Bäume, Vögel, einsame Figuren, Schlafende, Steine, Wind und Wasser, aber auch geometrische Formen und aus Pigmenten selbst gewonnene leuchtende Farben bilden das Vokabular ihrer Malerei, in der jeder Pinselstrich so viel wie das ganze Bild zählt. Wer ist diese Malerin, die «kann, was sie will, und will, was sie kann» (Laymert Garcia dos Santos)? Längst nicht mehr nur einem Kreis von Liebhaber*innen bekannt, bereist Rosilene Luduvico von ihrer Wahlheimat Düsseldorf aus immer wieder Südamerika, Europa und Japan. Das aufmerksame Studium der Natur, die Beschäftigung mit den sogenannten Alten Meistern und den verschiedenen Modernen der Welt sowie unbedingte Zeitgenossenschaft gehen bei ihr Hand in Hand.
Abb. Oben: Rosilene Luduvico, Lua, 2019, 32 x 25 cm, Öl auf Kreide auf Leinen, © Rosilene Luduvico und VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Foto: Achim Kukulies
Ein Kosmos aus Farben und Formen, jeder einzelne Pinselstrich als „schöpferische Kraft“ – Rosilene Luduvicos Werk hält Einzug in die Darmstädter Ausstellungsräume. Eigens für die Kunsthalle geschaffene Werke wie die schon vom Vorplatz aus einsehbare über 20 Meter breite Wandmalerei Un amico delle acque sowie der Gemälde-Zyklus Hemerocallis sind Teil der Hauptausstellung im Programm der Kunsthalle 2022.
Rosilene Luduvicos bisher wenig bekannte abstrakte Malerei trifft hier erstmals auf ein breites Publikum. Eine konzentrierte Auswahl von Portraits der „Schlafenden“ werden gemeinsam mit der neuen Werkgruppe ausgestellt. Sie öffnen das Verständnis für die Grundlagen Luduvicos Malerei, die ihre Kraft aus dem aufmerksamen Studium der Natur, aber auch der Beschäftigung mit den sogenannten Alten Meistern und den verschiedenen Modernen der Welt zieht.
Geboren 1969 in Espírito Santo, Brasilien, führte die Malerei Rosilene Luduvico um die ganze Welt – ob nun zum Schöpfen von Inspiration in ihrer Heimat Brasilien sowie während zahlreicher Besuche in Japan oder durch Einzelausstellungen in Berlin, Paris und New York. Aktuell wird eine Auswahl an Werken Rosilene Luduvicos auf der von Tereza de Arruda kuratierten Brasilidade Pós Modernismo, Centro Cultural Banco do Brasil, in Belo Horizonte und Brasilia ausgestellt.
Um Rosilene Luduvico und ihrem Werk entsprechenden Raum zu geben, wird die Ausstellung bereits im Voraus bis zum 27.11.22 verlängert. Damit werden auch Besucher*innen der documenta 15 in Kassel zu einer Visite in Darmstadt eingeladen. Im Studio West der Kunsthalle wechseln die Ausstellungen wie gewohnt in dichter Folge. Für das Studio Ost sind erstmals auch mehrere Präsentationen vorgesehen.
WO?
Kunsthalle Darmstadt
Steubenplatz 1
64293 Darmstadt
WANN?
Sonntag, 6. März 2022 bis sonntag, 27. November 2022