Anlässlich der Ausstellung WÜSTE – DSCHUNGEL / Omega UND Tunnel von Thomas Scheibitz findet am Freitag, den 13. Dezember 2024, eine Diskussion mit Dorothea Schöne, Durs Grünbein, Thomas Oberender und Thomas Scheibitz statt, die von Beate Söntgen moderiert wird.
Abb. oben: Thomas Scheibitz, WÜSTE – DSCHUNGEL / Omega UND Tunnel, installation view, Sprüth Magers, Berlin, through January 11, 2025. Photo: Ingo Kniest.
Am 9. November jährt sich zum 35. Mal der Fall der Berliner Mauer. Jahrestag des Mauerfalls. Im Rahmen der aktuellen Einzelausstellung von Thomas Scheibitz diskutieren Dorothea Schöne, Durs Grünbein, Thomas Oberender und Thomas Scheibitz über die Formen, die durch das Wissen und Nichtwissen von Ikonografien und Inhalten entstehen. Es wird der Frage nachgegangen, wie die Lesbarkeit von Bildern und ihre Funktionen in unterschiedlichen visuellen Systemen die Wahrnehmung und das Verständnis von Geschichte prägen. Im Zentrum der Diskussion steht die Frage, wie Bilder in ihrem historischen Kontext als Modelle funktionieren und welche Bedeutung sie in der heutigen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit haben. Die zur Ausstellung erscheinende Publikation des Künstlers liegt zur Einsichtnahme aus.
Dorothea Schöne ist seit 2014 Künstlerische Leiterin des Kunsthaus Dahlem, Berlin. Sie studierte Kunstgeschichte, Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie in Leipzig und war 2005/06 Fulbright-Stipendiatin an der University of California, Riverside. Von 2006–09 begleitete sie am LACMA als kuratorische Assistenz die Ausstellung Art of Two Germanys/ Cold War Cultures. Von 2010–14 war sie freiberufliche Kuratorin und Kunstkritikerin und promovierte 2015 zur Berliner Nachkriegsmoderne. Für ihre Forschungen wurde sie mit mehreren Stipendien ausgezeichnet. 2024 war sie Researcher in Residence in Norwegen und Advisory Scholar in Puebla, Mexiko.
Durs Grünbein (*1966, Dresden) ist einer der bedeutendsten deutschen Dichter und Essayisten. Nach der Wende reiste er durch Europa, Südostasien und die USA, war Gast des German Department der NYU und der Villa Aurora in Los Angeles. Für sein Werk erhielt er eine Vielzahl von Preisen, darunter den Georg-Büchner-Preis, den Friedrich-Nietzsche-Preis, den Friedrich-Hölderlin-Preis, den polnischen Zbigniew Herbert International Literary Award sowie den Premio Internazionale NordSud der Fondazione Pescarabruzzo. Seine Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Der Komet ist 2024 im Suhrkamp Verlag erschienen.
Thomas Oberender (*1966, Jena) promovierte an der Humboldt Universität über Botho Strauß und arbeitete später für die Salzburger und Berliner Festspiele. Er initiierte dort 2016 die mehrjährige Programmreihe Immersion und verwandelte im 30. Jahr der Maueröffnung das Westberliner Festspielhaus in einen Palast der Gegenerzählungen. Oberender ist als Autor und Kurator eine zentrale Figur in der deutschen Kulturlandschaft, der u.a. mit Projekten wie Down to Earth im Gropius Bau und The Sun Machine Is Coming Down im Berliner ICC neue Wege des Ausstellens und Festivalmachens beschritt. Er initiierte die Bürgertafel beim Dresdener Bilderstreit und veröffentlichte zuletzt die Bücher Occupy History. Gespräche im Palast der Republik 13 Jahre nach seinem Verschwinden und Empowerment Ost. Wie wir zusammen wachsen.
Thomas Scheibitz (*1968, Radeberg) lebt und arbeitet in Berlin. Er zählt zu den bedeutendsten deutschen Malern und Bildhauern seiner Generation. Seit den 1990er Jahren entwickelt er konzeptuelle Kunst, die Figuration und Abstraktion neu verhandelt und kunsthistorische Bezüge aufgreift. Seine Arbeit erkundet die Grenzen und Potenziale seines Mediums und hinterfragt die zeitgenössische Relevanz des Antagonismus zwischen diesen beiden Polen. Seit 2003 ist er auch kuratorisch tätig und hat seit 2018 eine Professur für Malerei und Skulptur an der Kunstakademie Düsseldorf inne.
Moderation: Beate Söntgen ist Professorin für Kunstgeschichte an der Leuphana Universität Lüneburg. Zuvor lehrte sie an der Ruhr-Universität Bochum und an der Universität Basel. Sie leitet das Graduiertenkolleg Kulturen der Kritik und das Forschungsprojekt Künstlerische Lebensform als Intervention, war 20 Jahre Kritikerin bei der FAZ und ist Beiratsmitglied der Texte zu Kunst. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kunst und Kunstkritik der Moderne und Gegenwart. Jüngste Buchpublikationen sind Why Art Criticism? (hg. mit Julia Voss, Hatje Cantz 2022) und Judgement Practices in the Artistic Field (hg. mit Elisabeth Heymer u.a., Edition Metzel 2023).
Aufgrund der begrenzten Kapazität ist eine Zulassung nur nach erfolgreicher vorheriger Anmeldung möglich.
WANN?
Freitag, 13. Dezember 2024.
18:30 Uhr: Einlass
19 Uhr: Gespräch (auf Deutsch)
WO?
Sprüth Magers
Oranienburger Straße 18
10178 Berlin