Eine große neue Installation von Anselm Kiefer wird im kommenden Frühjahr im Mittelpunkt einer bahnbrechenden Ausstellung über das Werk des Künstlers in Amsterdam stehen. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte veranstalten das Van Gogh Museum und das Stedelijk Museum Amsterdam gemeinsam die Ausstellung Anselm Kiefer – Sag mir wo die Blumen sind, die vom 7. März bis zum 9. Juni 2025 zu sehen sein wird.
Abb. oben: Anselm Kiefer, Innenraum, 1981, oil, acrylic and paper on canvas, the artist, 287.5 × 311 cm, collection Stedelijk Museum Amsterdam.
Die Ausstellung vereint fünfundzwanzig Werke von Anselm Kiefer, darunter Gemälde, Installationen, Filme und Arbeiten auf Papier, die in den beiden Museen gezeigt werden. Die Präsentation im Van Gogh Museum wird den nachhaltigen Einfluss von Vincent van Gogh auf Kiefers Werk zeigen. Im Jahr 1963 gewann Kiefer ein Reisestipendium und entschied sich, dem Weg Van Goghs zu folgen, der ihn von den Niederlanden nach Belgien und Frankreich führte. Van Gogh und sein Werk sind für ihn bis heute eine wichtige Inspirationsquelle.
Die Ausstellung zeigt sieben Hauptwerke von Van Gogh neben bisher nicht gezeigten Gemälden und dreizehn frühen Zeichnungen von Kiefer. Gemälde wie Van Goghs „Weizenfeld mit Krähen“ (1890) werden im selben Raum den monumentalen Werken Kiefers zum selben Thema gegenübergestellt.
Emilie Gordenker, Direktorin des Van Gogh Museums, sagte: „Anselm Kiefer hat sich seit seinen frühen Jahren mit dem Werk Van Goghs auseinandergesetzt. Manchmal ist die Inspiration fast wörtlich zu nehmen, wie bei der Verwendung von Sonnenblumen und der Komposition seiner Landschaften. Kiefers jüngstes Werk, das hier zum ersten Mal gezeigt wird, zeigt, wie Van Gogh sein Werk auch heute noch prägt.“
Die Präsentation im Stedelijk Museum konzentriert sich auf Kiefers enge Beziehungen zu den Niederlanden, insbesondere auf die Verbindung des Künstlers mit dem Museum, das für seine Karriere von zentraler Bedeutung war. Das Stedelijk erwarb Innenraum (1981) und Märkischer Sand (1982) schon früh in der Karriere des Künstlers und veranstaltete 1986 eine viel beachtete Einzelausstellung mit seinen Werken. Diese Ausstellung bietet nicht nur die einmalige Gelegenheit, alle Werke aus der Sammlung des Stedelijk zusammen zu sehen, sondern auch Kiefers neuere Gemälde und insbesondere zwei neue Rauminstallationen. Das titelgebende Werk Sag mir wo die Blumen sind ist eine mehr als 24 Meter lange, immersive Malerei-Installation, die der Künstler derzeit fertigstellt, um den Raum um die historische Treppe des Museums zu füllen. Die zweite Installation Steigend, steigend, sinke nieder besteht aus Fotografien und Blei, einem wichtigen Material, das in Kiefers Werk immer wieder auftaucht und auf das schwere Gewicht der menschlichen Geschichte anspielt. In der Ausstellung werden auch Filme von und über Anselm Kiefer gezeigt, darunter der unbekannte Film Noch ist Polen nicht verloren (1989), den er kurz vor dem Fall des Eisernen Vorhangs in Warschau drehte.
Rein Wolfs, Direktor des Stedelijk Museum Amsterdam, sagte: „Das Stedelijk hat eine lange Beziehung zu Anselm Kiefer und hat eine wichtige Rolle bei der Akzeptanz des Werks des Künstlers gespielt. Diese Verbindung wird in den beiden besonderen Rauminstallationen zum Ausdruck kommen, die er in unserem Gebäude zeigen wird und die eine immersive Erfahrung sein werden. Es wird wirklich bemerkenswert sein, diese Installationen inmitten einiger seiner ikonischen Werke aus den 1980er Jahren zu sehen. Auf diese Weise blickt Kiefer auf die Vergangenheit zurück und in die Zukunft.
SAG MIR WO DIE BLUMEN SIND
Der Titel der Ausstellung Sag mir wo die Blumen sind stammt aus dem Protestlied Where have all the flowers gone des amerikanischen Folksängers und Aktivisten Pete Seeger aus dem Jahr 1955, das durch die Interpretation von Marlene Dietrich im Jahr 1962 berühmt wurde. Kiefers raumgreifende neue Installation für das Stedelijk Museum Sag mir wo die Blumen sind kombiniert Farbe und Ton mit Uniformen, getrockneten Rosenblättern und Gold, um den Kreislauf von Leben und Tod zu symbolisieren, wobei die conditio humana und das Schicksal der Menschheit ein zentrales Motiv darstellen. Die Blumen des Titels sind auch eine Anspielung auf die Sonnenblumen (1889) von Vincent van Gogh und auf neuere Landschaften von Kiefer, die zum ersten Mal in der Ausstellung zu sehen sein werden.
Anselm Kiefer (b. 1945, Donaueschingen, Germany) was born in the closing months of World War II, and as a boy he played in the debris of post-war Germany. In the late 1960s, Kiefer was one of the first German artists to address the country’s fraught history in monumental, acerbic works for which he sustained intense criticism in his homeland. In the Netherlands, his work first gained recognition among collectors and museums like the Stedelijk. Later, Kiefer would be hailed for breaking the silence surrounding Germany’s past. His work reflects on themes such as history, mythology, philosophy, literature, alchemy, and landscape.
WANN?
Ausstellungsdaten: Freitag, 7. März bis Montag, 9. Juni 2025
Öffnungszeiten Van Gogh Museum:
Täglich 9:00 bis 18:00 Uhr
Freitags 9:00 bis 21:00 Uhr
Öffnungszeiten Stedelijk Museum Amsterdam:
Täglich 10:00 bis 18:00 Uhr
WO?
Van Gogh Museum
Museumplein 6
1071 DJ Amsterdam, Niederlande
Stedelijk Museum Amsterdam
Museumplein 10
1071 DJ Amsterdam, Niederlande
KOSTET?
Van Gogh Museum:
Erwachsene: 22 EUR, Studenten: 11 EUR, unter 18 Jahren: frei
Stedelijk Museum Amsterdam:
Erwachsene: 22,50 EUR, Studenten: 10 EUR, unter 19 Jahren: frei
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