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Donnerstag, Mai 15, 2025

Kunstprojekt „unfassbar“: Julia Krahn portraitiert Frauen, die sexualisierte Gewalt erfahren haben – Landesmuseum Hannover | 01.-04.05.2025

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Vom 1. bis 4. Mai 2025 realisiert Julia Krahn anlässlich des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentages 2025 das Kunstprojekt „unfassbar“ in den Räumen des Landesmuseums Hannover. Das Projekt ist aus der aktuellen Ausstellung „FrauenBilder. Julia Krahn im Dialog” entstanden, die noch bis zum 17. August 2025 zu sehen ist.

Abb. oben: Julia Krahn unfassbar, 2025 © the artist.

Das Kunstprojekt greift zentrale Themen der Ausstellung FrauenBilder. Julia Krahn im Dialog im Landesmuseum Hannover auf – darunter Körperlichkeit, Rollenverteilung und sexualisierte Gewalt – und führt diese in einer neuen, performativen Form weiter.

Julia Krahn verfolgt damit konsequent ihr Anliegen, Kunst nicht auf geschlossene Räume zu beschränken. Als künstlerischer Beitrag zum Kirchentag 2025 öffnet unfassbar einen Raum der Reflexion – über das, was uns prägt, was uns bewegt, und was oft nicht greifbar, aber dennoch tief empfunden ist.

unfassbar lädt Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, ein, sich von Julia Krahn portraitieren zu lassen. Das Thema ist zugleich die verletzliche und verletzte Frau, aber auch die Frau, die reagiert. Täglich werden Frauen Opfer von Misshandlung und Missbrauch seelischer und körperlicher Art. Täglich suchen Frauen ihren Weg zurück in ein Leben, das sie selbst bestimmen. In der Spannung von bleibender Verwundung und ersehnter Heilung entwerfen Frauen sich neu, erkunden emotional, kognitiv und körperlich, welche Frau sie heute und in Zukunft sein können – angesichts einer Vergangenheit, die sie für immer prägen wird.

Die ästhetische Annäherung an die persönlichen Geschichten von Gewalterfahrung und Erstarken gibt den Erfahrungen und Visionen der Betroffenen Raum, in dem sie selbst zeigen können, wie sie gesehen werden wollen.

In der Kunstaktion bleiben die Mitwirkenden frei von Wertungen und Maßstäben, sie bestimmen das Verhältnis von Intimität und Öffentlichkeit des Themas selbst. Es wird auf unterschiedliche Weise zum Ausdruck und zur Geltung gebracht, was es bedeutet: „mutig, stark und beherzt” zu agieren. Die Künstlerin wird den Frauen in einem geschützten Umfeld begegnen, um sie aktiv in den Entstehungsprozess einzubeziehen. Psychologische Unterstützung wird von der Fachberatungsstelle Violetta e.V. vor Ort angeboten.

Die entstandenen Portraits werden zeitnah während des Kirchentages über digitale Medien in die Ausstellung integriert. Durch diese Aktion wird die Kunst noch näher am Betrachter sein, direkt in die Stadt und den Kirchentag 2025 kommuniziert und somit lebendig.

Seit zwanzig Jahren setzt sich Julia Krahn in ihrem künstlerischen Schaffen mit den Herausforderungen des menschlichen Daseins auseinander: mit den Hindernissen, die es zu überwinden gilt, und mit den inneren Kräften, die daraus hervorgehen. Die Heilung seelischer Wunden bildet dabei einen zentralen Aspekt ihrer Arbeit. Ausdruck und Austausch von Gefühlen, Trost und Empathie sind ihre Werkzeuge. Neben der Selbstbeobachtung schöpft sie ihre Inspiration aus der Welt des Sakralen und aus dem kollektiven Bildgedächtnis. In ihrer künstlerischen Praxis sind Selbstportraits eine immer wiederkehrende Disziplin, die Julia Krahn in Zusammenarbeit mit anderen Menschen anwendet. Das Bild wird zum Zeugen eines Dialoges, wobei es dabei weniger um die Form als um die Erfahrung geht.

„Meine Arbeit zielt darauf ab, das Unsichtbare sichtbar zu machen – nicht im wörtlichen Sinn, sondern als emotionale Resonanz im Betrachter.”, so Julia Krahn.

WANN?

Ausstellungsdaten: Dienstag, 1. Mai – Sonntag, 4. Mai 2025

Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag, 10 – 18 Uhr

WO?

Landesmuseum Hannover
Willy-Brandt-Allee 5
30169 Hannover

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