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Donnerstag, Oktober 10, 2024

Daniel Theiler: NON STOP – Raum für drastische Maßnahmen | 10.02.-02.03.2024

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Flugreisen finden immer im Spannungsfeld zwischen dem Bedürfnis nach Mobilität und Umweltschutz statt. Trotz guter Vorsätze und Flugscham nutzen viele Menschen das Flugzeug, sei es aus Bequemlichkeit, Gewohnheit oder dem Glauben, dass sie wenig an der Gesamtsituation ändern können. Andere wollen oder können nicht auf das Fliegen verzichten. Diese Thematik nimmt der deutsch-türkische Künstler Daniel Theiler zum Ausgangspunkt seiner Ausstellung NON STOP im Berliner Projektraum Raum für Drastische Maßnahmen, die am 9. Februar 2024 ab 19 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. Am 22. Februar 2024 findet eine Zusatzveranstaltung mit dem Titel “Grüner Fliegen” im Rahmen der Ausstellung statt.

Abb. oben: Daniel Theiler, Panta Rhei

Die multimediale Ausstellung NON–STOP erforscht die Verflechtungen zwischen Flugreisen, Migration und Klima(-Aktivismus) und reflektiert auf humorvolle Weise, wie Kunst und Widerstand sich gegenseitig formen. Ikonische Momente des Klimaprotests von Menschen, die sich an Flugzeugen festkleben oder Privatjets mit Farbe besprühen, werden in Ölbildern dargestellt.

Auf einmal räumen alle ihr Sparbuch leer, vergessen die Flugscham und fliegen durch die Welt.

Matthias Spohr, Geschäftsführer der Lufthansa Aviation Training

Die interaktive Installation „Selbstportrait 1992-2023“ zeigt sämtliche Flugtickets des Künstlers, seit seinem ersten Familienbesuch in der Türkei 1992 bis heute, und bietet den Besucher:innen die Möglichkeit, seinen flugbedingten CO2-Fußabdruck zu kompensieren. Mit jeder Spende reduziert sich die Summe der CO2-Emissionen auf einer Anzeige, bis die Flüge „neutralisiert“ sind. Die Spendensumme wird zu 100 % in Klimaschutzprojekte investiert. Teil der Installation ist eine statistische Auswertung, welche wesentliche Kennwerte wie Distanzen, die am häufigsten genutzten Flughäfen und Fluggesellschaften, Sitzplätze usw. darstellt. Die Daten veranschaulichen die Flugbiografie des Künstlers und erzeugen gemeinsam mit Objekten, Sound- und Videoarbeiten eine humorvoll bedrohliche Szenerie: Flugzeugflossen kreisen wie Haifische um eine atmende Rettungsweste, Spucktüten geben Tipps zur Weltrettung und in einem Podcast wird erklärt was Cem Özdemir, Schnaps und eine verhinderte politische Karriere miteinander zutun haben.

DEEDS NEWS - Raum fuer drastische Massnahmen - Daniel Theiler - NON STOP - Spilled Milk
Daniel Theiler, Spilled Milk

Die Videoarbeit Jetbridge Jesus setzt die persönliche Migrationsgeschichte der Familie des Künstlers in einen Kontext mit internationalen Flug- und Migrationsbewegungen und thematisiert die Möglichkeit einer deterritorialisierten Welt, in der sich die Unterschiede zwischen Migrant:innen, Flüchtlingen und Tourist:innen auflösen.

Am Ende stellt die Arbeit Black Cross die Frage nach dem langen Schatten des Fliegens: Ist er wirklich immer gleich groß, egal, wie hoch oder tief das Flugzeug fliegt?

Zusatzveranstaltung: „Grüner Fliegen“
Donnerstag, 22. Februar 2024 um 18 Uhr

Nach einer Vorstellung der Flugsuchmaschine „Grüner Fliegen“ durch den Initiator Philipp von Gablenz werden unter der Moderation von Bertolt Meyer ( „Agree to Disagree“ „People of Science“) die Möglichkeiten und Grenzen nachhaltigen Fliegens diskutiert. Dabei werden auch Bezüge zur Arbeit „Selbstportrait 1992-2023“ des Künstlers Daniel Theiler geschaffen, für die er die Besucher:innen bittet, ihn mit Spenden bei der Kompensation seines Flug-CO2 zu unterstützen. Am Ende soll ganz praktisch die Frage gestellt werden, in welche Kompensationsprojekte die Spenden fließen sollen.

DEEDS NEWS - Raum fuer drastische Massnahmen - Daniel Theiler - NON STOP - Youthful Spirit
Daniel Theiler, Youthful Spirit

Daniel Theiler ist ein deutsch-türkischer bildender Künstler, Filmemacher und Architekt. Er war Meisterschüler bei Nina Fischer in Kunst und Medien an der UdK Berlin. Sein Studium der Kunst absolvierte er an der Bauhaus-Universität Weimar bei Danica Dakić und an der School of the Art Institute of Chicago (Master of Fine Arts) sowie der Architektur an der TU Berlin, ETH Zürich und University of Strathclyde Glasgow (Dipl.-Ing.).  

WANN?

Vernissage: Freitag, 9. Februar 2024 ab 19:00

Ausstellungszeitraum: Samstag, 10. Februar bis Samstag, 2. März 2024

WO?

Raum für drastische Maßnahmen
Oderstraße 34
10247 Berlin-Friedrichshain

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