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Mittwoch, November 27, 2024

Demonstration + Trauermarsch gegen massive Kürzungen im Berliner Kulturhaushalt ab Neptunbrunnen > Brandenburger Tor | 29.11.2024 ab 15 Uhr

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Initiiert vom bbk berlin (berufsverband bildender künstler*innen berlin) und dem Netzwerk freier Berliner Projekträume und -initiativen wird anlässlich der massiven Kürzungen des Senats im Kulturetat zur Beteiligung an einer Demonstration am Freitag, 29. November 2024 aufgerufen. Der Trauermarsch startet um 15 Uhr vom Neptunbrunnen am Roten Rathaus. Der Demonstrationszug führt an den Museen der Stadt vorbei bis zum Brandenburger Tor. Es wird gebeten, schwarze Kleidung zu tragen – als Symbol der Trauer um die Kunst und Kultur, die durch die geplanten Kürzungen massiv bedroht sind.

Abb. oben: courtesy of bbk berlin

Mit dem Beschluss des Berliner Senats wurde nun bekannt, dass der Kulturetat um 130 Millionen Euro gekürzt werden soll. Mit nur 2,1 % trägt das Kulturressort bereits jetzt wenig zum Gesamthaushalt bei, wird aber nun überproportional mit einem Kürzungsanteil von ca. 13 % belastet. Dieser Kahlschlag trifft die Berliner Künstlerschaft in ihren Grundfesten. Die Kürzungen werden die Kulturlandschaft in Berlin wohl nachhaltig zerstören. Für viele Künstler*innen stehe gar die Existenz auf dem Spiel. Daher lehnen die Unterzeichner*innen die Kürzungen im Berliner Kulturhaushalt entschieden ab und fordern ihre Rücknahme. 

Was steht auf dem Spiel?

  • Verlust von Ateliers
  • Verlust von Projekträumen und Ausstellungsorten
  • Einschränkungen kommunaler Galerien: Weniger Ausstellungen und Vermittlungsprogramme
  • Existenzgefährdung von Künstler*innen: Entzug der Arbeitsgrundlagen und Präsentationsmöglichkeiten – dies wird Kunstschaffende (wieder einmal) in die Sozialsysteme drängen 
  • Verschwinden von Kunst im Stadtraum
  • Einstellung des nationalen und internationalen Kulturaustausches
  • Gefährdung der international renommierten Infrastruktur zur Kunstproduktion

Der Verband und das Netzwerk rufen alle dazu auf, zusammenzustehen und sich zu beteiligen, um die Vielfalt und Lebendigkeit der gesamten Berliner Kunst- und Kulturszene zu schützen und zu verteidigen.

Frauke Boggasch und Birgit Cauer, Sprecherinnen bbk berlin:  „Sollte der Berliner Senat an den massiven Kürzungen im Bereich der Künstler*innen-Förderung, der künstlerischen Forschung, der Produktions- und Präsentationsorte, der Arbeitsräume, von Projekten für Kunst im Stadtraum, des künstlerischen Austauschs und der Kulturellen Bildung festhalten, zerstört er nachhaltig die mühsam aufgebauten und von den Kunstschaffenden durch unbezahlten Einsatz stets unterstützten Infrastrukturen der künstlerischen Produktion und Präsentation. Die Kürzungen gehen bis zur Einstellung von Förderprogrammen. Das ist ein überproportionaler Kahlschlag im Kulturhaushalt. Damit steht unsere Demokratie auf dem Spiel, die neben Exzellenz auch Vielfalt, Resilienz und Solidarität sichern sollte.“ 

Wibke Behrens, Geschäftsführerin im kulturwerk des bbk berlin: „Die historische Budgetkürzung um 10% im kulturwerk des bbk berlin betrifft vor allem die Produktionsbedingungen für die bildenden Künstler*innen: das geht direkt an die infrastrukturelle Substanz. Wir halten europaweit die größten Bildhauer,- Druck,- und Medienwerkstätten vor, in denen professionell internationale Künstler*innen arbeiten. Die Konsequenzen sind noch nicht abzusehen.“ 

Die Atelierbeauftragten für Berlin im kulturwerk, Lennart Siebert, Julia Brodauf: „Die Kürzungen im Rahmen des Arbeitsraumprogramms (ARP) für den Erhalt und Ausbau künstlerischer Arbeitsräume nehmen wir mit großem Schrecken zur Kenntnis. Das Atelierbüro im kulturwerk des bbk berlin, als wichtigster Partner bei der Vergabe geförderter Atelierräume, wird dennoch weiterhin seiner Verantwortung gerecht werden und sich um den Erhalt der Produktionsorte der Bildenden Kunst kümmern.“

Büro für Kunst im öffentlichen Raum im kulturwerk des bbk berlin, Martin Schönfeld: „Das Büro für Kunst im öffentlichen Raum verzeichnet Kürzungen von 73% für die künstlerische Gestaltung im Stadtraum. Das kommt der Einstellung des Programms gleich. Sollte diese Kürzung aufrecht erhalten bleiben, müssen bereits in Vorbereitung befindliche Wettbewerbs-verfahren sofort abgebrochen werden, gebundene Aufträge müssen storniert werden, Künstler*innen verlieren Beteiligungsmöglichkeiten, den öffentlichen Raum und dessen Entwicklungsperspektiven im Rahmen von Kunstprojekten zu thematisieren. Temporäre Kunstprojekte im öffentlichen Raum können nicht mehr stattfinden.“

Keine Investition bedeutet keine Zukunft. Der internationale Standort Berlin wird mit diesen Kürzungen dramatisch gefährdet.

WANN?

Freitag, 29. November 2024, 15 – 18 Uhr

WO?

Treffpunkt: Neptunbrunnen am Roten Rathaus

Route: vorbei an Museen zum Brandenburger Tor

Erwünscht:

  • tragbare Pappschilder DIN A4 oder A3 mit schwarzem Rand und Slogans zum Verlust von Kunst und Kultur in Berlin
  • kleine batteriebetriebene Lichterketten – denn es wird dunkel in Berlin
  • Trauerkränze aus Pappe, Draht und Materialresten aus dem Atelier
  • “Grabbeigaben” aus einfachen Materialien für Kunst und Kultur in Berlin
  • Trauerkerzen, Grabkerzen, Blumen
  • Plakate, Karten sowie Infomaterial können entweder im bbk berlin (Köthener Str. 44, Mo-Do 11-15 Uhr) oder in der Druckwerkstatt im kulturwerk des bbk berlin (Mariannenplatz 2, Mo-Fr 9-17 Uhr) abgeholt werden.
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