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JONATHAN MEESE | 28.10.2018 | Berlin | Hauptquartier | Propaganda-Proklamation

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BERLIN, DEUTSCHLAND ~ Jonathan Meese sieht sich veranlaßt, am 28.10.2018 in seinem Atelier in Berlin, Deutschland, eine geharnischte Propaganda~Proklamation zu verkünden.

Abb. oben: Ein Propagandawerk von 2018 © PHOTOGRAPHY JAN BAUER . NET / COURTESY JONATHAN MEESE . COM

https://www.youtube.com/watch?v=Ou73wPMQPlI

Es scheint ihm in diesen Tagen besonders geboten, nochmals ganz ausdrücklich den Machtfaktor KUNST zu proklamieren. Be~merkenswert ist also nicht nur der Inhalt, sondern auch der Zeitpunkt seiner Eruption. Offensichtlich hat er den Eindruck, daß gewisse Kulturkreise darauf abzielen, ihn und sein Werk mal wieder nur „von einer ganz anderen (harmlosen) Seite” wahrnehmbar machen zu wollen. Diese Formulierung bekommt der Kunstdeutsche immer dann zu hören, wenn jemand aus Angst versucht, zentrale Werkbegriffe, wie den der DIKTATUR DER KUNST, die radikalste gesellschaftliche Veränderungen verlangt, bewußt zu ignorieren, um wohl vor politischen Amts~ und religiösen Würdenträgern nicht in Ungnade zu fallen. Schließlich greift Jonathan Meese als „Ideologienjäger“ alle politischen und religiösen Ideologen~Dämonen gleichermaßen an und fordert deren sofortige Abdankung. Um solches Gedankengut möglichst klein~ oder gar fernzuhalten, kategorisiert man den Unwählbarsten beispielsweise auch gern als DADAist, obwohl er sich von diesen Stotterern vollkommen distanziert, da sie allesamt entweder politische, religiöse oder esoterische Mitläufer geworden sind und somit Hochverrat an der K.U.N.S.T. begangen haben.

Jonathan Meese trägt seine Proklamation auch besonders männlich vor, da wiederum andere Kräfte versuchen, möglichst ausschließlich nur noch „das Weibliche” in seinem Œuvre aufzurufen, um wohl auf diesem Wege seine oft in mannhaft harter, kämpferischer Attitüde vorgebrachten Machtansprüche der DIKTATUR DER KUNST weichzuspülen.

„Das Gesamtkunstwerk Deutschland muß entstehen !”, fordert Meese in aller Entschiedenheit. Nur die DIKTATUR DER KUNST sei für Deutschland die künftige und einzige ideologielose Gesellschaftsordnung. „Wenn man Deutschland überhaupt noch möchte, dann geht es um die totalste Beseitigung aller Ideologien !“, feuert der Einzelkämpfer inbrünstig. „Das Deutschland der Zukunft ist der erste, radikalste, totalste Staat ohne Ideologie !“

Solche solitären Aussagen sind im heutigen Deutschland wohl kaum mehrheitsfähig, also für das ideologische Establishment mehr als gefährlich. Einen solchen Störenfried friedet man besser ein, in dem man sein Gesamtkunstwerk aufspaltet und sich nur noch solche Positionen herausklaubt, die das momentane Machtgefüge nicht gefährden können. Nicht nur für Kulturstaatsfunktionäre bedeuten diese Worte Unheil, auch gewisse Selbstverwirklicher in der Kunstszene bangen um ihre Existenz, wenn sie einen Mann von solchem Format mit kompromisslosestem Machtanspruch irgendwie netzwerkfähig und gesellschaftstauglich durchkultivieren wollen.

Genau deshalb manifestiert Jonathan Meese ohne Scheu vor jeglicher Konsequenz auf seine eigene Weise, daß er niemals integrierbar sein wird. Wer auch immer versucht, seine kunstradikalen Machtforderungen für ideologische Hasenherzen durch bestimmte Phthalate annehmbar zu machen, wird kläglich scheitern. Ein Erz~Odysseusparsifalmeese wird allen Kultur~Circen und Politik~Sirenen wie eh und je hermetischst widerstehen.

Jonathan Meese stellt klar: Die Irrfahrten des Meese sind stets die auf ihn gerichteten Projektionen all jener Ideologen, die ihn von seinem Weg zur DIKTATUR DER KUNST abbringen wollen.

www.jonathanmeese.com

Pinakothek der Moderne München

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