Foto: Vadim Zakharov, Monument of Theodor W. Adorno, 2003
Die Open Air-Kunstausstellung SCHÖNESHOW findet vom 20. August bis 19. September 2021 im 1.200 qm großen Schönegarten statt. Ohne die Hilfe von Fördergeldern greift die Gruppenausstellung die Idee der Stärke einer Gemeinschaft auf, die aus sich heraus etwas zusammen erschafft. Diese Kraft macht auch das Schaffen und Wirken in der menschlichen Geschichte unabhängig von bestehenden Strukturen möglich.
Die “SCHÖNESHOW” ist dementsprechend eine gemeinschaftliche Arbeit von 30 Künstler:innen, die in Gruppenarbeit und im Einklang mit den Nutzer:innen des Gartens Kunst erschaffen. Dabei wird Kunst kreiert, die sich den Gegebenheiten des Lebens in einem Gemeinschaftsgarten anpasst. Das Spielen von Kindern und Haustieren, das nachbarschaftliche Zusammenkommen, das nachhaltige Anbauen von Obst und Gemüse und nicht zuletzt die Wetterbedingungen werden in einer Symbiose mit den Konzepten der Künstler:innen für diesen Rückzugsort zusammenfließen. Die SCHÖNESHOW macht Kunst generationsübergreifend, artenübergreifend und über alle sozialen Schichten hinaus für alle zugänglich. In der SCHÖNESHOW kommt eine vielfältige Künstler:innengemeinschaft zusammen:
Mit Hannah Becher, Joanna Buchowska, Heloisa Correa, else (Twin) Gabriel, Grete Gabriel, Grigori Dor, Margret Eicher, Andreas Hachulla, Marte Kiessling, Silja Korn, Catherine Lorent, Isabel Kerkermeier, Sebastian Kusenberg, Via Lewandowsky, Regina Mamou, Marius Mathisrud, Mascha Naumova, Christopher Sage, Maik Schierloh, Susanne Schirdewahn, Caro Suerkemper, Eva Schwab, Kerstin Serz, Semra Sevin, Zuzanna Skiba, Lucy Teasdale, Marian Wijnvoord, Vadim Zakharov and Kristoffer Zeiner. Life Performance durch Turbo Jambon.
Während außer Landes – aufgrund der Corona bedingten Schließungen von Kunst- und Kulturinstitutionen – Parks und öffentliche Räume den Künstlern zum Teil schnell zur Verfügung gestellt wurden, hat sich Berlin mit seinen öffentlichen Räumen und Grünflächen bis heute nicht breitflächig zur Kunst bekannt, um vergangene und zukünftige Lockdowns abzufedern. Zudem finanziert sich diese Ausstellung durch die Teilnehmer:innen selbst. Jeder gibt einen Beitrag, welcher z.B. für die Flyer und die Dokumentation der Ausstellung genutzt wird. Die Teilnehmer:innen investieren ihre eigene Zeit, um die SCHÖNESHOW zu realisieren. Diese Ausstellung finanziert sich gänzlich ohne Förderungen.
Während der Corona-Pandemie sind von Künstler:innen organisierte Ausstellungen wieder stärker in den Vordergrund getreten. Dies ist eine Erinnerung an die Missstände in der Berliner Kunst, die weiterhin bestehen und die sich durch Corona verstärkt haben. Andere Länder wie Norwegen und die Niederlande gingen bereits vor Corona mit positivem Beispiel in Hinsicht auf Förderungen und Ausstellungen voran.
Initiatorin und Kuratorin von SCHÖNESHOW ist die Künstlerin Semra Sevin. Sie nutzt das Organisieren von Ausstellungen als künstlerische Praxis, um direkt an der Basis neue Impulse zu geben. Im Dezember 2020 hat sie die medienbeachtete Außenausstellung “Wiedererwachen”, an der “Station Berlin” kuratiert. Künstler:innen wie Alicja Kwade und Gregor Hildebrandt nahmen daran teil.
Der “Schönegarten” ist ein rund 1.200 qm großes Gelände, auf dem Schöneberger:innen jeden Alters und Hintergrunds auf rund 65 Hochbeeten Obst und Gemüse ziehen und Blumen pflanzen können. Zudem wird Kultur auf von ihnen selbst organisierten Veranstaltungen geboten. Sitzecken und ein Freilichtkino bieten zusätzliche Möglichkeiten, Kultur und Kunst mit Abstand und Corona gerecht zu veranstalten. Notker Schweikhardt, Abgeordneter der Grünen, hat den “Schönegarten” als Privatmann initiiert. “Heute wissen wir, dass Gartenstile die ästhetischen, sozialen, technologischen, ökonomischen und politischen Haltungen der jeweiligen Zeit mindestens ebenso genau widerspiegeln wie jede andere Kunstform. Das wechselnde Glück und die Ambitionen der aufeinanderfolgenden Generationen sind in Gärten zu sehen.” (John Sales, ‘Gardener’s View’, The National Trust Magazine, 8 [1998], p. 23.) “Berlin hat über 200 Gemeinschaftsgärten. Je nach Nutzungsschwerpunkt, Akteur:innen und Lage sind diese Gärten hinsichtlich Größe, Aussehen und Organisationsform sehr unterschiedlich. Es gibt Nachbarschaftsgärten, interkulturelle Gärten u. v. m. Nachhaltiger Lebensmittelanbau spielt in vielen Gärten eine große Rolle. Die neuen „urbanen Gärten“ sind über die ganze Stadt verteilt, jedoch am häufigsten in den Innenstadtbezirken. Ein grundsätzlicher Ursprung findet sich also in der Sehnsucht vieler Städter:innen nach innerstädtischem Grün und der Möglichkeit aktiver Betätigung und Erholung in der Natur.” (Zitat Berliner Plattform Produktives Stadtgrün).
SCHÖNESHOW – Gruppenausstellung (OPEN AIR)
kuratiert von Semra Sevin
Vernissage: Fr, 20.08., Sa, 21.08., So, 22.08.2021, täglich 17:00 – 21:00 Uhr
Life Performance mit Turbo Jambon
Finissage: Sa, 19.09.2021 16:00 – 20:00 Uhr
Getränke & Speisen kann man Fr + Sa im Caffèmania kaufen (10 Meter vom Garten entfernt)
WO?
Schönegarten (neben Haus am Kleistpark)
Grunewaldstraße 8
10823 Berlin-Schöneberg
WANN?
täglich 16:00 – 20:00 Uhr
[…] Lesen Sie den Beitrag weiter auf DEEDS.NEWS. […]