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Donnerstag, September 19, 2024

Sylvia Hagen: Spuren. Bronze – Ton – Papier – Schloss Neuhardenberg | 25.08.-22.12.2024

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Der Mensch steht im Zentrum des Schaffens der Künstlerin Sylvia Hagen, deren Arbeiten die Stiftung Schloss Neuhardenberg nun in einer umfassenden Retrospektive zeigt. Die Ausstellung startet am 25. August 2024.

Abb. oben: Sylvia Hagen, Der Tanz, 2017, Bronze, 65 x 29 x 11 cm © Bernd Borchardt

In ihrem Atelier in Altlangsow, am Rande Deutschlands und mit Blick in die Weite des Oderbruchs, hält Sylvia Hagen das Wesen des Menschen, seinen Körper und seine Psyche in ausdrucksstarken Plastiken und Zeichnungen fest. Die sich selbst vornehmlich als Bildhauerin verstehende Künstlerin arbeitete zunächst viele Jahre in Stein, bevor sie sich ab den frühen 1990er Jahren dem Ton zuwandte. Die Tonplastiken bilden auch den Ausgangspunkt für ihre Bronzen. Indem sie zunächst in einem architektonischen Prozess Formen aus Tonplatten aufbaut, die sie immer weiterbearbeitet, nähert sie sich über Wochen, Monate, teilweise Jahre ihren Figuren an. Diese Arbeitspraxis gleicht stärker einem Suchen als einer entschiedenen künstlerischen Setzung. Auch in ihren Aktzeichnungen in Kohle und ihren Gouachen bilden sich Körper aus suchenden Strichen. Ihre Arbeiten machen den ständigen Wandel sichtbar und es gelingt ihr, das genuin Menschliche in all seiner Widersprüchlichkeit schärfer einzufangen, als es manche Fotografie vermag.

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Sylvia Hagen, O.T., 2008, Kohle, 55 x 40 cm © Bernd Borchardt

Sylvia Hagen gehört einer ostdeutschen Künstlergeneration an, in der insbesondere Frauen nach der Wende lange nicht die Beachtung erfuhren, die ihre herausragende Arbeit verdient hätte. Dies hat sich mittlerweile geändert, und so kann die Stiftung Schloss Neuhardenberg mit ihrer Retrospektive das einzigartige Werk einer hoch anerkannten Künstlerin umfassend erlebbar machen.

Die Ausstellung ist nicht chronologisch, sondern nach den Werkstoffen Bronze – Ton – Papier gegliedert. Dadurch offenbart sich ein besonderer Umgang Hagens mit diesen Arbeitsmaterialien: das rohe Material verdeckt den Schaffensprozess nicht, die Plastiken und Zeichnungen sind eine Offenlegung ihres Entstehungsprozesses. Es ist nichts beschönigt, nichts geglättet. Das Material darf arbeiten, oxidieren. Die Zeit hinterlässt ihre Spuren auf den Oberflächen und wird so zu einem Teil des Kunstwerks. Hagen baut ihre Körper auf, zerstört sie wieder und beginnt von Neuem. Ihr fortwährendes Suchen und Annähern an die Form ist ein Tanz auf der feinen Linie zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion.

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Sylvia Hagen, Am Abend, 2017, Tusche, Gouache 55 x 40 cm © Bernd Borchardt

Hagen wird 1947 in Treuenbrietzen geboren. Sie beginnt ein Medizinstudium und wechselt ab 1971 zur Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Ab 1980 lebt sie mit dem Bildhauer Werner Stötzer (1931–2010) in Altlangsow im Oderbruch. Ihre Werke sind in zahlreichen Sammlungen vertreten. 2006 und 2017 gewinnt sie den Brandenburgischen Kunstpreis in der Kategorie Plastik, 2022 erhält sie den Ehrenpreis des Ministerpräsidenten für ein Lebenswerk.

Seit dem 20. Juli 2024 ist Hagens Arbeit Gegen den Strom dauerhaft als Gedenkort für Carl-Hans Graf von Hardenberg und den deutschen Widerstand des 20. Juli 1944 im Neuhardenberger Schlosspark zu sehen.

Zur Ausstellung erscheint eine Textsammlung zum Werk Sylvia Hagens.

WANN?

Eröffnung: Sonntag, 25. August 2024, 15 Uhr

Ausstellungsdaten: Sonntag, 25. August – Sonntag, 22. Dezember 2024

Öffnungszeiten: Montag – Freitag, 10 – 18 Uhr

Ausstellungsführungen mit Sylvia Hagen
Samstag, 28. September, 16 Uhr
Samstag, 12. Oktober, 16 Uhr
Samstag, 23. November, 15 Uhr
Samstag, 07. Dezember, 16 Uhr

WO?

Schloss Neuhardenberg
Schinkelplatz
15320 Neuhardenberg

KOSTET?

Ausstellungshalle: Eintritt frei

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