Der Project Space Award und der Berlin Art Prize würdigen während der Berlin Art Week 2022 mit Preisverleihungen die Bedeutung der Projekträume. Sammler*innen heißen Besucher*innen zu Open House, Performances und vielem mehr willkommen.
Abb. oben: Photo Credits Miettinen Collection, Monica Bonvicini, Grap Them by the Balls # 3, 2020, And I Trust You © Miettinen Collection
Was wäre die Kunst ohne das persönliche Engagement einzelner Personen und Gruppen, das über ein rein professionelles Interesse hinausgeht? Gerade auch in Berlin. Sowohl Projekträume als auch Showrooms privater Sammlungen setzen eigene und wichtige Akzente in der Berliner Kunstlandschaft. Unermüdliche Neugier und Leidenschaft für die Sache verbindet ihre Macher*innen – Ihre individuellen Interessen und Vorlieben verleihen ihnen jeweils ein eigenes Profil.
AUSZEICHUNGEN FÜR PROJEKTRÄUME
Im folgenden werden zwei Auszeichnungen vorgestellt, die aus weit mehr als 150 Projekträumen in ganz Berlin das großartige Engagement der Initiativen in den Mittelpunkt rücken:
Berlin Art Prize
Was macht die Kunst? Der Berlin Art Prize ist wieder da. Nach zwei Jahren pandemischer Pause zeigt diese experimentelle, solidarische und unabhängige Auszeichnung erneut der Öffentlichkeit, was die aktuelle Kunstszene Berlins zu bieten hat.
Das Konzept des Berlin Art Prize ist simpel und doch einzigartig: Alle in Berlin lebenden Künstler*innen können sich bewerben. Eine fünfköpfige Jury wählt die Nominierten nach einem größtenteils anonymen Verfahren aus. Die acht nominierten Künstler*innen werden eingeladen, je eine Einzelausstellung in einem von acht Projekträumen auszurichten, die den Berlin Art Prize 2022 wieder zu einem großen Kollaborationsprojekt machen.
2022 sind mit dabei:
Isabell Schulte, Spoiler Aktionsraum / Mazenett Quiroga, Lage Egal [Kimgo] / Hana Yoo, ACUD Galerie / Alicja Rogalska, Scherben / Mazen Khaddaj, Blake & Vargas / Melanie-Jame Wolf, Centrum / Bassem Saad, Peles Empire / Lucas Odahara, Die Möglichkeit einer Insel.
Die öffentliche Preisverleihung der von Petrit Halilaj & Alvaro Urbano gestalteten Trophäe findet am 15. September 2022 von 19—24 Uhr in der Acud Galerie statt.
Project Space Award
Mit dem Project Space Award würdigt der Berliner Kultursenat zum elften Mal die Arbeit und das Engagement der freien Projekträume und -initiativen in Berlin. Die Preisvergabe dient dazu, sie zu unterstützen, die vorhandene Vielfalt zu sichern und die umfangreichen Aktivitäten der künstlerischen Projekträume und -initiativen in Berlin sichtbarer zu machen.
In diesem Jahr wird das Preisgeld in Höhe von insgesamt 100.000 Euro gestaffelt vergeben. Bei der Juryempfehlung für eine Auszeichnung von jeweils 20.000 Euro sind Archive Kabinett (Chiara Figon), Art-Lab Berlin im iPhonedoctor (Charlotte Bank und Salah Saouli), Videoart at Midnight (Olaf Stüber und Ivo Wessel) dabei, während folgende vier Projekträume/-initiativen mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 10.000 Euro gewürdigt werden: Hopscotch Reading Room (Siddhartha Lokanandi), SOX Berlin (Marlene Zoë Burz, Manuel Kirsch und Björn Streeck), STATIONS (Melissa Canbaz und Mihaela Chiriac) sowie TV Bar (Calla Henkel und Max Pitegoff).
Am 16. September 2022 um 20 Uhr findet die offizielle Feier zur Preisvergabe in der TV Bar statt.
PRIVATSAMMLUNGEN
Der Herbst steht kurz bevor doch eine gute Wetterlage mit vielen Outdoor-Optionen erwarten wir auch noch im September. So veranstaltet die haubrok foundation zum Jahreszeitenende ein großes Sommerfest: Gemeinsam mit den Mieter*innen vor Ort wurde ein vielfältiges Programm zu Neuer Musik entwickelt, das die Besucher*innen mit Installationen, Liveperformances und Konzerten über das gesamte Gelände führt. Die Beiträge stammen u.a. von Ari Benjamin Meyers, Ayumi Paul und David Zink Yi.
Aber auch Inhouse wird viel geboten. Besucher*innen der Julia Stoschek Collection bewegen sich durch einen Sound-Parcours: Neben der laufenden Ausstellung wird hier die Premiere einer ortsspezifischen Soundperformance der multidisziplinären Künstlerin Fa’ Pawaka und dem Künstler*innenkollektiv ›Labour‹ präsentiert. Im Salon Dahlmann begegnen und verweben sich währenddessen unter dem poetischen Titel ›And I Trust You‹ die Sammlungen Timo Miettinen und Florian Peters-Messer. Die Sammlung Fluentum präsentiert sich mit der Gruppenausstellung Kino und die Kienzle Art Foundation mit ›The Fiction of Property II‹.
Open House lautet das Motto an ausgewählten Tagen während der Berlin Art Week hingegen bei einigen anderen Privatsammlungen: So öffnet die Boros Collection ihre Türen für den Besuch von ›Boros Collection / Bunker Berlin #4‹ und die EAM Collection lädt bei einem charmanten französischen Frühstück zu ihrer Ausstellung ›Seven Avantgardes—Seven Utopias‹ ein. Auch das Kunsthaus der Achim Freyer Stiftung öffnet in diesem Jahr zum ersten Mal für die Berlin Art Week ihre Türen und die Sammlung Ivo Wessel präsentiert sich in neuen Räumen im Bruno Taut-Haus am Engelbecken.
The Feuerle Collection lädt zur Eröffnung der ersten Sonderausstellung von ›Edmund de Waal and Unseen Pieces from the Feuerle Collection‹ ein und ruft für den Abschlusssonntag der Berlin Art Week zur Teilnahme am World Cleanup Day auf, direkt vor der eigenen Haustüre am Landwehrkanal können die Interessierten tätig werden.
NEWS
Der neue Programmteil ›BAW Featured‹ präsentiert mit zehn ausgewählten Sonderprojekten besondere künstlerische Interventionen mit neuen Perspektiven auf städtische Räume: Voices of Art, Stiftung Neue Kunst Berlin-Brandenburg und CCA Berlin widmen ihre Räumlichkeiten der zeitgenössischen ukrainischen Kunst. The Fairest stellt ein neues alternatives Modell von Kunstmesse vor. Im Musée de la Fraise avanciert eine Erdbeerhäuschen-Kolonie zur Ausstellungs-Inszenierung während im Humboldt Forum das Berliner Künstler*innenkollektiv Slavs & Tartars 24 Stunden non-stop die Eröffnung des jetzt kompletten Baus feiert. Außerdem beim Featured Programm dabei: LAS Light Art Space, Art’Us (Kühlhaus), Räume 3 und Kvost.
Berlin Art Week – Hier passiert Kunst. Jedes Jahr im September: Ausstellungen und Vermittlungsangebote, Projekte und Performances, Screenings, Talks und viele Begegnungen im Zeichen der Kunst. Fünf Tage lang präsentieren bedeutende Akteur*innen der Szene ein vielfältiges Festivalprogramm der zeitgenössischen Kunst. Museen und Institutionen, Galerien in der Stadt wie auf der Messe, Privatsammlungen und Projekträume: Sie alle haben ihren Auftritt. Kunstexpert*innen und -freund*innen, Künstler*innen und Kurator*innen, Berliner*innen wie ihre Gäste aus aller Welt. Sie alle feiern die Kunst. Denn: In Berlin wird Kunst nicht nur gemacht, sondern gelebt.
Die Berlin Art Week ist ein Projekt von Kulturprojekte Berlin. Sie wird gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Die Realisierung erfolgt mit Unterstützung der Gasag AG.