„Secessionen. Klimt, Stuck, Liebermann“ in der Alten Nationalgalerie widmet sich erstmals den drei Kunstmetropolen in München, Wien und Berlin an der Jahrhundertwende im Vergleich. Mit dem Aufbruch in die Moderne drängten die künstlerischen Avantgarden nach inhaltlicher und institutioneller Freiheit. Zahlreiche Künstler*innen der neuen Kunstströmungen von Symbolismus, Jugendstil und Impressionismus wurden zuerst auf den viel beachteten Secessionsausstellungen präsentiert. Die Ausstellung umfasst rund 200 Gemälde, Skulpturen und Grafiken von 80 Künstler*innen. Neben vielen neu zu entdeckenden Künstler*innen rückt die Kooperation mit dem Wien Museum das Oeuvre Gustav Klimts mit zahlreichen Beispielen in den Mittelpunkt, das erstmals in diesem Umfang in Berlin gezeigt werden kann.
Abb. oben: Gustav Klimt, Pallas Athene, 1898, 75 x 75 cm, Wien Museum, Foto: Birgit und Peter Kainz, Wien Museum
In Abspaltung (auch Secession) von traditionellen Künstler*innen-vereinigungen und überkommenen Strukturen etwa der Kunstakademien strebten die neuartigen Zusammenschlüsse nach ästhetischem Pluralismus und künstlerischer Individualität. Die bedeutendsten Secessionen im deutschsprachigen Raum entstanden in enger zeitlicher Abfolge und mit personellen Überschneidungen: 1892 in München, 1897 in Wien und 1899 in Berlin. Bis heute werden diese mit den prägenden Protagonisten Gustav Klimt, Franz von Stuck und Max Liebermann und ihrem Schaffen verbunden.
Darüber hinaus zeigt die Ausstellung Werke von Lovis Corinth, Josef Engelhart, Hugo von Habermann, Emilie von Hallavanya, Thomas Theodor Heine, Dora Hitz, Josef Hoffmann, Max Klinger, Käthe Kollwitz, Max Kurzweil, Walter Leistikow, Sabine Lepsius, Elena Luksch-Makowsky, Carl Moll, Koloman Moser, Maria Slavona, Max Slevogt, Fritz von Uhde, Lesser Ury, Otto Wagner, Julie Wolfthorn sowie von internationalen Gästen wie Ferdinand Hodler, Edvard Munch, Auguste Rodin, Giovanni Segantini oder Jan Toorop.
Die Gegenüberstellung der drei Secessionen verdeutlicht gemeinsame Ziele und Ambitionen jenseits der spezifischen lokalen Ausprägung und beleuchtet das Phänomen der Secessionen für die Kunstentwicklung in Westeuropa. Neben neuen Ausstellungsformaten zählten dazu die Internationalität und die Förderung von Avantgarde in jeder Form, die nicht zuletzt innovativen Strömungen wie Impressionismus und Symbolismus auch im deutschsprachigen Raum zum Durchbruch verhalf.
„Secessionen. Klimt, Stuck, Liebermann“ wird kuratiert von Ralph Gleis, Direktor Alte Nationalgalerie, und Ursula Storch, stellv. Direktorin Wien Museum.
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreich bebilderter Katalog im Hirmer Verlag. Die Ausstellung wird von Mai bis Oktober 2024 im Wien Museum gezeigt.
Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin in Kooperation mit dem Wien Museum.
WO?
Alte Nationalgalerie
Museumsinsel
Bodestr. 1-3
10178 Berlin-Mitte
WANN?
Eröffnung:
Donnerstag, 22. Juni 2023, 19 Uhr
Ausstellungstage:
Freitag, 23. Juni – Sonntag, 22. Oktober 2023
ACHTUNG: verlängert bis Sonntag, 5. November 2023