An vier Tagen bespielt die belgische Tanzkompanie Rosas die Ausstellungshalle der Neuen Nationalgalerie mit einer eigens für das Gebäude entwickelten Performance. Die Besucher:innen erleben so ein einzigartiges Zusammenspiel von Architektur, Skulptur, Musik und Tanz. Mit ihrer speziell für unterschiedliche Museumsräume konzipierten Serie „Dark Red“ war Rosas zuletzt im Kölner Kolumba und in der Fondation Beyeler in Basel zu sehen.
Abb. oben: © Anne Van Aerschot
Mit „Dark Red“ findet erstmals eine aufwendige, über mehrere Tage fortlaufende, tänzerische Choreografie in dem ikonischen Museumsbau von Mies van der Rohe statt. Der weitläufige, transparente Raum der Ausstellungshalle bildet die Bühne der eigens für die Neue Nationalgalerie konzipierten Tanzperformance der belgischen Choreografin Anne Teresa De Keersmaeker, die in Zusammenarbeit mit den Tänzerinnen Cassiel Gaube und Soa Ratsifandrihana, der Flötistin Chryssi Dimitriou und der bildenden Künstlerin Ann Veronica Janssens entstanden ist.
Ausgangspunkt für die Performance ist das Motiv des Atmens, das seit langem ein wichtiges choreografisches Prinzip De Keersmaekers ist und vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie eine neue Relevanz bekommt. Live aufgeführt wird die „L’Opera per Flauto“ von Salvatore Sciarrino, in der das lebensnotwendige Bedürfnis des Atmens zum musikalischen Ausdruck wird. Angelehnt an den Vorgang des Ein- und Ausatmens bewegen sich die Tänzer:innen in der zyklischen Bewegung einer sich öffnenden und schließenden Spirale durch den Raum. De Keersmaeker stellt in der für die Neue Nationalgalerie konzipierten Performance erstmals einen starken Dialog mit der Architektur in den Vordergrund. Die Choreografie konfrontiert die architektonische Strenge mit dem tanzenden, atmenden Körper, wodurch die Besucher:innen den berühmten Museumsbau auf eine vollkommen neue Weise erfahren.
Anne Teresa De Keersmaeker (*1960) konzipierte 1980 ihre erste Performance, nachdem sie Tanz an der Mudra School in Brüssel und an der Tisch School of the Arts in New York studiert hatte. 1983 gründete sie ihre Tanzkompanie Rosas, mit der sie ein breit gefächertes Werk geschaffen hat, das sich mit den musikalischen Stilen verschiedener Epochen auseinandersetzt. De Keersmaekers choreografische Praxis bezieht sich auf formale Prinzipien aus der Geometrie und soziale Beziehungen und bietet eine einzigartige Perspektive auf die Bewegung des Körpers in Raum und Zeit.
Die Aufführungen finden vom 24. bis 27. März 2022 während den regulären Öffnungszeiten des Museums statt.
Tickets kosten je Aufführung 12 Euro und sind seit 9. März, 9 Uhr, unter folgendem Link erhältlich: www.smb.museum/tickets
Entsprechend der SARS-CoV-2-Infektionsschutzmaßnahmenverordnung des Landes Berlins entfällt ab dem 18. Februar 2022 für den Besuch der Staatlichen Museen zu Berlin die 2G-Regel.
Kuratiert von Joachim Jäger, Stellvertretender Direktor Neue Nationalgalerie und Museum des 20. Jahrhunderts und Irina Hiebert Grun, Wissenschaftliche Mitarbeiterin Neue Nationalgalerie.
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
WANN?
Donnerstag, 24. März bis Sonntag, 27. März 2022
Di–Mi 10 – 18 Uhr, Do 10 – 20 Uhr, Fr–So 10 – 18 Uhr
WO?
Kulturforum, Neue Nationalgalerie (Obere Ausstellungshalle)
Potsdamer Straße 50
10785 Berlin-Tiergarten
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