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Black faces in white? space: …Thabo Thindi in der Lounge im Museumsquartier Osnabrück | 06.08.-04.12.2022

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…thabo thindi ist Filmemacher, Fotograf und Live-Performer. Er lebt in Berlin und Südafrika. Seine multidisziplinäre künstlerische Intervention „Black faces in white? space“ im Museumsquartier formuliert eine Gegenerzählung aus Schwarzer Perspektive und stellt damit die weiße Darstellung der rassistischen Kolonialgeschichte, die seit Jahrhunderten als Grundlage der systematischen Ausbeutung und Unterdrückung Schwarzer Menschen dient, infrage. Sie besetzt dabei Straßen, Museen, Galerien und Bildungseinrichtungen, um Raum für eine menschenwürdige Darstellung Schwarzer Menschen zu beanspruchen.

Abb. oben: black faces Foto © Kerstin Hehmann

Bereits als Kind hinterfragte …thabo thindi, warum Schwarzen von Weißen so viel Feindseligkeit und brutale Gewalt entgegengebracht werden und Schwarze Menschen als die „teuflischen Untermenschen“ betrachtet werden.  „Rassismus ist ein weißes Konstrukt, von dem Weiße profitieren, indem sie Schwarze Menschen unterdrücken,” erklärt …thabo thindi.

Schwarze Menschen werden auch in Deutschland vielfach als die „Anderen“ dargestellt, die nicht willkommen sind. Racial Profiling, Polizeigewalt und subtiler Alltagsrassismus sind für sie an der Tagesordnung.

…thabo thindi setzt sich, ausgehend von seinen persönlichen Erfahrungen, kritisch mit rassistischen Strukturen auseinander. Seine künstlerische Arbeit ist geprägt vom Streben nach Heilung, Bestärkung und Verbindung für ihn, Schwarzen Menschen und allen diskriminierten Gruppen.

Im Rahmen der Osnabrücker Kulturnacht am 3. September um 19 Uhr findet eine Performance des Künstlers statt, die Teil seiner Intervention ist: „Mokete wa badimo“ ist eine rituelle Zeremonie, um mit den afrikanischen Ahnen zu sprechen, die zu Opfern der deutschen Kolonialherrschaft wurden.

Der Eintritt in die Lounge ist frei.

PROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG

Samstag, 3.9.22, 19 Uhr, MuseumsgartenMokete wa badimo:

Performance des Künstlers …thabo thindi

“Mokete wa badimo” ist eine rituelle Zeremonie, um den afrikanischen Vorfahren zu danken, die zu Opfer der deutschen Kolonialherrschaft wurden, und um mit ihnen zu kommunizieren. Sie sollen den Weg erhellen und die Lebenden beschützen, die ihre beschlagnahmten menschlichen Überreste zurückbringen und in ihrer Heimat beisetzen lassen wollen.

Freitag, 16.9.22, 19 Uhr, Akzisehaus

Black faces in white? space

Filmvorführung & Gespräch mit …thabo thindi

Der Dokumentarfilm „Black faces in white? space“ von …thabo thindi erforscht die Dynamik und Komplexität des Schwarzseins in einem Land, das sich selbst als homogen weiß betrachtet. Dabei versucht der Filmemacher, neue Perspektiven auf Schwarzsein zu schaffen. Was bedeutet es, in Deutschland Schwarz zu sein?

Samstag, 29.10.22, 10-18 Uhr, Akzisehaus

Wie kann ich mich im Umgang mit Rassismus stärken?

Empowerment-Workshop für junge BIPoC (16-27 Jahre) mit Ambachew A. Anjulo

In diesem Workshop setzen sich die Teilnehmenden kritisch mit Rassismus und seinen Auswirkungen auf den Alltag auseinander. In einem geschützten Raum werden Erfahrungen ausgetauscht und es werden Empowerment-Strategien kennengelernt, um Widerstand gegen Rassismus zu leisten und sich gegenseitig zu stärken.

Dienstag, 8.11.22, 16-18 Uhr, Treffpunkt: Museumskasse

Osnabrück post-kolonial – eine Spurensuche

Stadtrundgang mit Dr. Thorsten Heese

Es ist heute kaum noch bewusst, dass Deutschland 1884-1918 eine Kolonialmacht gewesen ist. An der deutschen Kolonialgeschichte waren jedoch auch Osnabrücker Kaufleute und Soldaten, Fabrikanten und Konsumenten, Missionare und Seefahrer beteiligt. Der postkoloniale Stadtrundgang begibt sich auf eine Spurensuche nach diesem kolonialen Erbe im Stadtbild.

Die Teilnahme kostet 5 Euro, ermäßigt 3 Euro.

4.12.22, 16 Uhr, Lounge

Black faces in white? space in Osnabrück

Abschlussgespräch mit …thabo thindi, den Kuratorinnen und Schwarzen Osnabrücker:innen

Gemeinsam soll über die künstlerische Intervention reflektiert und darüber ausgetauscht werden: Welche Bedeutung hat „Black faces in white? space“ für Osnabrück? Was bleibt?

Das Ausstellungs- und Vermittlungsprojekt wird unterstützt von der Stiftung Niedersachsen.

WANN?

Ausstellungsdaten: Samstag 6 August – Sonntag 4 Dezember

Öffnungszeiten: Dienstag und Freitag 11-18 Uhr, Samstag und Sonntag, ab 10 bis 18 Uhr

WO?

Museumsquartier Osnabrück
Lotter Straße 2
49078 Osnabrück

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