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Freitag, Oktober 18, 2024

Ausstellung: Shared Spaces – Kunsthalle Barmen | 19.10.2024. – 11.01.2025.

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Die Auftaktausstellung Shared Spaces eröffnet am 18. Oktober 2024. Sie bewegt sich von den rund 400 m2 großen Ausstellungsflächen im ersten Obergeschoss bis auf den Vorplatz. In Zeiten eines rauen und kühlen gesellschaftlichen Klimas eröffnen die künstlerischen Arbeiten Räume: für soziale Praktiken und Empowerment, für Irritationen und Reflektionen.

Abb.oben: Kunsthalle Barmen, Foto: Vivian Junker, 2023

Zu den künstlerischen Arbeiten zählen Neon- und Licht-Installationen, Videos, Soundarbeiten und Performances. Der Vorplatz wird belebt durch eine Sauna mit integrierter Bar und einen Brunnen als sozialer Treffpunkt. Zur Eröffnung wird mit Nachbar:innen ein künstlerisches Bankett für alle Eröffnungsgäste errichtet. Die Ausstellung bewegt sich entlang des Spannungsfeldes zwischen gesellschaftlichem Zusammenhalt und dem Gefühl, auf sich selbst zurückgeworfen zu sein; zwischen Identitätsbildung, Sprachlosigkeit und der Befragung sozialer Normen und Rituale. Sie ist eine Einladung, die Stärken von Gemeinschaften zu erkunden und einander neu zu begegnen. Zu den eingeladenen Künstler:innen zählen unter anderem Sonja Alhäuser, Baltic Raw, Monica Bonvicini, Paul Budniewski, Isaac Chong Wai, Antje Engelmann, Ivana Franke, Heiner Franzen, Alfredo Jaar, Anike Joyce Sadiq, Rita McBride, Nik Nowak und Raul Walch.

Ivana Franke: We Close Our Eyes

“Ich freue mich sehr, die Kunsthalle Barmen in enger Zusammenarbeit mit Prof. Katja Pfeiffer und unserem Team neu zu erfinden. Welche Rolle Institutionen in unserer Gesellschaft heute spielen, wie wir unsere diverse Nachbar:innenschaft erreichen und einen inspirierenden Ort physischen Austauschs etablieren können, stehen als Fragen im Vordergrund. Ich kann es kaum erwarten, das experimentell und mit künstlerischen Mitteln zu erforschen!”
– Gastprof.in Isabelle Meiffert, Künstlerische Leitung

Die Bergische Universität Wuppertal belebt die ehemalige Ruhmeshalle für drei Jahre mit Gegenwartskunst und erprobt zeitgemäße Vermittlungsangebote. Es soll ein inspirierender und diskursiver Ort des Austauschs und gemeinschaftlicher Erfahrungen für ein diverses Publikum entstehen.

Die Kunsthalle Barmen hat eine Doppelspitze: die Leitung auf Seiten der Bergischen Universität Wuppertal mit ihrer Kernaufgabe der Vermittlung übernimmt Prof.in Katja Pfeiffer, künstlerische Leiterin wird Gastprofessorin Isabelle Meiffert. Die Professorinnen Katharina Maderthaner und AnneMarie Neser sowie die künstlerischen Mitarbeiter Sebastian Bartel und Christoph Westermeier verstärken das Team.

Über die Kunsthalle Barmen

Die Kunsthalle Barmen kommt im Stil der Neorenaissance daher, wurde als „Ruhmeshalle“ zu Ehren Kaiser Wilhelms I. und Kaiser Friedrichs III. vom damaligen Barmer Kunstverein errichtet und 1900 von Kaiser Wilhelm II. eröffnet. Bereits 1913 galt das Museum als Hochburg des Expressionismus. Ende der 1920er Jahre besaß der Verein eine der bedeutendsten und angesehensten Sammlungen moderner Kunst, die im dritten Reich durch Brand, Diebstahl und Beschlagnahme enorm dezimiert wurde. 1954 begann der Wiederaufbau des 1943 im Krieg völlig zerstörten Gebäudes. Heute beherbergt es als „Haus der Jugend“ neben der gleichnamigen städtischen Jugendhilfeeinrichtung mit Theatersaal und Musikclub auch die Barmer Stadtteilbibliothek

Raul Walch Fountain of Knowledge, Foto: Rosa Merk

Die Kunsthalle Barmen wird von der Bergischen Universität Wuppertal betrieben. Unter dem Motto „Verstehen, Vermitteln, Gestalten” ist sie regional wie international anerkannt. Das prägt auch die Fakultät für Design und Kunst in ihren drei Abteilungen Industrial Design, Kunst, Mediendesign und Raumgestaltung. Eine Besonderheit der Kunsthalle Barmen ist das Zusammendenken von Ausstellungskuration und Vermittlung. Ein Fokus liegt auf innovativen und umfangreichen Vermittlungsansätzen durch die Universität.

Im Kunsthalle Barmen LAB, einem einzigartigen Labor für kulturelle Bildung, werden Stadtbevölkerung, Anwohner:innen und Studierende der Universität in unterschiedlichen Formaten und Programmen zusammengeführt. In fünf Seminaren sind bereits jetzt etwa 60 Studierende involviert. Sie entwickeln eine flexible Ausstellungsarchitektur, eine mobile Laboreinrichtung sowie ein Leitsystem zu den Ausstellungen. Zudem sind sie an der Konzeption, Organisation und Durchführung der Vermittlungsprogramme maßgeblich beteiligt.

Alfredo Jaar, Teach Us To Outgrow Our Madness, 1995; Galerie Thomas Schulte

“Möglichst vielen Menschen Begeisterung für die Betrachtung von Bildern und Objekten zu verschaffen, ist eines meiner wichtigsten Anliegen. Als Kunst und Design-Fakultät innerhalb eines so großen Fächerverbundes wie der Bergischen Universität gehört es zu unserer Aufgabe, das Interesse an Gestaltung auch Menschen zu vermitteln, die eigentlich ganz andere Dinge erforschen. Mit unserem Engagement in der Kunsthalle Barmen möchten wir diese Vermittlung auf die Stadtgesellschaft ausdehnen und einem Publikum zugänglich machen, das, wenn es nach uns geht, gar nicht divers genug sein kann.“
– Prof.in Katja Pfeiffer, Initiatorin und Leitung des Kunsthalle Barmen Lab

Die Kunsthalle Barmen soll mit ihrer Reaktivierung zum Pendant des klassisch orientierten Von der Heydt-Museum und eine sinnvolle Ergänzung sowohl zum Skulpturenpark Waldfrieden als auch zum Pina Bausch Zentrum werden.

Doppelspitze Kunsthalle Barmen: Gastprof.in Isabelle Meiffert (Künstlerische Leitung), Prof.in Katja Pfeiffer (Leitung LAB) Foto: Boris Kralj

Über Isabelle Meiffert

Gastprofessorin Isabelle Meiffert (*1983) studierte Kulturwissenschaften, Kunstgeschichte und Kulturmanagement und ist seit 2010 als freie Kuratorin im In- und Ausland tätig. Ihr Fokus liegt auf ortsbezogenen und kontextgenerierten Ausstellungen, die sie in freien und institutionellen Kontexten sowie vielfach im öffentlichen Raum umsetzt. Sie ist daran interessiert, im Experiment mit unterschiedlichen künstlerischen Medien und Formaten in die Gesellschaft hineinzuwirken. Meiffert hat u.a. Ausstellungen und Projekte in, für und mit der nGbK, Museum of Old and New Art (Mona) Tasmanien, den Uferhallen, der Halle am Berghain, der Alten Nationalgalerie Berlin, C/O Berlin, dem n.b.k., der Berlinischen Galerie, den KW Institute for Contemporary Art, dem Kunsthaus Erfurt sowie dem Bäderverein Baden (CH) realisiert. Von 2019 bis 2023 hat sie zwei Editionen von Kunst im Untergrund, einem internationalen Wettbewerb für Kunst im öffentlichen Raum, im Kollektiv in der nGbK konzipiert und ausgerichtet. Seit dem Sommersemester 2024 ist Isabelle Meiffert Inhaberin der achten „Dr. Jörg Mittelsten Scheid-Gastprofessur“ an der Fakultät für Design und Kunst der Bergischen Universität Wuppertal und verantwortet in dieser Position die künstlerische Leitung der Kunsthalle Barmen.

Über Katja Pfeiffer

Prof. Katja Pfeiffer studierte Kunst und Erziehungswissenschaften an der Kunstakademie Düsseldorf sowie Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Ihr Kunststudium absolvierte sie bei den Professoren Günther Uecker, Alfonso Hüppi und Jan Dibbets. Von Alfonso Hüppi wurde sie zur Meisterschülerin ernannt und ist seitdem als freischaffende Künstlerin tätig. Ihre Arbeiten sind seitdem in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen und umfassen medienübergreifend die Genres Malerei, Zeichnung, Collage und Installation. Im Jahr 2006 wurde sie als Professorin für Kunst im Lehrgebiet künstlerische Praxis an die Fakultät für Design und Kunst der Bergischen Universität Wuppertal berufen. Von 2020 bis 2024 hat sie die Fakultät als Dekanin geleitet. Seit 2024 konzentriert sie sich intensiv auf die Kunsthalle Barmen mit einem besonderen Fokus auf den Bereich der kulturellen Bildung und Vermittlung zeitgenössischer Kunst.

WANN?

Eröffnung: Freitag, 18. Oktober 2024

Ausstellungsdaten: Samstag 19.Oktober 2024 bis Samstag, 11. Januar 2025

Öffnungszeiten: Sonnstag bis Donnerstag

WO?

Kunsthalle Barmen
Geschwister-Scholl-Platz 4-6
42269 Wuppertal

KOSTET?

Eintritt: frei

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