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Donnerstag, April 25, 2024

Ius in nummis. Die Sammlung Thomas Würtenberger – Bode-Museum | 26.05.2023-07.04.2024

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Bode-Museum zeigt ab 26. Mai 2023 die Ausstellung Ius in nummis – die numimatische Sammlung des Rechtswissenschaftlers Thomas Würtenberger. Recht geht uns alle an. Es durchdringt nicht nur den Staat, sondern berührt und ordnet das Leben aller Menschen. Um zu Unrecht wenig beachtete Rechtsquellen geht es im Ausstellungsprojekt „Ius in nummis“: In der weltweit ersten Ausstellung zu Recht und Gerechtigkeit in der Medaillenkunst zeigt das Münzkabinett über 100 Schlüsselstücke im Bode-Museum auf der Museumsinsel in Berlin.

Abb. oben: Abraham Abramson, Medaille auf den Frieden von Amiens, VS, 1802, Silber, ex Slg. Thomas Würtenberger, Staatliche Museen zu Berlin, Münzkabinett

Im Januar 2023 wurde dem Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin die Sammlung „Ius in nummis“ des Freiburger Rechtswissenschaftlers Professor Dr. Thomas Würtenberger als Schenkung überlassen. Sie umfasst mit über 3.000 Medaillen das größte zusammenhängende numismatische Corpus mit Bezügen zu Recht, Gerechtigkeit, sowie Parlamentsund Verfassungsgeschichte. Der Sammlungsfokus auf Westeuropa in zunehmend globaler Perspektive erlaubt vielfältige Einblicke in die Geschichte medialer Inszenierungen von Rechtskultur. Rechtskulturen im Wandel und die Entwicklungen westlicher Länder hin zu Verfassungsstaaten werden im Medaillenrund auf den Punkt gebracht.

Für diese bedeutende Neuerwerbung des Münzkabinetts erfolgte zunächst die systematische Gesamterfassung der thematisch und chronologisch -geografisch breit aufgestellten Sammlung. Die in Kürze abgeschlossenen Digitalisierungsarbeiten erlauben erstmals einen umfassenden Überblick über dieses Corpus.

DEEDS NEWS - Courtesy of Bode Museum - Daniel und Friedrich Loos, Medaille zur Hinrichtung Marie Antoinettes, VS, 1793, Silber, Slg. Thomas Würtenberger
Daniel und Friedrich Loos, Medaille zur Hinrichtung Marie Antoinettes, VS, 1793, Silber, Slg. Thomas Würtenberger, © Staatliche Museen zu Berlin, Münzkabinett

Die Ausstellung „Ius in nummis“ stellt die Fragestellung der Sammlung vor. Sie präsentiert und kontextualisiert über 100 Schlüsselstücke mit Konzentration auf Rechtskulturen der atlantischen Welt und fragt nach Perspektiven einer weiterführenden Auswertung der Medaillen als rechtshistorische Quellen.

In der Ausstellung sind 15 Vitrinen in drei Sektionen gegliedert. Sammlungsgeschichte, Justitia und Juristen, Sinnsprüche und Gesetze, Rechtspraktiken und Orte der Rechtssetzung treten neben historische Entwicklungen vom Alten Reich und Ancien Régime hin zu heutigen Rechtsstaaten.

Medaillen als rechtshistorische Erinnerungsorte berühren immer wieder drei Grundfragen: 1. Welche Symbole, Ereignisse und Gemeinplätze wurden festgehalten? 2. Was wird als gerecht und ungerecht inszeniert? 3. Wie entwickelt sich der Medaillendiskurs zur Rechtskultur über die Epochen und Räume hinweg?

Eine eigens für die Ausstellung ins Leben gerufene Edition des Berliner Medailleurkreises fragt nicht zuletzt „Was geht uns das Thema Recht heute an?“. Die Beiträge von Ingrid Baumgärtner, Karin Dammers und Josef Speier, Marianne Dietz, Katrin Fahron, Andreas A. Jähnig, Claudius Riedmiller, Christian Rösner, Rr, Anna Franziska Schwarzbach und Lina Wiedwald erkunden aktuelle Symbole von Recht und Gerechtigkeit. Dabei sind Arbeiten entstanden, die den aktuellen Diskurs zu Recht und Gerechtigkeit berühren.

Es erscheint zudem im Herbst 2023 eine Publikation in der Schriftenreihe des Münzkabinetts, anhand von ca. 400 Medaillen die Schwerpunkte der Sammlung Würtenberger vorgesellt werden: Hardcover, ca. 360 Seiten, ISBN 978-3-86646-234-2, Preis: 59 €.

WO?

Bode-Museum
Museumsinsel Berlin
Am Kupfergraben
10117 Berlin-Mitte

WANN?

Eröffnung: Donnerstag, 25. Mai 2023, 18 Uhr
Ausstellungstermine: Freitag, 26. Mai 2023 – Sonntag, 7. April 2024
Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr

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