Anlässlich der Berlin Art Week ist die Neue Nationalparkgalerie am 16. September 2023 für einen Tag Gegenvorschlag zum städtischen Ausstellungstrubel. Abseits des klassischen Kunstkontextes wird die von Johannes Mundinger, Daniel Hahn und Zebu organisierte Ausstellung „Aus wilder Wurzel“ zum Experimentierfeld für zufällige Begegnungen mit zeitgenössischer Kunst.
Abb. oben: Zebu, Neue Nationalparkgalerie, 2023
Wie verhalten sich die Werke gegenüber kunstfremdem Publikum? Nicht selten bildet öffentlich zugängliche Kunst den Erstkontakt, kann Begeisterung für Kunst entfachen. So wie der Berliner Ortsteil Karow vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts „Aus wilder Wurzel“ entstand, ist mit der Neuen Nationalparkgalerie die Saat gesetzt, um vielleicht als Begegnungsort für Kunst neue Wurzeln zu schlagen.
Acht frei stehende, überdachte Wände finden sich inmitten der Landschaft von Karow, einem Ortsteil an der Berliner Außengrenze. Die geometrisch angelegte Architektur auf der kleinen Anhöhe ähnelt der Neuen Nationalgalerie, nur in deutlich verminderter Größe. Doch hier öffnen sich die Wände nicht nur gläsern nach außen, sondern gewähren Einlass ohne Eintrittsbarrieren und Schwellenängste. Der Ort ist Treffpunkt weit draußen, für Fahrradfahrer*innen, Spaziergänger*innen, Anwohner*innen. Tatsächlich handelt es sich bei dem seltsam anmutenden Unterstand um eine Ausgleichsgrünfläche, weil an anderer Stelle Boden versiegelt wurde. Warum nicht auch eine Ausgleichsfläche für Kunst fernab des städtischen Zentrums schaffen? Es ist nicht die erste Ausstellung, welche der in pandemischen Zeiten als online Archiv gegründete Raum www initiiert. Nur logisch, speist sich Raum www doch aus dem Netzwerkgedanken, kann auf einen großen Fundus zurückgreifen.
Die zwölf teilnehmenden Künstler*innen eint ihr raumgreifendes Schaffen, der Ortsbezug ihrer Arbeiten, die Realisierung im öffentlichen Raum. Friederike Feldmann zum Beispiel entwickelt große Wandarbeiten ausgehend von den spezifischen Gegebenheiten des jeweiligen Ausstellungsortes. Ein illusionistisches Wechselspiel aus Farbe und Form entspinnt sich, als würden ihre Motive die Grenzen des Realen sprengen. Ein Ausloten von vermeintlich festgelegten Umständen kennzeichnet auch Marta Vovks Werke, deren Bildpersonal bestehend aus Comic- und Zeichenfiguren, Motiven aus Werbe- und Medienlandschaft als Vehikel bedeutungsschaffende Institutionen unterwandern. Tom Kròl widmet sich dagegen der Auflösung formaler Grenzen, wenn Figuratives und Abstraktes übergangslos ineinanderfließen. Insgesamt zwölf Künstler*innen bemalen, behängen die frei stehenden Wände, schaffen eine Installation auf freier Fläche.
Anlässlich der Berlin Art Week ist die Neue Nationalparkgalerie am 16. September 2023 für einen Tag Gegenvorschlag zum städtischen Ausstellungstrubel. Abseits des klassischen Kunstkontextes wird die von Johannes Mundinger, Daniel Hahn und Zebu organisierte Ausstellung „Aus wilder Wurzel“ zum Experimentierfeld für zufällige Begegnungen mit zeitgenössischer Kunst. Wie verhalten sich die Werke gegenüber kunstfremdem Publikum? Nicht selten bildet öffentlich zugängliche Kunst den Erstkontakt, kann Begeisterung für Kunst entfachen. So wie der Berliner Ortsteil Karow vermutlich Anfang des 13. Jahrhunderts „Aus wilder Wurzel“ entstand, ist mit der Neuen Nationalparkgalerie die Saat gesetzt, um vielleicht als Begegnungsort für Kunst neue Wurzeln zu schlagen.
WANN?
Samstag, 16. September 2023
12 – 20 Uhr
WO?
Neue Wiesen
Am Luchgraben
Berlin-Karow