Das Internationale Festival Theater der Dinge mit Aktionstag findet vom 06. November bis 10. November 2024 in der Schaubude Berlin, im Theater Strahl Ostkreuz, im Podewil und im Alte Münze Kulturquartier statt.
Abb.oben: Im Geisterhaus: dressing room © Melanie Bonajo
Im Zentrum steht die performative Ausstellung “Geisterhaus”, bei der sich das Publikum auf einen Parcours durch alle Räume der Schaubude Berlin begibt: Sechs Auftragsarbeiten suchen in individuell gestalteten Erfahrungsräumen nach heutigen Geistern. In kleinen Gruppen erleben die Zuschauenden intensive Begegnungen und überraschende Momente, in denen die Grenze zwischen Subjekt und Objekt durchlässig ist.
Im Theater Strahl Ostkreuz ist die großformatige Installation “Dimonis” des katalanischen Duos cabosanroque zu erleben: eine Ton- und Bildzeremonie mit Percussion auf aufblasbarem Pool-Spielzeug, dem Flüstern aus Miniatur-Lautsprechern, Beats auf einem alten Lattenrost und dem sphärischen Tropfen von Wasser.
Im Podewil und in der Alten Münze präsentiert das Festival Gastspiele aus Bulgarien, Katalonien, Norwegen, der Ukraine, Ungarn und Deutschland wie “Mitzis Mensch”, ein Live-Experiment zu Schrödingers Katze, “03:08:38 – States of Emergency”, die Echtzeit-Rekonstruktion eines Terrorareburn a cathedralnschlags, oder “reburn a cathedral”, eine ungewöhnliche Mischung aus Figurentheater und Tanz über Zerstörung und Neuaufbau.
Mitzis Mensch
Das berühmte Gedankenexperiment des österreichischen Quantenphysikers Erwin Schrödinger existierte lange Zeit nur in der Theorie – bis heute. In einer Lecture Performance über unsichtbare Realitäten wird die Magie des Puppenspiels, der Theaterbühne und PowerPoint genutzt, um diese komplexen Themen zu beleuchten.
Die Beziehung des Menschen zu Tieren, die Wahrnehmung von Raum und Zeit sowie die Frage, ob diese Wahrnehmung der tatsächlichen Realität entspricht, werden thematisiert. Das Leben wird als Illusion dargestellt, wobei der Zustand zwischen Leben und Tod möglicherweise gleichzeitig existiert.
Dämonen
Jacint Verdaguers Tagebuchaufzeichnungen sind auch heute noch überraschend aktuell, da sie explizit Themen wie Besitz und Entfremdung, die Vielheit des Körpers, soziale Konstrukte, pandemische Zustände sowie den Umgang des Menschen mit der Welt und marginalisierten Körpern ansprechen. In dieser Ton- und Bildzeremonie ist das Publikum von Percussion, aufblasbarem Pool-Spielzeug, Flüstern aus Miniatur-Lautsprechern, Beats auf einem alten Lattenrost und sphärischem Wassertropfen umgeben.
Reburn a cathedral
Zuerst brannte der Amazonas-Regenwald. Dann der australische Busch, die Ukraine, Kalifornien, Griechenland und Notre-Dame in Paris. Es folgten das Coronavirus, Black Lives Matter, Proteste in Minsk, das polnische Abtreibungsgesetz und Freeszfe in Ungarn. Wie eine Feuersbrunst alles unerbittlich verschlingt, wird auch die Revolution von Zerstörung begleitet. Das Ensemble aus Puppenspielerinnen und Tänzerinnen, unter der Leitung des jungen Regisseurs Domokos Kovács, erforscht mit einer intensiven ästhetischen Sprache die Dualität von Zerstörung und Neuaufbau.
WANN?
Festivaldaten: Mittwoch, 06. November– Sonntag, 10. November 2024
WO?
Schaubude Berlin
Greifswalder Straße 81-84
10405 Berlin
Theater Strahl Ostkreuz
Marktstraße 11
10317 Berlin
Podewil
Klosterstraße 68d
10179 Berlin
Alte Münze Kulturquartier
Molkenmarkt 2
10179 Berlin