Mit einem Tag der offenen Tür präsentiert sich am 5. Mai 2019 das Archiv der Akademie der Künste am Pariser Platz 4, wo sich neben dem Robert-Koch-Platz 10 der zweite Hauptstandort des Archivs befindet. Außer dem Lesesaal, einer Spezialbibliothek zur Kunst der Moderne und einem Teil der Gemäldesammlung ist dort auch das Baukunstarchiv untergebracht, das einen herausragenden Fundus zur deutschen wie internationalen Architekturgeschichte verwahrt.
Am selben Tag eröffnet die Ausstellung “Erlesene Bibliotheken – Artists’ Libraries”, die Einblicke in die Arbeitsbibliotheken berühmter Kunstschaffender gewährt.
Abb. oben: Blick in das Gemäldedepot mit dem Gemälde von Julius Schoppe, König Friedrich Wilhelm III. auf dem Sterbebett, 1840, Akademie der Künste, Foto: Erik-Jan Ouwerkerk
Der Tag des offenen Archivs an diesem Sonntag ermöglicht einen ungewohnten Blick hinter die Kulissen eines Kunstarchivs. Von den Magazinräumen über den Lesesaal mit Blick auf das Brandenburger Tor bis zur Dachterrasse kann das Gebäude besichtigt werden. Mitarbeiterinnen aus dem Baukunstarchiv erläutern anhand von Plänen und Zeichnungen ihre Arbeit.

In der Restaurierungswerkstatt geben Experten Auskunft über die Bestandserhaltung und Sicherung der unterschiedlichsten Objekte. In Führungen werden die sonst verschlossenen Depots und Werkstätten sowie der Bilderkeller gezeigt, in dem die legendären Faschingsfeste der Meisterschüler der Ost-Akademie stattfanden.

Lesungen und Vorträge bieten Einblicke in die Bestände von Bibliothek, Baukunstarchiv und Kunstsammlung. Als besondere Attraktion findet eine Modenschau mit Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin, statt. Sie präsentieren Theaterkostüme aus dem reichhaltigen Fundus des Archivs. Es gibt auch ein Programm für jüngere Gäste. Die Schauspielerin Steffi Kühnert liest aus den Romanen Ede und Unku von Alex Wedding und Emil und die Detektive von Erich Kästner.
Ausstellung Erlesene Bibliotheken – Artists’ Libraries
Am selben Tag eröffnet die Ausstellung „Erlesene Bibliotheken – Artists‘ Libraries“, Laufzeit: 5. Mai bis 16. Juni 2019, Di – So 11:00 – 19:00 Uhr. Die persönliche Bibliothek als bevorzugte Werkstatt und Inspirationsquelle von Kunstschaffenden steht im Fokus der Schau. Sie gibt Einblicke in die Arbeitsbibliotheken von George Grosz, Heinrich Mann, Bernhard Minetti, Anna Seghers und Christa Wolf.

Orte des Wissens, stoffliche Basis kreativen Schaffens – Bibliotheken vermitteln Grundlagen unseres Daseins, in ihnen treffen Vergangenheit und Zukunft aufeinander, ihre Aneignung bringt Neues hervor. Für viele Künstlerinnen und Künstler stellt die eigene Büchersammlung wichtige Arbeitsumgebung, Werkstatt und Inspirationsquelle dar. Illustrierte Künstlerbücher, Widmungs- und Arbeitsexemplare veranschaulichen künstlerische Arbeitspraktiken, Netzwerke und Vorlieben. Lesespuren wie Anstreichungen und Kommentare zeugen von intensiven Auseinandersetzungen, Widmungen lassen künstlerische Netzwerke erkennen, Bucheinlagen fungieren als Zeitkapseln.

Ausgewählt aus über 300 persönlichen Bibliotheken, werden wertvolle Bücher, Unikate und Rara, unter anderem aus dem Besitz von Heinrich Mann, George Grosz, Bernhard Minetti und Christa Wolf, ausgestellt. Darunter befinden sich annotierte Exemplare, Künstlerbücher, zensierte Drucke, bibliophile Werke in Kleinstauflagen und Samisdat-Produktionen. Pars pro toto vermittelt die Schau Einblicke in den mit über 600.000 Bänden überaus reichen und öffentlich zugänglichen Bestand der Bibliothek der Akademie der Künste, der eine der größten Büchersammlungen zur Kunst und Kultur der Moderne im deutschen Sprachraum darstellt.
Das vollständige Programm zum Tag des offenen Archivs unter: www.adk.de/de/programm
WAS?
Tag des offenen Archivs in der Akademie der Künste am Pariser Platz
WANN?
Sonntag, 05. Mai 2019
WO?
Akademie der Künste am Pariser Platz 4
10117 Berlin-Mitte
KOSTET?
Eintritt frei