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Dienstag, April 29, 2025

B-Side – Hidden Tracks from treasured Artists – NEUROTITAN | 10.05.-21.06.2025

Editors’ Choice

Neurotitan präsentiert ab 10. Mai 2025 die Ausstellung B-Side – Hidden Tracks from treasured Artists, in der Werke von neun ausgewählten Künstlern gezeigt werden: Adeline Meilliez, Chantal Kirch, Fehmi Baumbach, Jens Harder, Julienne Jattiot, Michael Zander, Olivia Pils, Susann Pönisch, Xuehka.

Abb. oben: Julienne Jattiot © Julienne Jattiot, Froschsturz 2023, Holz

Einige der Künstler arbeiten schon seit vielen Jahren mit NEUROTITAN zusammen, während andere erst vor kurzem dazu gestoßen sind, nachdem sie von dem Projektraum entdeckt wurden oder ihn selbst entdeckt haben. Im Laufe der Jahre wurde die künstlerische Entwicklung dieser Künstler aufmerksam verfolgt. Ihre vielfältigen Portfolios bilden einen lebendigen Querschnitt durch die freie Kunstszene Berlins.

Ziel dieser Ausstellung ist es, ihnen eine Plattform zu bieten, auf der sie sich aus einer anderen Perspektive präsentieren können: abseits des kommerziellen Kontextes des Ladens, in völliger Freiheit und ohne Marktdruck.

Gezeigt werden Werke, die sich deutlich vom üblichen Katalog abheben, sei es durch das Abweichen von konventionellen Formaten, durch die Verwendung ungewöhnlicher Materialien oder durch interdisziplinäre Schaffensprozesse, die bisher dem Großteil der Öffentlichkeit verborgen blieben. Die Ausstellung umfasst experimentelle Drucke, Zeichnungen, Gemälde, Keramiken und Installationen.

DEEDS NEWS-Adeline Meilliez
Adeline Meilliez © Adeline Meilliez 

Die Arbeits- und Lebensbedingungen (nicht nur) der Künstler*innen in Berlin sind mit den Jahren zunehmend prekärer geworden. Seit jeher versteht sich Neurotitan als Ort, der versucht dieser Entwicklung im Rahmen seiner Möglichkeiten entgegen zu wirken und den Künstler*innen in zentraler, stark frequentierter Lage einen Präsentations- und Verkaufsraum zu fairen Bedingungen zu bieten. Die im Neurotitan beheimateten Künstler*innen sind Vertreter*innen einer freien Kunstszene, die sich der gängigen Verwertungsmatrix entziehen und zugleich ein kreatives, authentisches Berlin mit all seinen Ecken und Kanten abbilden. Davon zeugt das breite Angebot an vielfältigen Arbeiten wie Siebdrucken, illustrierten Machwerken, grafischen Erzählungen, individuell gestalteten Textilien und Accessoires.

Die künstlerische Produktion rund um NEUROTITAN steht im Mittelpunkt der zweiten Jubiläumsausstellung anlässlich des 30-jährigen Bestehens von Haus Schwarzenberg. Aus diesem Anlass wird Neurotitan: B-Side eine Auswahl von Künstlern, die über viele Jahre hinweg maßgeblich an der Entwicklung des erfolgreichen NEUROTITAN-Projekts beteiligt waren und vertrauensvoll zusammenarbeiteten. Es ist jedoch wichtig, darauf hinzuweisen, dass diese Ausstellung nur eine repräsentative Auswahl dessen zeigen kann, was NEUROTITAN wirklich ausmacht: eine vielfältige Gemeinschaft von Künstlern, Produzenten und Lieferanten, deren umfangreiches Repertoire eine Fülle von Möglichkeiten bietet, aus denen wir schöpfen können, um unsere Begeisterung mit Besuchern aus aller Welt zu teilen.

DEEDS NEWS-Chantal Kirch
Chantal Kirch © Chantal Kirch

Biografie der Künstler*innen:

Adeline Meilliez:
Adeline Meilliez ist eine französische Künstlerin, die seit 2010 in Berlin lebt. Ihr Fokus liegt auf der Sieb- drucktechnik, ihre Werke überschreiten jedoch die klassischen Grenzen der Druckkunst – jedes einzelne ist ein Unikat. Ihr künstlerischer Stil verbindet die botanische Welt mit abstrakten Formen und vereint Elemente der Fotografie und Malerei. Mit lebendigen Farben und dynamischen Kompositionen fängt sie die Essenz der Natur ein und verwandelt sie in kraftvolle Kunstwerke. In den letzten Jahren stellte Adeline Meilliez unter an- derem in Peking, Amsterdam und Berlin aus.

Chantal Kirch:
Chantal Kirch (*1982, Zürich) lebt und arbeitet in Ber- lin. Ihr künstlerisches Werk bewegt sich an der Schnitt- stelle von Zeichnung, Textilkunst und Installation. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die experimentelle Ausein- andersetzung mit Körper und Material. Besonders prägend ist ihre Technik des simultanen Zeichnens mit beiden Händen – ein Prozess, der zu dy- namischen, oft unerwarteten Kompositionen führt. In ihrer Textilkunst verbindet sie traditionelle Handwerks- kunst mit konzeptuellen Fragestellungen. Ihre Arbei- ten aus Faden und Stoff sind nicht nur ästhetische Ge- bilde, sondern auch eine Form des Widerstands – ein Spiel mit Fragilität, Zeit und Körperlichkeit. Ihre künstlerische Praxis kreist um den Körper als Trä- ger von Erinnerung und Erfahrung. Ihre Werke laden dazu ein, textile Strukturen nicht nur visuell, sondern auch als narrative Gewebe zu begreifen, in denen per- sönliche wie kollektive Geschichten verwoben sind.

Fehmi Baumbach
Die Künstlerin Fehmi Baumbach erschafft mit ihren Collagen eine einzigartige Bildsprache. In ihren Arbeiten verbindet sie Fragmente aus vergangenen Zeiten mit gegenwärtigen Emotionen und erschafft so Werke voller Tiefe und Widersprüche. Ihre Kunst ist ein Spiel mit Realität und Vorstellung; mit gespannten Fäden erstellt sie Koordinaten die einen Fahrplan durch Zeit und Raum andeuten. Astrophysiker haben auf ihren Werken schon erfolgreiche Berechnungen von Zeitsprüngen belegt. Ein Dialog zwischen Materialien, die ursprünglich nicht zusammengehören, aber in ihren Kompositionen eine neue Bedeutung erhalten. Ihre Collagen sind geprägt von einem feinen Gespür für Komposition und einem intuitiven Umgang mit Materialien, die oft eine Geschichte in sich tragen. Neben ihrer bildnerischen Arbeit bewegt sich Fehmi Baumbach auch an den Schnittstellen zwischen Kunst, Musik und Literatur. Sie liebt den interdisziplinären Austausch und entwickelt Projekte, die über das klassische Medium der Collage hinausgehen. In der Zusammenarbeit mit Musikerinnen, Autorinnen und Theaterprojekten (u.a. mit Jim Avignon, Charlotte Pfeifer, Julia Mantel) entstehen Werke, die verschiedene künstlerische Ausdrucksformen miteinander verweben und so neue Perspektiven eröffnen.

Jens Harder
Jens Harder wurde geboren (1970 in Weißwasser in der Oberlausitz), zog um (1990 nach Berlin), studierte (1996-2003 Grafikdesign an der KHB) und gründete (1999 mit fünf Kommilitonen die Zeichnergruppe Monogatari). Er beobachtet (in »Cargo« u. a. gezeichneten Reportagen), phantasiert (in »Leviathan« u. a. fiktiven Comics), adaptiert (in »Gilgamesch« u. a. illustrierten Geschichten) und komprimiert (in »ALPHA / BETA / GAMMA« u. a. epischen Arbeiten). Harder gewann schon mal (u. a. den Max- und Moritz-Preis / Erlangen 2004 sowie den »Prix de l´ Audace« / Angoulême 2010) und stellte aus (u. a. in Atlanta, Beijing, Belo Horizonte, Nowosibirsk, Jerusalem, Oslo, Paris, Tel Aviv, Zürich). Meistens arbeitet er jedoch als Comiczeichner und Illustrator.
Der Berliner Zeichner und Comicautor Jens Harder stellt großformatige Drucke aus seinem in diesem Jahr nach über zwanzig Jahren abgeschlossenen Evolutionszyklus »ALPHA / BETA / GAMMA« aka Die große Erzählung aus. Zu sehen sein werden neun dreifarbige Lithographien mit Motiven aus der Ur- und Frühgeschichte unserer Erde (aus dem ersten Teil der Serie ALPHA, jeweils 50 x 70 cm groß, gedruckt 2011 bei Litho Leipzig) sowie zwei dreifarbige Siebdruckposter mit Ausblicken in die fernere Zukunft (aus dem Schlußband GAMMA, 30 x 40 und 50 x 70 cm groß, gedruckt 2025 im Shining-Labor).

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Jens Harder, alpha03, algen © Jens Harder

Julienne Jattiot
In Frankreich geboren, lebt und arbeitet Julienne Jattiot zwischen Zeitz, Leipzig und Berlin. Nach dem Studium in der Kunsthochschule-Berlin Weißensee gründete sie mit Susann Pönisch und Timo Moors die Künstler-Atelier/Druckwerkstatt Jott P.M. in Berlin. Seit 2016 arbeitet sie mit Thomas Siemon im atelier carpe plumbum (Werkstatt für Hochdruck) in Leipzig. Ihre Arbeiten wurden in nationalen und internationalen Solo- oder Gruppenausstellung gezeigt, sowie mit dem Kollektiv La Société Savante, das sie 2011 mit drei weiteren Künstler*innen gegründet hat. Seit 2008 unterrichtet sie druckgrafische Techniken an verschiedenen Kunsthochschulen. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen die Druckgrafischen Techniken: Linolschnitt, Buchdruck, Tiefdruck und gelegentlich Lithografie. Sie arbeitet mit den traditionellen Techniken auch gern experimentell, indem sie die Drucktechniken mischt, mit ungewöhnlichen Formen arbeitet oder auf Holz druckt.

Ihre Arbeiten unterscheidet sie in zwei Segmente, wie es in der Mode-Branche mit dem relativ einfachen „Prêt-à-porter“ und der arbeitsintensiven „Haute-Couture“ der Fall ist. Neben einer Reihe von relativ kleinen Formaten, in hoher oder offener Auflage, oft unsig- niert und dementsprechend günstig zu erwerben, gibt es die sehr aufwendigen, oft großformatigen Arbeiten, die Unikate sind oder in sehr kleinen Auflagen gedruckt werden.

Michael Zander
Herr Zander hatte eine glückliche Kindheit, danach studierte er Kommunikationsdesign mit den Schwerpunkten Buchgestaltung und Illustration an der Fachhochschule Trier. Heute ist er als freiberuflicher Illustrator, Grafiker und Dozent für Verlage, Agenturen und Bildungseinrichtungen tätig. Er lebt und arbeitet in Dresden.

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Michael Zander, Mein Nachbar 3000px © Michael Zander

Olivia Pils
Olivia Pils ist bildende Künstlerin und Sozialanthropologin aus Berlin. In ihrer Kunst erzählt sie surreale Geschichten vom Körper und von Technologie, von Anziehung und Unbehagen. Sie beschäftigt sich mit Themen und Fragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens mit einem feministischen Subtext. Dafür verwendet sie verschiedene Materialien wie Porzellan, Keramik, Wachs, Haar, Latex und Plexiglas. Die komplexen Objekte werden im Raum installiert und widersetzen sich durch ihre Fragmentierung einer Hochglanzästhetik.

Susann Pönisch
Susann Pönisch schloss 2015 ihr Studium an der Kunsthochschule Berlin Weißensee als Meisterschülerin ab. Im selben Jahr gründete sie zusammen mit zwei weiteren Künstlern die Druckwerkstatt Jott P.M. in Berlin, in der sie seitdem tätig ist. Druckgrafische Techniken wie Holzschnitt, Radierung und insbesondere der Siebdruck bilden die Basis ihrer Arbeiten. Die Vorlagen für ihre Siebdrucke zeichnet oder malt Susann direkt auf Transparentpapier, wobei sie unterschiedliche Materialien wie Acryl, Kohle, Graphit, Sprühfarbe und Tusche verwendet. Mit dieser Methode erstellt sie zahlreiche Werke auf Papier und Leinwand, Künstlerbücher sowie kleine Editionen, die sie in nationalen und internationalen Ausstellungen präsentiert.

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Susann Poenisch, Topfpflanzen © Susann Poenisch

Xuehka
Xueh Magrini Troll aka Xuehka entstammt einer Künstlerfamilie in dritter Generation. 2003 zog sie aus Kolumbien nach Berlin, wo sie ihre kreative Praxis weiterentwickelte. Zeichnungen bilden das Herzstück ihres Schaffens, die durch ihre Superpower – Farbe – ihre volle Kraft entfalten. Ihr künstlerisches Spektrum reicht von Illustration und Comics über Malerei und Performance bis hin zu Keramik. Ihr Stil ist ihre unverwechselbare Stimme – ungefiltert, mutig und voller Leben. Ihr Leben und ihre Kunst sind eng miteinander verwoben, inspiriert von der Vielfalt Berlins, von Körperlichkeit, Sinnlichkeit und einer intensiven Farbwelt.

WANN?

Vernissage: Samstag, 10. Mai 2025, 19 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 10. Mai – Samstag, 21. Juni 2025

WO?

Neurotitan
Rosenthaler Str. 39
10178 Berlin

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