Delcy Morelos‘ erste Einzelausstellung vom 11. Juli 2025 bis 25. Januar 2026 in Deutschland präsentiert eine neue, raumgreifende Installation im Hamburger Bahnhof, die sich mit den Themen Erde, indigenes Wissen, Regeneration und der Verbindung zwischen Natur und Mensch beschäftigt. Die Arbeit „Madre“, die in direktem Zusammenhang mit Form, Licht, Klima, Klang und Atmosphäre des Ausstellungsraums steht, setzt sich mit den Aktionen, Skulpturen und Environments von Joseph Beuys auseinander, die parallel in der Dauerausstellung zu sehen sind. Der kolumbianische Künstler hat für den Hamburger Bahnhof ein duftendes, fruchtbares und einnehmendes Werk entwickelt, das die Entfremdung des Menschen von der Erde, die ihn ernährt, verdeutlicht.
Abb. oben: Delcy Morelos, El abrazo (The Embrace, detail), 2023, Installationsansicht. Dia Chelsea, New York, Recycelte Gartenerde, Ton aus Dia Beacon, Kokosfaser, Heu, Zimt, Nelke, Copaiba-Öl, Eco Tackifier, Wasser und Duftstoff. © Delcy Morelos, Marian Goodman Gallery / Don Stahl.
Delcy Morelos ist für ihre sinnlich erfahrbaren, immersiven Skulpturen und Installationen aus Materialien wie Erde, Lehm, Gras, Zimt und Nelken bekannt. Morelos (geboren 1967 in Tierralta, Kolumbien) arbeitet seit drei Jahrzehnten mit Zeichnung, Malerei, Skulptur und Installation. Die in Bogotá lebende Künstlerin entwickelt ihren künstlerischen Prozess in der Auseinandersetzung mit dem kolonialen Erbe und den Kosmologien der Amerikas. Sie beschreibt ihre Kunst als ein Verweben von Materialien, Elementen und Wissen. Seit ihrer ersten Erdarbeit „Eva“ aus dem Jahr 2012 befindet sie sich in einem fortwährenden Dialog mit der Erde, zu dem sie die Öffentlichkeit einlädt.

2022 wurde ihre Skulptur „Earthly Paradise“ auf der Biennale in Venedig präsentiert. Im Jahr 2024 waren ihre Werke unter anderem im Dia Chelsea in New York, im Museo Moderno in Buenos Aires, in der Pulitzer Arts Foundation in St. Louis, im Astrup Fearnley Museet in Oslo sowie im CAAC Centro Andaluz de Arte Contemporáneo in Sevilla zu sehen.
Nach Naama Tsabar (12.04.-22.09.2024) und Andrea Pichl (8.11.2024–4.05.2025) ist dies die dritte zeitgenössische Position einer Künstlerin, die parallel zur Sammlungspräsentation von Joseph Beuys in der Kleihueshalle im Hamburger Bahnhof gezeigt wird.

Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Ausgabe der Katalogreihe des Hamburger Bahnhofs, herausgegeben von Silvana Editoriale Milano.
Die Ausstellung wird kuratiert von Catherine Nichols, Kuratorin, Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart; Assistenzkuratorin: Agnes Rameder, Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart.
WANN?
Eröffnung: Donnerstag, 10. Juli 2025, 19 Uhr
Ausstellungsdaten: Freitag, 11. Juli 2025 – Sonntag, 25. Januar 2026
WO?
Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
Invalidenstraße 50
10557 Berlin-Mitte