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Brancusi – Neue Nationalgalerie (Berlin) | 20.03.–09.08.2026

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Vom 20. März bis zum 9. August 2026 präsentiert die Neue Nationalgalerie in Berlin, in Kooperation mit dem Centre Pompidou, Paris, eine umfassende Einzelausstellung des französischen Bildhauers Constantin Brancusi (1876–1957). Mit mehr als 150 Werken – Skulpturen, Fotografien, Filmen und bisher selten gezeigten Archivmaterialien – entsteht die erste groß angelegte Werkschau des Künstlers in Deutschland seit über fünf Jahrzehnten. Die Präsentation eröffnet einen breiten Zugang zu Brancusis außergewöhnlichem Œuvre und würdigt ihn als eine der Schlüsselfiguren der modernen Bildhauerei.

Abb. oben: Constantin Brancusi, Mlle Pogany I, 1912-1913, Gips, Foto: Centre Pompidou, MNAM-CCI/Philippe Migeat/Dist. GrandPalaisRmn, © Succession Brancusi – All rights reserved / VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Die Ausstellung vereint zentrale Arbeiten wie „Der Kuss“, „Vogel im Raum“, „Schlummernde Muse“ und die ikonische „Unendliche Säule“, die zu den bekanntesten Werken der Skulpturgeschichte zählen. Erstmals außerhalb von Paris wird zudem eine Teilrekonstruktion des legendären Brancusi-Ateliers gezeigt, das der Künstler 1957 dem französischen Staat vermachte. Dieses Ensemble gilt als Schlüssel zum Verständnis seiner Arbeitsweise – ein Laboratorium der Form, in dem sich Brancusis prozesshafte Entwicklung und sein besonderer Umgang mit Material, Licht und räumlicher Inszenierung manifestieren.

DEEDS NEWS – Centre Pompidou, MNAM-CCI – Constantin Brancusi – Atelier – Photo Centre Pompidou GrandPalaisRmn
Constantin Brancusi, Selbstportrait im Atelier, um 1934, Foto: Centre Pompidou, MNAM-CCI/Dist. GrandPalaisRmn, © Succession Brancusi – All rights reserved / VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Brancusi, der nach akademischen Anfängen 1907 nach Paris kam, entwickelte dort seine charakteristische, reduktionistische Formensprache. Die organischen, auf das Wesentliche verdichteten Formen positionieren ihn als Wegbereiter der abstrakten Skulptur. Seine Werke beruhen auf der konsequenten Variation weniger Motive, deren Wirkung er durch unterschiedliche Materialien, Oberflächen und Sockel sowie durch Lichtführung und den gezielten Einsatz von Fotografie und Film systematisch erforschte. Die Ausstellung verdeutlicht, wie stark Brancusi die Frage nach dem „Wesen der Form“ als zentrales Anliegen seines Schaffens begriff.

DEEDS NEWS – Centre Pompidou, MNAM-CCI – Constantin Brancusi – Dessin d'après La jeune fille au miroir – Photo Philippe Migeat GrandPalaisRmn
Constantin Brancusi, Dessin d’après “La jeune fille au miroir”, 1916-1930, Tinte auf Kartonpapier, Foto: Centre Pompidou, MNAM-CCI/Philippe Migeat/Dist. GrandPalaisRmn, © Succession Brancusi – All rights reserved / VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Obwohl Brancusi in Frankreich eine breite Popularität genießt, blieb sein Werk in Deutschland lange Zeit vor allem einem fachkundigen Publikum vertraut. Die Neue Nationalgalerie setzt mit dieser Ausstellung gezielt darauf, dem Künstler hierzulande die angemessene Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und die Relevanz seines Beitrags zur Kunst des 20. Jahrhunderts neu zu verorten.

DEEDS NEWS – Centre Pompidou, MNAM-CCI – Constantin Brancusi – Selbstportrait im Atelier – Photo Centre Pompidou GrandPalaisRmn
Constantin Brancusi, Atelier, um 1926, Foto: Centre Pompidou, MNAM-CCI/Dist. GrandPalaisRmn, © Succession Brancusi – All rights reserved / VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Kuratiert wird die Ausstellung von Klaus Biesenbach, Direktor der Neuen Nationalgalerie, und Maike Steinkamp, Kuratorin an der Neuen Nationalgalerie, in Zusammenarbeit mit Ariane Coulondre und Valérie Loth, Kuratorinnen am Centre Pompidou, Paris. Ein umfangreicher Katalog erscheint im Distanz Verlag und begleitet die Schau mit wissenschaftlichen Beiträgen und dokumentarischem Material.
Ermöglicht wird die Ausstellung durch die FREUNDE der Nationalgalerie.

WANN?

Ausstellungsdaten: Freitag, 20. März 2026 – Sonntag, 9. August 2026

Eröffnung: Donnerstag, 19. März 2026, 19:00 Uhr

WO?

Neue Nationalgalerie
Potsdamer Straße 50
10785 Berlin

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