Ab 11. Februar 2022 wird im Ausstellungsraum Organ Kritischer Kunst in Wedding die Ausstellung Mercurial des Berliner Fotografen und Totemmachers Gøneja ✷ präsentiert. Gezeigt werden Fotografien und Totem-Skulpturen des Künstlers als Medien zur experimentellen Aktivierung des alchemistischen Geistes.
Abb. oben: Tsuki, 2021, Tsuki’s ritualistic lunar dance in an obscure industrial location, inkjet print on aluminium plate, white wood shadow box frame, 53 x 72 x 4 cm
Alchemisten glauben an die ultimative Einheit von Materie und Geist; die direkte Korrelation, die zwischen der greifbaren physischen Welt, dem Körper, und dem immateriellen Bereich des Bewusstseins, der Seele, besteht. Für sie ist der menschliche Verstand der besondere Platz im Kosmos, der dazwischen steht und sie somit nicht als unterschiedlich, sondern als Parallelen auf unterschiedlichen Dimensionen begreifen kann.
Wie oben, so unten: es ist die quecksilberne Eigenschaft des Verstand, die die Praxis der Alchemie selbst verkörpert. Die physische Fließfähigkeit und Beweglichkeit des chemischen Elements ist Ausdruck seiner Fähigkeit, in einem endlosen Austausch zwischen dem geistigen und dem physischen Reich zu strömen. In ähnlicher Weise war Merkur in der Mythologie der Bote der Götter, der in der Lage war, himmlische Informationen in die Welt der Lebenden und zurück in den Himmel zu bringen.
In seiner zweiten Einzelausstellung „Mercurial“, die im Projektraum Organ Kritischer Kunst eröffnet wird, nutzt der in Berlin lebende Gøneja ✷ Fotografie und totemische Skulptur als Medien, um den Geist der Alchemie durch eine Kombination künstlerischer Experimente, die sowohl fließend als auch ideengetrieben sind, lebendig zu machen. Ein ästhetisches Territorium, das darauf abzielt, die Beschränkungen und die Dualität des rationalen Verstandes durch die Verwendung von Symbolik, mysteriösen Körperlichkeiten, undefinierbaren Erzählungen und offenen Bedeutungen zu überwinden.
Gøneja ✷ ist Fotograf und Totemmacher und lebt in Berlin. Er hat für Print- und Online-Magazine gewirkt, darunter ein Cover-Feature für das DJ-Mag 2019. Der Künstler veröffentlichte zwei Fotobücher im Eigenverlag, „Together We Dance“ (2018) und „Rituals“ (2020), die beide von Motto vertrieben werden. Er nahm an internationalen Gruppenausstellungen teil und hatte 2020 eine Einzelausstellung im tête Berlin.
Die OKK-Projektgruppe / Raum 29 existiert seit Sommer 2007 und ist durch internationale Künstler:innen verschienester Genres auf unterschiedliche Weise genutzt worden. Das Organ Kritischer Kunst fokussiert seine Arbeit auf gesellschaftskritische Kultur. Kunst mit kultur- und sozialpolitischen Themen und die Bandbreite kritischer Ausdrucksweisen sollen mobilisiert und gebündelt werden. Ziel ist es, ein Netzwerk aufzubauen, das den Austausch und die Diskussion im politischen Feld auf lokaler, nationaler sowie metanationaler Ebene organisiert und der Öffentlichkeit zu präsentiert.
WANN?
Vernissage: Freitag, 11. Februar 2022, 16 Uhr
Laufzeit: Freitag, 11. Februar bis Sonntag, 27. Februar 2022
WO?
OKK – Organ Kritischer Kunst, Prinzenallee 29, 13359 Berlin-Wedding
Öffnungszeiten:
Donnerstag bis Sonntag, 16:00 – 18:00 Uhr
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