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Dienstag, April 23, 2024

Haus am Waldsee | Jahresprogramm 2020

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Das Haus am Waldsee setzt sein Ausstellungsprogramm mit Schwerpunkt internationaler zeitgenössischer Kunst aus und in Berlin im Jahr 2020 mit fünf deutschen, einem amerikanischen und einem russischen Künstler fort. Vier Maler, Architekten und Bildhauer stehen einer Architektin und zwei Bildhauerinnen gegenüber. Wie schon in den vergangenen Jahren kommen unterschiedliche Medien, Malerei, Plastik, Architektur einer Generation zu Wort, die überwiegend in den 1960er Jahren geboren wurden und weltweit ausstellen.

Abb. oben: Bernhard Martin: Elysian Fields, 2017, Öl auf Rohleinwand, 235 x 200 cm, Courtesy der Künstler

Inhaltlich geht es um Marketingsprache und Fake-News, um Architektur für Roboter und Menschen, um Visionen des Kosmischen im Zeitalter technischer Expansion und um die Poesie der Natur, die in Blüten- und Samenständen seit Jahrmillionen ihre eigenen Geometrien schafft, die heute Grundlage einer filigranen bildhauerischen Praxis sein können.

Alle Ausstellungen werden von Katja Blomberg kuratiert, Barkow Leibinger zusammen mit Ludwig Engel. Alle Ausstellungen werden von einem umfangreichen Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm begleitet. Zu jeder Ausstellung erscheint ein Katalog im Verlag der Buchhandlung Walther König.

BERNHARD MARTIN
IMAGE BALLETT
13. März bis 7. Juni 2020

Der international bekannte Maler Bernhard Martin (*1966, lebt und arbeitet in Berlin) schafft im Rahmen seiner Einzelausstellung einen großen Zyklus „Image Ballett“ speziell für die Erdgeschossräume des Hauses am Waldsee. Die Inhalte gehen von der Sprache aus, wie sie bei InfluencerInnen, auf Pressekonferenzen oder bei Staatsbesuchen zur Attitüde der Übertreibung geworden ist. Martin greift für die Darstellung der sprachlichen Veränderungen, die zu Fake News führen können, zu einer glatten, differenzierten Malerei ohne handschriftlichen Duktus. Voller Humor und mit ikonografischer Vehemenz rufen seine Bilder zu einer neuen Wahrnehmung von Sprache und Mediengegenwart auf. Auch in den älteren Arbeiten, die im Obergeschoss des Hauses gezeigt werden, geht es um Sprache und Abgründe im Medium der Malerei.

BARKOW LEIBINGER
ARCHITEKTUR ZWISCHEN MENSCH UND MASCHINE
19. Juni bis 30. August 2020

Mit der Ausstellung Barkow Leibinger – Architektur zwischen Mensch und Maschine will das Haus am Waldsee das Werk des amerikanisch-deutschen Architektenpaares Frank Barkow (*1957) und Regine Leibinger (*1963) würdigen. Damit wird nach GRAFT, Haus Rucker&Co. und Juergen Mayer H. zum vierten Mal eine international herausragende Architektenposition im Haus am Waldsee vorgestellt, die seit Jahrzehnten in Berlin verankert ist, weltweit baut, der bildenden Kunst nahesteht und noch nie mit einer eigenen Ausstellung in Berlin geehrt wurde. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen der Pavillonbau von Barkow Leibinger sowie die Entwicklung neuer Materialien und Raumorganisationen in Bezug auf automatisierte Fertigungsabläufe in Industriebetrieben, die auch von Menschen genutzt werden.

BERTA FISCHER, BJÖRN DAHLEM, NAUM GABO
UTOPIEN DES KOSMISCHEN (Arbeitstitel)
11. September bis 29. November 2020

Einhundert Jahre nach der Veröffentlichung des „Realistischen Manifestes“ durch die russischen Konstruktivisten und Brüder Antoine Pevsner und Naum Gabo bringt das Haus am Waldsee mit Berta Fischer (*1973), Björn Dahlem (*1974) und Naum Gabo (1890 – 1977) drei herausragende BildhauervisionärInnen zusammen, die über die Vorstellungen von Zukunft in einen spannenden Dialog treten werden. Sowohl ihre ungewöhnlichen Materialien, ihre naturwissenschaftlichen Werkbezüge, als auch die Auffassung von Form als dynamisches Raum-Zeit-Konstrukt sind den drei KünstlerInnen gemeinsam. Analogien zu naturwissenschaftlichen Forschungen, speziell zur Astrophysik bilden eine weitere gemeinsame Basis. Alle drei KünstlerInnen werden international wahrgenommen und leben oder lebten in Berlin.

CHRISTIANE LÖHR 
SKULPTUREN AUS BLÜTEN UND SAMENSTÄNDEN (Arbeitstitel)
11. Dezember 2020 bis 7. Februar 2021

Beispiellos in der Bildhauerei der Gegenwart verwendet Christiane Löhr (*1965) für ihre plastischen Werke ausschließlich nachwachsendes Material. Pferdehaar, Gräser, Blüten oder Samenstände bilden unter anderem den Stoff, aus dem ihre filigranen Raumplastiken unterschiedlicher Formate bestehen. Dabei interessiert sie sich besonders für die Transformationsprozesse ihrer ungewöhnlichen Ausgangsmaterialien in zarte und damit umso riskantere Raumereignisse. Die ehemalige Meisterschülerin von Jannis Kounellis an der Düsseldorfer Kunstakademie lebt und arbeitet in Köln und im norditalienischen Prato. In ihrer ersten institutionellen Einzelausstellung in Berlin sind Arbeiten aus den 2000er Jahren bis heute zu sehen. Alle Werke entstehen vor Ort und speziell für die Räume im Haus am Waldsee.

WO?

Haus am Waldsee
Argentinische Allee 30
14163 Berlin-Zehlendorf

www.hausamwaldsee.de

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