Die Ausstellung BRUTALISM des portugiesischen Fotografen Kiko Dionisio ist während des Gallery Weekend 2021vom 30.04. bis 02.05.2021 in einem experimentellen Exhibition Space in der Tucholskystraße zu sehen. Kuratiert von Frances Stafford.
Kiko Dionisio, (*1974 in Lissabon, Portugal als Joaquim Miguel Tavares Dionisio) ist ein in Berlin lebender Künstler, der sich in seiner Arbeit vorwiegend mit dem männlichen Körper beschäftigt. Seine Praxis ist in der internationalen LGBTQI-Community angesiedelt und erforscht die Beziehung des Körpers zur Sexualität sowie zu Elementen der Natur, wie Licht, Wasser und Wind.
Kiko Dionisio fotografiert seit über 8 Jahren mit schätzungsweise 600 Fotoshootings, von denen die meisten außerhalb Berlins stattfanden, u.a. in New York City, Los Angeles und Miami. Viele seiner Arbeiten zeigen Tänzer und Performer, beeinflusst durch seine frühere Musiktheater- und Performance-Ausbildung an der Stage School in Hamburg, die er 2002 abschloss.
Dionisios Arbeit bewegt sich zwischen Moderne und Klassik, mit Fotografien, die in ihrer Zartheit und Eleganz an antike griechische Skulpturen erinnern, ihre Motive aber dennoch in ein zeitgenössisches Licht rücken. In dieser Serie arbeitet Dionisio eher minimalistisch, lediglich mit Licht, Schatten und dem nackten Körper. Dieser Minimalismus zeigt sich in seinem bewussten Verzicht auf Gesichtsausdrücke, was ihm zufolge dem Betrachter erlaubt, einen viel reicheren Vorstellungsraum zu betreten, befreit von traditionellen und vorgefassten Assoziationen.
Freudig fließende Bewegungen, abstrakte Körperteile und Schönheit an sich sind einige der Werte, die Dionisio dazu brachten, das architektonische Konzept “Brutalismus” als Titel für seine Serie zu wählen. “Brutalismus” hat, anders als die englische Sprache das Wort assoziiert, nichts mit Brutalität zu tun. Es ist ein zusammengesetzter französischer Begriff für “Béton brut” oder “roher Beton”, mit dem die aus diesem Material gebauten Häuser des frühen zwanzigsten Jahrhunderts bezeichnet wurden. Genau wie die rohen architektonischen Strukturen des “Brutalismus” vermitteln Dionisos Körper das gleiche Gefühl von Reinheit, Offenheit und unverwässerter Präsenz.
In “Brutalismus” vereinen sich alle Strömungen, die Dionisios Werk zugrunde liegen, in einem Strom. Der klassisch-griechische Begriff “Noumenon”, der ein Ding an sich beschreibt, das Formen oder materielle Manifestationen transzendiert; fließende Tanzbewegungen mit skulpturaler Eleganz sowie eine fleischliche Verbindung zwischen Mensch und Natur, all das macht Dionisios Figuren zu fließenden, bewegten Landschaften in einem urbanen Umfeld. Sie laden den Betrachter ein, sich auf eine unmittelbare und intuitive Sinneserfahrung ungefilterter ästhetischer Wertschätzung einzulassen, die jenseits jeder rationalisierten Erzählung liegt.
Eröffnung & Ausstellung
Mit einer exklusiven Vernissage am 1. Mai 2021 um 20 Uhr wird die Ausstellung, die bereits am 30. April in der Tucholskystraße 15 in Mitte startet, feierlich eröffnet und bleibt bis zum 2. Mai geöffnet.
Dionisio freut sich auf eine mögliche vollständige Öffnung des Raumes, wenn die Pandemie es zulässt. Vorerst ist die Ausstellung jedoch an den genannten Terminen zwischen 12:00 und 22:00 Uhr zugänglich. Termine für die Besichtigung der Ausstellung unter frances.stafford.bh@gmail.com.
BRUTALISM by Kiko Dionisio
WO? Tucholskystraße 15, 10117 Berlin-Mitte
WANN? Freitag, 30. April – Sonntag, 2. Mai 2021, 12:00 – 22:00 Uhr
Vernissage: Samstag, 1. Mai 2021, 20:00 Uhr