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Donnerstag, Oktober 10, 2024

Erweitertes Vermittlungsangebot im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst

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Das KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst macht auf sein erweitertes Vermittlungsangebot aufmerksam. Vorgestellt werden ein Symposium begleitend zur Ausstellung von Mona Hatoum und partizipative bzw. kunstvermittelnde Projekte, die insbesondere den nachbarschaftlichen Kiez miteinbeziehen.

Abb. oben: Zentrum für zeitgenössische Kunst, Kesselhaus, Foto: Jens Ziehe, 2022

Symposium Critical Distance. Body Politics and Displacement in the Work of Mona Hatoum
Mit Sam Bardaouil, Tamar Garb, Natasha Ginwala, Mona Hatoum, Polly Staple u. a.

Anlässlich der dreiteiligen Überblicksausstellung zum Werk von Mona Hatoum bietet das international besetzte Symposium eine Annäherung an das Œuvre der Künstlerin. Das Symposium verbindet den Begriff der Skulptur mit gesellschaftspolitischen Perspektiven und formuliert Antworten auf die Frage, wie sich das Medium im Spannungsfeld einer zunehmenden Digitalisierung, neuer Körperbilder und der unsicheren und prekären Bedingungen unserer Welt entwickelt.

Vollständiges Programm und Ablauf unter: kindl-berlin.de/symposium-hatoum
In englischer Sprache
Eintritt frei

Ein Kooperationsprojekt des Neuen Berliner Kunstvereins, des KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst und des Georg Kolbe Museum.
Kurator*innen: Marius Babias, Kathrin Becker, Julia Wallner

Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds

Das Symposium ist Teil des Diskursprogramms, das die Ausstellungen des KINDL begleitet und ihre Inhalte vertieft (weitere Informationen: kindl-berlin.de/diskursprogramm).

Kunstvermittlung und Outreach im KINDL 

Neben dem Diskursprogramm, das in den letzten Jahren durch Symposien, Podiumsdiskussionen, Künstlergespräche, Performances und Screenings wesentlich erweitert wurde, wird seit Sommer 2022 auch die Kunstvermittlung im KINDL inklusive des neuen Bereichs Outreach zunehmend ausgebaut. Die Outreach-Arbeit konzentriert sich auf Synergien mit der unmittelbaren, vielschichtigen Nachbarschaft, den angrenzenden Kiezen und den verankerten Communities. Diverse Akteur*innen reflektieren mit künstlerischen Mitteln zeitaktuelle, gesellschaftlich relevante Themen, um eine Vielstimmigkeit und nachhaltige Teilhabe auch außerhalb des KINDL-Gebäudes zu verwirklichen.

Die vielfältigen Vermittlungsangebote des KINDL umfassen öffentliche Führungen durch die Ausstellungen und zur Architektur des Hauses, Workshops für Schulklassen sowie ab November 2022 neue, kostenlose Workshops für die ganze Familie. 

Alle Informationen – auch zur Buchung von individuellen Führungen – finden sich auf der Website des KINDL: kindl-berlin.de/kunstvermittlung

Langzeitprojekt Das Hellblaue Buch

Das Hellblaue Buch - Foto - Marco Funke - 2019
Das Hellblaue Buch, Foto: Marco Funke, 2019

Herausragend im Vermittlungsangebot des KINDL ist das bereits 2018 initiierte Langzeitprojekt Das Hellblaue Buch in Kooperation mit der direkt angrenzenden Hermann-Boddin-Grundschule. Mit jeweils zehn Workshop-Terminen pro Jahr gliedert sich das Projekt reibungslos in den Schulalltag ein und bietet den Schüler*innen während ihrer gesamten Grundschulzeit eine kontinuierliche Möglichkeit zur freien künstlerischen Arbeit sowie zur Begegnung und Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst. Im KINDL ist für jede Schüler*in ein „Tagebuch“ deponiert – das sogenannte Hellblaue Buch. Darin halten die Schüler*innen während des mehrjährigen Projektzeitraums ihre kreativen Ideen, ihre Gefühle und Gedanken zu den Themen der Workshops künstlerisch fest. Der Umgang mit Kunst ermöglicht Austausch und Kommunikation unabhängig von der Herkunft der Schüler*innen und eventuellen sprachlichen Barrieren. Im unmittelbaren Lebensumfeld der Schüler*innen entsteht im KINDL so ein Erlebnisraum, in dem sie eigene Meinungen bilden und frei zum Ausdruck bringen können. Auf diese Weise werden die individuelle Entfaltung ihrer Persönlichkeit und die Entwicklung von Kompetenzen gefördert und die Ausbildung von Toleranz und Akzeptanz unterstützt. 

Während des Projektzeitraums erhalten die Kinder zudem einen „KINDL-Pass“, der ihnen und ihrer Begleitung freien Zugang zu allen Ausstellungen ermöglicht. Die Kinder können mit dem Wissen aus den Workshops ihre Bezugspersonen durch das KINDL führen und werden durch den Wissensvorsprung selbst zu Vermittler*innen – eine neue Rolle, die ihr Selbstbewusstsein stärken und neue Fähigkeiten ausbilden kann.

Im Sommer 2022 hat die langjährige Projektleiterin Bettina Busse nach vierjähriger Zusammenarbeit dem ersten Jahrgang zum Abschluss der Grundschulzeit die selbstgestalteten „Hellblauen Bücher“ übergeben. Zurzeit nehmen vier Klassen mit unterschiedlichen Lehrkräften der Hermann-Boddin-Grundschule an diesem einzigartigen Vermittlungsprogramm im KINDL teil.

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50 Gramm Kunst – Ein Gemeinschaftswerk, 2021, Installationsansicht, KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst, Kesselhaus 
Foto: Kristina Popov, 2021

Partizipatives Projekt 50 Gramm Kunst

Seit 2021 findet im Sommer außerdem das partizipative Projekt 50 Gramm Kunst im KINDL statt, das sich an Neugierige jeden Alters wendet. Familien, Einzelpersonen oder ganze Schulklassen sind dazu eingeladen, mit einem eigenen Kunstwerk zu einer gemeinsamen großen Installation beizutragen. Die Kunstobjekte können aus Alltagsgegenständen, Bastelutensilien, Materialien aus der Umgebung oder aus der Natur angefertigt werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – die einzige Vorgabe ist, dass jedes Kunstwerk am Ende genau 50 Gramm wiegt. Die eingereichten Kunstwerke werden jeweils im Juli an einem Mobile aus Bambus als großes Gemeinschaftswerk im riesigen Kesselhaus des KINDL im Rahmen einer mehrtägigen Ausstellung präsentiert. 

Weitere Informationen: kindl-berlin.de/kunstvermittlung

WO?

KINDL Zentrum für zeitgenössische Kunst
Am Sudhaus 3
12053 Berlin-Neukölln

www.kindl-berlin.de

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