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Über Wasser und Pflanzen: 20 künstlerische Positionen zur Nachhaltigkeit – Kunsthalle Rostock | 01.10.-27.11.2022

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In Kooperation mit dem Botanischen Garten der Universität Rostock realisiert die Kunsthalle Rostock ein interdisziplinäres Ausstellungsprojekt, in der naturwissenschaftliche Forschung und Kunst in den Dialog treten.

Abb. oben: Luzia Simons Tendenz endlos (Detail), 2019–2022 Tapisserie mit Stickerei Polyester, Baumwolle, Wolle, Acryl 284 × 280 cm Foto: Studio Luzia Simons © VG Bild-Kunst, Bonn 2022 (7,25 MB)

Ausgehend von der Tatsache, dass Wasser die unabdingbare Voraussetzung für die Anwesenheit von organischem Leben ist, verfolgt dieses Projekt das Ziel, die adäquaten Umgangsformen mit Naturressourcen, insbesondere von Wasser, und deren Wert-schätzung zu stärken sowie künftige potentielle Anpassungsstrategien an den Klima-wandel zu beleuchten.

Im Fokus des Projekts steht die Beschäftigung mit austrocknungstoleranten „Wieder-auferstehungspflanzen“, die vor allem in den Tropen auf Felsen wachsen. Diese Pflanzen sind in der Lage lange Perioden im ausgetrockneten Zustand zu überleben. Rostocker Botaniker (Arbeitsgruppe Prof. Dr. Stefan Porembski) forschen über trockenheitsresistente Pflanzen in Afrika, Asien und Südamerika. In Zukunft könnte es möglich sein die Fähigkeit zur Austrocknungstoleranz auf landwirtschaftliche Nutzpflanzen zu übertragen, die dann weniger durch Dürren gefährdet wären. Aufgrund des anthropogen verursachten Klimawandels werden auch in urbanen Lebensräumen Pflanzen mit einem geringeren Wasserbedarf zukünftig eine größere Rolle spielen. Die vorhergesagte geringere Verfügbarkeit von Wasser wird für alle Menschen sichtbare Folgen in seiner Umwelt hinterlassen wie etwa das Austrocknen von Gewässern oder Waldbrände.

Im 18. und 19. Jahrhundert spielte die Nachahmung der Natur eine große Rolle in den künstlerischen Darstellungen. Die zeitgenössische Kunst beschäftigt sich dagegen mit der Wiedergabe der Realität zur Veranschaulichung von Themen und als Wegweiser zu einem nachhaltigeren Lebensstil, um die Naturressourcen Erde, Luft und Wasser für zukünftige Generationen zu erhalten. Die Kuratorin Tereza de Arruda hat für dieses Projekt 20 internationale Künstler:innen eingeladen, die sich mit der Natur, den Naturelementen und deren Symbiose mit der Menschheit in ihren Œuvres auseinandersetzen. Sie vertreten verschiedene Kulturen und Ethnien, die in ihrer Essenz einer bestimmten Spiritualität, Mythologie und Technologie im Umgang mit der Natur folgen. Die auszustellenden Arbeiten sind Installationen, Objekte, Malereien, Zeichnungen Fotografien, NFT’s, Videoarbeiten und ortsspezifische Werke von Eva & Adele, Francisco de Almeida, Birgit Brenner, Caetano Dias, Jaider Esbell, José Gomes, Yuan Gong, HAP Grieshaber, Rhys Himsworth, Sandra Vásquez de la Horra, Han Seok Hyun, Ingar Krauss, Anna McCarthy, Giacomo Orth, Jina Park, Veronika Pfaffinger, Luzia Simons, Vivan Sundaram, Armarinhos Teixeira und Thomas Wrede.

DEEDS NEWS - Birgit Brenner Foto Uwe Walter
Birgit Brenner Prediction, 2021 Pappe, LED-Lichter, Tauchlack, Glasfarbe, 2-teilig 210 × 290 × 30 cm Courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin Foto: Uwe Walter, Berlin © VG Bild-Kunst, Bonn 2022

Durch Residenzprogramm, Ausstellungen und Aktionen in der Kunsthalle Rostock sowie im Botanischen Garten der Universität Rostock wird eine dynamische und experimentelle Plattform geschaffen. Gemeinsam mit Künstler:innen und Wissenschaftler:innen wird für Besucher:innen in Form von Führungen und Diskussionen ein Austausch von Forschungen, Erfahrungen und Ambitionen initiiert.

Kunst im Botanischen Garten der Universität Rostock
Die Arbeit des Künstlers Armarinhos Teixeira schlägt vor, Gebiete zu identifizieren, die Schutz- und Erhaltungsstudien benötigen und die mit den entstehenden Biomen und der Morphologie verbunden sind. Dies ist die Absicht der Skulptur Biological Station (Biologische Station), die im Botanischen Garten der Universität Rostock installiert wird und in den nächsten Jahren als Rettungsstation für die lokale Flora und Fauna dienen soll. Diese „Station“ führt zur Festlegung einer vom Menschen geschaffenen biologischen Einrichtung zum Schutz der biologischen Vielfalt im Gefolge der Natur. Die Realisierung dessen wurde durch Iade – Instituto Iadê de Arte e Design und ORION-E Sustainable Energy aus São Paulo, Brasilien ermöglicht.

WO?

Kunsthalle Rostock
Hamburger Straße 40
18069 Rostock

WANN?

Eröffnung: Freitag, 30. September 2022, 18 Uhr

Samstag, 1 Oktober bis Sonntag, 27 November 2022

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