Unter dem Titel „NATUR UND DEUTSCHE GESCHICHTE. Glaube – Biologie – Macht˝ findet am Freitag, den 12. Juli 2024 das 6. Symposium in der Reihe Historische Urteilskraft statt. Begleitend erscheint die neue Ausgabe von „Historische Urteilskraft“, dem Magazin des Deutschen Historischen Museums. Der Heftschwerpunkt ist dem Thema des Symposiums gewidmet und befasst sich mit den politischen Bedeutungen des Naturbegriffs in der deutschen Geschichte. Insgesamt umspannt der Untersuchungszeitraum der Beiträge 900 Jahre.
Abb. oben: Covermotiv copyrights: Laura J.Padgett
Auf dem Symposium und im Heft kommen international renommierte Expertinnen und Experten zu Wort: In drei einführenden Artikeln geben Annette Kehnel, Jutta Nowosadtko und Frank Uekötter einen Überblick über die wechselvollen Naturbeziehungen in Mittelalter, Neuzeit und im 19. und 20. Jahrhundert. Margot E. Fassler erkundet Hildegard von Bingens Begriff der „viriditas“ (Grünkraft) im 12. Jahrhundert, Hiram Kümper behandelt die Natur als Ressource bei der Hanse und Viktoria Urmersbach schreibt über das Bild vom Wald im 18. Jahrhundert. Nils Franke untersucht Natur und Ideologie im Nationalsozialismus. Tilo Wesche stellt die Dialektik der Naturverhältnisse bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno vor. Stephen Milder thematisiert die Anfänge der Anti-Atomkraftbewegung und Astrid M. Eckert erläutert das Nationalparkprogramm der späten DDR.
Neben dem diesjährigen Symposium widmet sich die aktuelle Ausgabe unterschiedlichen historischen Themen: Im Einführungsessay macht sich der Schriftsteller Volker Braun als „Freund präziser Abweichungen“ Gedanken über die Strapazen der Urteilskraft. Die Fotografin Laura J. Padgett erstellte einen Foto-Essay zur Lage des barocken Zeughauses in Berlin-Mitte, den die Autorin Annett Gröschner mit ihren Überlegungen zur historischen Verortung des Zeughauses begleitet. Die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin sowie Kuratorin Liliane Weissberg („Was ist Aufklärung? Fragen an das 18. Jahrhundert˝) stellte Lorraine Daston, Martha C. Nussbaum sowie Neil MacGregor die Frage: „Was bedeutet Aufklärung?“. Der Historiker Ansbert Baumann beleuchtet die Geschichte des Gastarbeiterfußballs in der Bundesrepublik. Die Historikerin Anna-Carolin Augustin beschäftigt sich mit Schenkungen des Museums für deutsche Geschichte aus dem Jahr 1990 an das United States Holocaust Memorial Museum. Die Historikerin Ulinka Rublack traf Stephanie Neuner, Brigitte Reinecke und Mathias Lang vom Deutschen Historischen Museum in der Gemäldesammlung des DHM, um einige Details und ihre Bedeutung aus den Augsburger Monatsbildern herauszuarbeiten. Die DHM-Sammlungsleiterin Julia Franke ordnet die Elefanten-Sammlung Juliane Webers ein in den historischen und Sammlungskontext – Juliane Weber war die langjährige Büroleiterin von Bundeskanzler Helmut Kohl. Sie verstarb im Dezember 2023.
Über die Zeitschrift Historisches Urteilskraft 06
ERHÄLTLICHKEIT
Ab 12. Juli 24, im DHM-Museumsshop, an den Museumskassen, im DHM-Onlineshop und im Buchhandel.
KOSTET?
12 EUR
Über das Internationale Symposium in der Reihe Historisches Urteil
WANN?
Freitag, 12. Juli 2024, 9-19 Uhr
WO?
Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums
Hinter dem Gießhaus 3
10117 Berlin
SPRACHE?
Deutsch und Englisch, mit Simultanübersetzung
KOSTET?
freier Eintritt
Das Symposium wird aufgezeichnet und später auf dem YouTube-Kanal des DHM zur Verfügung gestellt.