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Dienstag, September 17, 2024

Tanzwelten – Bundeskunsthalle Bonn | 27.09.2024-16.02.2025

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Die Ausstellung Tanzwelten in der Bundeskunsthalle Bonn beleuchtet den Tanz als globale Performance- und Ausdrucksform und präsentiert ein zeit- und raumübergreifendes Konzept, das viele Formen des Tanzes einbezieht. Die Ausstellung wird vom 27. September 2024 bis zum 16. Februar 2025 zu sehen sein.

Abb. oben: Foto: Peter Oszvald, Bernd Lammel, 2020 © Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH

Eine These zur Entstehung des Tanzes lautet, dass er zunächst ein Mittel der Kommunikation war. Ob nun aus Bewegungen bei der Arbeit oder als Reaktion auf Natur­phänomene entwickelt, beschreibt der Tanz seit jeher menschliche Interaktionen.

Schon in den frühesten Kulturen war das Tanzen ein wichtiger Bestandteil von Ritualen, Zeremonien, Festen und Unterhaltung. Möglicher­weise spielte er auch eine zentrale Rolle bei der Über­lieferung von Geschichten, bevor sie schrift­lich fest­gehalten wurden. In vielen Teilen der Welt ist das Tanzen stark in der Gemein­schaft verwurzelt und schafft Zugehörig­keits­gefühl.

Die Ausstellung präsentiert das Tanzen als globale Darstellungs- und Ausdrucks­form und erzählt multi­perspektivische Verflechtungs­geschichten zwischen dem Tanzen in seinen sozialen Funktionen und seiner Rolle als Kunst­form. In thematisch aufgebauten Kapiteln blickt sie auf die Vielzahl unter­schiedlicher Erscheinungs­formen und Stil­richtungen und beleuchtet das Tanzen als wesent­lichen Bestand­teil unseres Daseins.

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Pina Bausch’s Spring Opera at Sadlers Wells, London, Foto: Robbie Jack © Corbis via Getty Images

Aus dem zentralen Kapitel Gemeinsam tanzen, das Tanz als kollektives Erlebnis vorstellt und seine sozio­kulturellen Funktionen thematisiert, entwickeln sich vier große Bereiche: Tänze imaginieren, Geschichten erzählen, Auf:Brüche und Show Time! Sie beleuchten die rituellen, spirituellen, politischen, identitäts­stiftenden und unter­haltenden Funktionen des Tanzes und lassen dabei die Grenzen zwischen Alltags- und Hoch­kultur verschwinden. So werden im Kapitel Gemeinsam tanzen sowohl das klassische Ballett als Geschichten­erzähler als auch die narrativen Tänze des afrikanischen Kontinents sowie verschiedene Formen des Tanz­theaters vorgestellt. Tänze imaginieren geht Beispielen für spirituelle und kunst­philo­sophische Tanz­welten nach und beleuchtet das Thema der Aneignung und des kulturellen Transfers. Das Tanzen als Ausdruck von Protest und Widerstand und als Gegen­bewegung ist Thema des Kapitels Auf:Brüche und der Bereich Show Time! beleuchtet die unterhaltsamen Aspekte.

Da Tanz selten für sich allein steht, werden in der Ausstellung auch seine viel­fältigen Verbindungen zu anderen Kunst­formen betrachtet. Dabei reichen die Exponate von Artefakten mit Tanz­darstellungen in frühen Kulturen bis zur neuzeit­lichen bildenden Kunst und Beispielen des zeit­genössischen Tanzes.

Bettina WitteVeen ist in der Ausstellung mit ihrer Arbeit Götterfunken vertreten. Der poetische Film verwebt rituelle Tanzsequenzen, die die Künstlerin im Laufe eines Jahrzehnts auf ihren Reisen in Indonesien, Kambodscha, Bhutan, Sri Lanka, Kuba und in einem Lakota-Reservat in den Vereinigten Staaten von Amerika vor Ort aufgenommen hat, mit abstrakten Filmbildern. Auch wenn die einzelnen Sequenzen aus den unterschiedlichsten ethnografischen Quellen schöpfen, offenbart die Erzählung des Films eine übergreifende Einheit, die WitteVeen als den „kosmischen Tanz des Lebens“ beschreibt, in dem wir alle miteinander verbunden sind.

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Bettina Witteveen Goetterfunken Stills Square 03 © Bettina WitteVeen

Bettina WitteVeen (*1958) ist eine in Deutschland geborene und in New York lebende Künstlerin und Aktivistin. Ihr Interesse an Geschichte und Rechts­philosophie sowie ihr Engagement für Pazifismus und Gerechtigkeit bilden die konzeptuelle Grund­lage ihrer Kunst. Ihre Foto­grafien und Filme wurden in großformatigen Installationen an historisch bedeutsamen Orten gezeigt, die einst von Gewalt, Zerstörung und Krieg gezeichnet waren. In einzig­artigen begehbaren Erfahrungs­räumen öffnete sie Türen für Reflexion, Dialog und Empathie und ermutigte die Zuschauer:innen sich schmerz­haften Erinnerungen zu stellen und zu kollektiven Heilungs­prozessen beizutragen. Die Kraft des Geschichten­erzählens nutzt sie auch um die Kulturen von indigenen Völkern in unter­schiedlichen Regionen der Welt festzuhalten. 

Kuratorinnen: Katharina Chrubasik, Daniela Ebert, Claudia Jeschke

WANN?

Eröffnung: Donnerstag, 26. September 2024, 19 Uhr

Ausstellungsdaten: Freitag, 27. September 2024 – Sonntag, 16. Februar 2025

Öffnungszeiten: Mittwoch, 10 – 21 Uhr, Dienstag, Donnerstag – Sonntag, 10 – 19 Uhr

WO?

Bundeskunsthalle
Museumsmeile Bonn
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn

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