025, 20:30–21:30 Uhr
Ort: KW Institute for Contemporary Art, Pogo Bar

Sarnath Banarjee: Critical Imagination Deficit Lecture 3: Other People’s Nostalgia, 2025
Vortrag und Performance zu den politischen und sozialen Rissen zwischen Diaspora und neu Zugewanderten, erzählt über die Form von Comics.
Datum: 12. September 2025, 18:00–19:00 Uhr
Ort: KW Institute for Contemporary Art, Studio

Teil der Filmreihe der Schwesterorganisation SİNEMA TRANSTOPIA:
Fugitive Traces: Challenging Narratives and Power Structures: Esquirlas (Argentinien 2020, Regie: Natalia Garayalde)
Dokumentarfilm über die Explosion eines Militärarsenals 1995 in Río Tercero und ihre langanhaltenden Auswirkungen.
Datum: 13. September 2025, 18:00–19:15 Uhr
Ort: SİNEMA TRANSTOPIA

Gernot Wieland mit Carla Åhlander und Konstantin von Sichart: Monologue of a sock or What would we have told the children?, 2025
Vortragsperformance zwischen Erinnerung und Fiktion, mit Geschichten über Tiere, Kindheit und Hierarchien – absurd, berührend, anarchisch.
Datum: 14. September 2025, 15:00–15:40 Uhr und 17:00–17:40 Uhr
Ort: KW Institute for Contemporary Art, Studio

WANN?
August – September 2025 (siehe jeweilige Programmpunkte)

WO?
13. Berlin Biennale, diverse Orte in Berlin (KW Institute for Contemporary Art, ehemaliges Gerichtsgebäude Lehrter Straße, Kulturfabrik Moabit, Sophiensæle, SİNEMA TRANSTOPIA, u.a.)

KOSTET?
Die Encounters sind frei, Anmeldung empfohlen. Tickets für einige Veranstaltungen über die jeweiligen Schwesterorganisationen.

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