Am 26. Januar feiert DIE FRAU OHNE SCHATTEN unter musikalischer Leitung von Sir Donald Runnicles in einer Inszenierung von Tobias Kratzer Premiere an der Deutschen Oper Berlin.
Abb.oben: Probenfoto DIE FRAU OHNE SCHATTEN (c) Matthias Baus.
Catherine Foster (Foto), eine der weltweit führenden Vertreterinnen des Hochdramas, spielt die Rolle der Färberin an der Seite von Jordan Shanahan als ihr Ehemann Barak. Clay Hilley, der international für seine kraftvollen Wagner-Interpretationen bekannt ist und die Rolle von David Butt Philip kurzfristig übernommen hat, ist als Kaiser zu sehen. Daniela Köhler, die für ihre Wagner- und Strauss-Interpretationen gelobt wurde und ebenfalls kurzfristig für Jane Archibald eingesprungen ist, wird die Rolle der Kaiserin übernehmen. Mit Marina Prudenskaya als Amme steht eine stimmgewaltige Besetzung auf der Bühne.
Mit ihrem gigantischen Orchesterapparat und den exorbitanten sängerischen Anforderungen an die fünf Hauptpartien gilt die 1919 uraufgeführte FRAU OHNE SCHATTEN als Gipfelwerk nicht nur im Schaffen von Richard Strauss, sondern im gesamten Opernrepertoire. Strauss und Hugo von Hofmannsthal wollten mit ihrer monumentalen Märchenoper ein modernes Pendant zur ZAUBERFLÖTE schaffen und wie Mozarts Meisterwerk ist die Märchenhandlung auch in der FRAU OHNE SCHATTEN kein erzählerischer Selbstzweck, sondern trägt eine humanistische Botschaft, die unmittelbar an aktuelle Diskurse anschließt.
In der Neuproduktion der Deutschen Oper Berlin hat sich Tobias Kratzer eine „Entzauberung“ des Werks vorgenommen und stellt nicht das Märchenhafte, sondern die realen Konflikte der Hauptfiguren ins Zentrum seiner Inszenierung. Die Fragen von Kinderwunsch und Leihmutterschaft bestimmen den Versuch zweier Paare, ihre Beziehungen mit neuem Sinn zu erfüllen und zu privatem Glück zu finden. Und damit verbunden ist die Frage, ob man das eigene Glück auf Kosten anderer erkaufen darf.
Mit dieser Sichtweise schließt die Neuinszenierung inhaltlich zugleich an die gefeierten Produktionen von ARABELLA und INTERMEZZO an: Während Kratzers Inszenierung von ARABELLA unter der operettenhaften Oberfläche des Stücks eine Genderthematik von hohem Aktualitätswert zutage förderte, entpuppte sich die Ehekomödie INTERMEZZO als hintergründiges bürgerliches Beziehungsporträt.
Mit DIE FRAU OHNE SCHATTEN knüpft die Deutsche Oper Berlin unter Sir Donald Runnicles zugleich an ihre große Strauss-Tradition an – eine Kompetenz, die im März auch durch die Strauss-Tage mit Aufführungen von SALOME, ELEKTRA, ARABELLA und INTERMEZZO unterstrichen wird.
WANN?
Premiere: Sonntag, 26. Januar 2025
Weitere Vorstellungen:
30. Januar 2025
02. Februar 2025
05. Februar 2025
08. Februar 2025
11. Februar 2025
WO?
Deutsche Oper Berlin
Bismarckstraße 35
10627 Berlin