3.6 C
Berlin
Freitag, Dezember 27, 2024

Kiri Dalena + Alicja Rogalska – n.b.k. | 07.12.2024–02.02.2025

Editors’ Choice

Der Neue Berliner Kunstverein eröffnet ab Samstag, den 07. Dezember 2024 die Ausstellungen der Künstlerinnen Kiri Dalena und Alicja Rogalska.

Abb. oben: Kiri Dalena und Ben Brix, Walang Masulingan, 2024, 2-Kanal-Videonstallation, Farbe, Ton (Videostills) © Kiri Dalena, Ben Brix Kiri Dalena and Ben Brix, Walang Masulingan, 2024, 2-channel video installation, color, sound (video stills) © the artists

Kiri Dalena

Der Neue Berliner Kunstverein (n.b.k.) präsentiert die erste Überblicksausstellung der Filmemacherin und Aktivistin Kiri Dalena in Europa. Dalenas dokumentarischer Stil zeichnet sich durch eine besondere Nähe zu ihren Protagonist*innen aus: Die Künstlerin setzt sich seit über 20 Jahren für die Wahrung von Menschenrechten auf den Philippinen ein. Sie thematisiert staatliche Verfolgung, politische Ungerechtigkeit und soziale Ungleichheit in ihrem Heimatland und unterstreicht die Bedeutung von zivilem und künstlerischem Protest. In Auseinandersetzung mit einst und heute herrschenden Regimes sowie der aktiven Diskriminierung von Bevölkerungsgruppen entwickelt sie Installationen, Foto- und Videoarbeiten, die Leid und Widerstand gleichermaßen verdeutlichen.

Die Ausstellung im n.b.k. versammelt zahlreiche Werke Dalenas, die die Betrachter*innen nicht zuletzt mit der politischen Geschichte der Philippinen vertraut machen: Die Künstlerin dokumentiert die konkreten Herausforderungen, denen ihr Land durch Gewaltherrschaft, Missmanagement und Klimakrise ausgesetzt war und ist. Dabei gibt sie vor allem jenen eine Stimme, die sich durch Formen der Anklage, der Solidarität und des öffentlichen Widerstands gegen erlittenes Unrecht zur Wehr setzen. Mit ihrem Fokus auf den Zusammenhalt der Betroffenen sowie Anklängen an musikalische und indigene Traditionen verweist sie dabei auf Methoden eines kollektiven Bewahrens und Heilens.

Kiri Dalena (*1975 in Manila) lebt und arbeitet in Manila und Northern Mindanao. Ihre Arbeiten werden weltweit ausgestellt, u. a. nahm sie teil an der documenta fifteen (2022), Jakarta Biennale (2017), Busan Biennale (2016), Asia Pacific Triennale (2015) und der Yokohama Triennale (2014). Weitere Ausstellungsbeteiligungen u. a.: Blaffer Art Museum, Houston (2024); Ateneo Art Gallery, Manila (2023; 2019; 2013); National Gallery Singapore (2022); Rautenstrauch-Joest-Museum, Köln (2021); Asia Culture Center, Gwangju (2020); Power Station of Art, Shanghai (2018); Facultad de Artes ASAB, Bogotá (2017); The National Art Center, Mori Art Museum, Tokio (2017); Museum of Contemporary Art, Taipeh (2017); National Museum of Art, Osaka (2015). Dalena engagiert sich auch in kollektiven Zusammenhängen, wie dem von ihr mitgegründeten Filmkollektiv Southern Tagalog Exposure (2001–2008) und RESBAK (Respond and Break the Silence Against the Killings; 2016–heute).

Alicja Rogalska

Alicja Rogalska entwirft kollektive Situationen – darunter Workshops, Performances, gemeinsame Abendessen, Live-Rollenspiele (LARP) oder Brettspieltreffen –, deren Ablauf und Ausgang der gemeinschaftlichen Aushandlung unterliegen. Die Künstlerin lädt gezielt Personen aus bestimmten Communities ein, die untereinander ins Gespräch kommen, sich in ihrer gesellschaftlichen Position Gehör verschaffen und zusammen emanzipatorische Ansätze für die Zukunft entwickeln. Die Zusammenkünfte werden häufig in Videoarbeiten übersetzt, können aber ebenso Lieder, Bilder oder Objekte hervorbringen, die dem kollektiven Prozess Rechnung tragen.

DEEDS-NEWS-N.B.K-Photo-n.b.k.-Jens-Ziehe.jpg
Alicja Rogalska, 2024 © Foto / Photo: n.b.k. / Jens Ziehe

Rogalska arbeitet oft mit Menschen aus prekären wirtschaftlichen und politischen Kontexten zusammen, wie etwa landwirtschaftlichen Wanderarbeiter*innen in Großbritannien, Straßensänger*innen in Jakarta oder Blumenfarmerinnen in Tschechien und der Slowakei. Auch Aktivist*innen, Anwält*innen und Forscher*innen werden von Rogalska in Projekten involviert, um soziale Ungleichheiten mit einem Fokus auf Arbeit, Migration, Gender, Klima und den ländlichen Raum zu untersuchen. In ihren aktuellen Arbeiten inszeniert Rogalska utopische Szenarien und eröffnet spekulative Räume für Zukunftsentwürfe, die Isolation und Ausbeutung überwinden.

WANN?

Vernissage: Freitag, 06. Dezember 2024, 19 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 07 Dezember 2024 – Sontag, 02. Februar 2025

WO?

Neuer Berliner Kunstverein
Chausseestrasse 128 / 129
10115 Berlin

- Advertisement -spot_img

IHRE MEINUNG | YOUR OPINION

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

OPEN CALL 2025

spot_img
- Advertisement -spot_img

Latest article