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Freitag, Oktober 11, 2024

Axel Wieder wird neuer Direktor der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst

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Axel Wieder, bisheriger Direktor der Bergen Kunsthall, wird neuer Direktor der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. Die Auswahlkommission unter dem Vorsitz von Katharina Grosse hat sich am 22. April 2024 einstimmig für Wieder als Nachfolge von Gabriele Horn entschieden. Wieder übernimmt das Amt zum 1. August 2024 und steuert fortan die Geschäfte in Vorbereitung auf die 13. Berlin Biennale, die von Zasha Colah kuratiert wird und im Sommer 2025 stattfindet.

Abb. oben: Axel Wieder, Foto/Photo: Victoria Tomaschko

Axel Wieder studierte Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität zu Köln. Seit 2018 ist er Direktor der Bergen Kunsthall, wo er zusammen mit dem Team ein weithin beachtetes interdisziplinäres Programm mit internationaler Ausrichtung und lokaler Verankerung produziert, das Ausstellungen, Liveprojekte und ein breites Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm umfasst. Zuvor war Wieder Direktor von Index – The Swedish Contemporary Art Foundation in Stockholm (2014-2018) sowie Programmleiter des Arnolfini in Bristol (2012-2014). Von 2010 bis 2011 verantwortete er das Programm von Ludlow 38, Goethe-Institut in New York, von 2007 bis 2010 war Wieder künstlerischer Leiter des Künstlerhaus Stuttgart. 1999 gründete er gemeinsam mit Katja Reichard und Jesko Fezer die Buchhandlung und Diskursplattform Pro qm in Berlin. Wieder hatte Lehraufträge an verschiedenen Universitäten und Kunstakademien inne, unter anderem an der Bauhaus-Universität Weimar und der Zürcher Hochschule der Künste; er publiziert in Zeitschriften und Anthologien. 

In seiner Arbeit fokussiert Wieder auf die Geschichte und Theorie von Ausstellungen, von Architektur und sozialem Raum, sowie auf Fragen der politischen Repräsentation. Seine Tätigkeit erweitert erfolgreich den Arbeitsbereich von Institutionen hin zu offeneren Räumen, in denen Kunst in ihrer Verbindung zu benachbarten gesellschaftlichen Bereichen und mit Aufmerksamkeit für verschiedene Praktiken und Diskurse gezeigt werden kann. So gelang es dem Programm der Bergen Kunsthall unter seiner Leitung, durch Kooperationen und ein ambitioniertes Programm neue Publikumsgruppen zu erschließen. Die meistbesuchten Ausstellungen in der Geschichte der Institution wurden unter der Leitung von Axel Wieder gezeigt. Die dortige Ausstellung von Joar Nango wurde 2020 als beste Ausstellung des Jahres in Norwegen ausgezeichnet.

Katharina Grosse, Vorstandsvorsitzende des KUNST-WERKE BERLIN e. V.: 
„Wir freuen uns sehr, dass wir Axel Wieder als zukünftigen Direktor der Berlin Biennale gewinnen konnten. Wieder verfügt nicht nur über ein breites berufliches Netzwerk, er ist bestens vertraut mit aktuellen Diskursen sowie den organisatorischen Abläufen, die für ein groß angelegtes, internationales Ausstellungsformat wie die Berlin Biennale relevant sind. Seine engagierte Herangehensweise an strategische Öffnungsprozesse von Kultureinrichtungen für neue Besucher:innengruppen und Partner:innen hat uns ebenso überzeugt wie sein umsichtiger, team- und zukunftsorientierter Führungsstil. Auf die gemeinsame Arbeit blicken wir mit Vorfreude. Ganz herzlich bedanken möchten wir uns bei der scheidenden Direktorin Gabriele Horn, die in ihrem über 20-jährigen Engagement die Berlin Biennale zu dem gemacht hat, was sie heute ist: eine der wichtigsten und herausragenden Biennalen weltweit.“

Katarzyna Wielga-Skolimowska, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes: 
„In den zwanzig Jahren, in denen die Kulturstiftung des Bundes die Berlin Biennale bisher unterstützt hat, war Gabriele Horn die konstante Kraft. Unter ihrer Leitung entwickelte sich die Schau zu einem der wichtigsten internationalen Foren für zeitgenössische Kunst. Durch bewegte Zeiten führte Gabriele Horn die Berlin Biennale mit großem Geschick und Entschlossenheit. Dabei stellte sie die wechselnden kuratorischen Konzepte und die Künstler:innen immer in den Vordergrund. Nun endet eine Ära, und eine neue beginnt. Wir freuen uns auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Axel Wieder, der sowohl global vernetzt als auch lokal in Berlin verankert ist – beste Voraussetzungen, um die neue Phase mit viel Erfahrung und Gespür zu gestalten.“

Axel Wieder folgt auf Gabriele Horn, die die Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst seit 2002 leitet und von 2004 bis 2016 zeitgleich Direktorin der KW Institute for Contemporary Art war. Horn, die insgesamt zehn Ausgaben der Berlin Biennale verantwortet hat, sorgte neben der lokalen wie internationalen Verankerung der Ausstellung für deren institutionelle Stabilität. Unter ihrer Leitung wurde die Berlin Biennale, deren erste Ausgabe 1998 zunächst eine Behauptung war, ab der vierten Edition zur künstlerisch-programmatischen Realität der Stadt und konnte finanziell gesichert alle zwei Jahre stattfinden. Horn professionalisierte die Institution, baute nachhaltige Strukturen auf und machte sie zukunftsfähig. Wichtige Freiräume, die die Berlin Biennale für ihre anspruchsvolle Arbeit benötigt, sowie ihr experimenteller Charakter, wurden gleichzeitig bewahrt. Jede Berlin Biennale hat sich mit ihrer jeweiligen Schwerpunktsetzung eine nicht nur lokale, sondern internationale Öffentlichkeit erarbeitet. Gabriele Horn geht zum 31. Juli 2024 in den Ruhestand.

Klaus Biesenbach, Gründungsdirektor der KW Institute for Contemporary Art und der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst: 
„Ich gratuliere Gabriele Horn zu ihrer ungeheuren Leistung. Mit ihrer kunstnahen und entschlossenen Führung hat sie die Berlin Biennale als eine der weltweit innovativsten und anerkanntesten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst etabliert.“

Das Auswahlverfahren für die künftige Leitung der Berlin Biennale wurde organisiert durch den KUNST-WERKE BERLIN e. V., Trägerverein der KW Institute for Contemporary Art und der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst. In einem offenen Bewerbungsverfahren hat sich Axel Wieder unter zahlreichen internationalen Bewerber:innen erfolgreich durchgesetzt. 

Die Auswahlkommission zur Findung der neuen Direktion ist von Katharina Grosse (Vorstandsvorsitzende, KUNST-WERKE BERLIN e. V.) geleitet worden. Weitere stimmberechtigte Mitglieder der Kommission waren Krist Gruijthuijsen (Direktor, KW Institute for Contemporary Art, Berlin, bis 30. Juni 2024) gemeinsam mit Emma Enderby (Direktorin, KW Institute for Contemporary Art, Berlin, seit 15. Mai 2024) für den KUNST-WERKE BERLIN e. V., Christine Regus für die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Berlin, sowie Ekaterina Degot (Intendantin und Chefkuratorin, steirischer herbst, Graz), Matthias Mühling (Direktor, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München), Hoor Al Qasimi (Präsidentin und Direktorin, Sharjah Art Foundation, Schardscha) und Franciska Zólyom (Direktorin und Kuratorin, Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig) als Vertreter:innen der internationalen Kunstszene. In beratender Funktion waren Katarzyna Wielga-Skolimowska (Künstlerische Direktorin, Kulturstiftung des Bundes, Halle an der Saale) und Katharina Kurz (Schatzmeisterin, KUNST-WERKE BERLIN e. V.) außerdem Teil der Kommission

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