Tom of Finland gehört zweifelsohne zu den großen und wirklich einflussreichen Künstlern des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Durch seine ikonischen Bilder veränderte er fast im Alleingang die Art und Weise, wie schwule Männer von der Gesellschaft wahrgenommen wurden, und – was vielleicht noch wichtiger ist – wie schwule Männer sich selbst wahrnahmen.
Abb. oben: Courtesy Galerie Judin
Das umfangreiche Werk, das er im Laufe seiner fast sechs Jahrzehnte umfassenden Karriere schuf, ist fast ausschließlich diesem einen Thema gewidmet: Männer, ihre Körper und ihr Geist. Zu dieser außergewöhnlichen Konsequenz in der Thematik gesellte sich eine lebenslange Leidenschaft für die Königsdisziplin des Freihandzeichnens. Alles, was er brauchte, um ein Universum umwerfend schöner Männer zu erschaffen, waren ein Bleistift und ein Blatt Papier. Und er zeichnete wahrscheinlich jeden Tag seines Lebens. Das Zeichnen, so scheint es, war eine Übung für seine rastlose Fantasie und sein Verlangen. Toms Welt war bevölkert von Cowboys, Mechanikern, Polizisten, Punks und Schlägern – sie alle frönten ihren Begierden mit großer Kameradschaft und ohne Schuldgefühle oder Vorurteile. Dieses Buch versammelt einen Querschnitt dieser Figuren, wie sie sich der Künstler in groben Skizzen oder sorgfältig ausgeführten Studien ausdachte. Meistens dienten sie als Vorzeichnungen für die vollendeten Werke, von denen viele zur Veröffentlichung bestimmt waren. Das spielerische Format eines imaginären Skizzenbuchs erlaubt dem Betrachter einen intimen Blick über die Schulter des Künstlers und lässt ihn an seiner überschäumenden “ joie de vivre “ teilhaben.
Buchinfo
Herausgegeben von Jürg Judin und Pay Matthis Karstens
Text von Jürg Judin und Pay Matthis Karstens
In englischer Sprache
293 × 240 mm
126 Seiten, Hardcover
69 Farbabbildungen
WO?
Galerie Judin
Potsdamer Straße 83 (Hof)
10785 Berlin – Schöneberg