Anna Uddenberg (geb. 1982) ist eine in Berlin lebende schwedische Künstlerin, die für ihre skulpturalen und performativen Arbeiten bekannt ist, und die das Verschmelzen von Körper und Geist mit avantgardistischer Technologie erforschen.
Abb. oben: Anna Uddenberg, FAKE-ESTATE, 2022; Courtesy of the artist und Schinkel Pavillon.
Die Künstlerin untersucht Co-Abhängigkeiten zwischen Mensch und Algorithmus und wie ‘benutzerfreundliche’ Technologien und Design unser Verhalten formen, indem sie die Grenzen zwischen virtueller und physischer Realität verwischen. Die Bilder, die unseren Feeds entspringen, werden Teil einer simulierten Hyperrealität, die Uddenberg in ihren Arbeiten materialisiert.
In Fake-Estate, Uddenbergs bisher umfangreichster Einzelausstellung in Berlin, präsentiert die Künstlerin eine ortsspezifische Installation, die für eine dauerhafte Live-Performance ‘genutzt’ wird. Das Ensemble aus ‘möbelartigen’ Skulpturen und Performer*innen markiert den Beginn einer erweiterten Praxis, die aus Uddenbergs langjähriger Faszination für Funktionalität als Mittel der Kontrolle entsteht. Als Schauplatz des Umschlagens von ‘benutzen’ in ‘benutzt-sein’, generiert Uddenbergs Neuproduktion eine unendliche Feedbackschleife, in der Subjekt und Objekt mutieren. In Anlehnung an den masochistischen Vertrag, in dem der Körper willentlich zum Fesseln, Stützen, Verwöhnen freigegeben wird, bis er schließlich unbrauchbar ist, produziert Fake-Estate ästhetische Bedingungsverhältnisse.
WANN?
Donnerstag, 15. September 2022 – Samstag, 31. Dezember 2022
Eröffnung: 14. September 2022, 18:00 Uhr
WO?
Schinkel Pavillon, Oberwallstraße 32, 10117 Berlin-Mitte