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Dienstag, September 10, 2024

Berlin Art Week 2024: Durchdringen: DasU/unheimliche s/Sehen – Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank | 11.09.-08.12.2024

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Am 11. September 2024 wird im Rahmen der Berlin Art Week die Ausstellung Durchdringen: Das U/unheimliche s/Sehen in der Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank eröffnet. Michael Müller ist der erste Künstler, der eine Ausstellung in ihren Räumen kuratiert. Darüber hinaus wird die umfangreiche temporäre Umgestaltung der Ausstellungsräume ein völlig neues Seherlebnis bieten.

Abb.oben: Ausstellungsansicht “Durchdringen: Das U/unheimliche s/Sehen”, Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank, VG Bild-Kunst, Bonn 2024 (Werner Tübke), Studio Michael Müller, Berlin, Nachlass Ingeborg Hunzinger, Foto: Natalia Carstens Photography

Werner Tübke, Happening mit Verkündigung, 1981, Grafit auf rot präpariertem Papier, 50 x 68 cm, Kunstsammlung der Berliner Volksbank K 32, VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Peter Adamik

Eine keilförmige schwarze Installation dominiert den Ausstellungsraum im Erdgeschoss. Die Besucher müssen sich in die Dunkelheit begeben, um die Kunst zu erreichen. Der Raum wird tiefer und tiefer – man muss buchstäblich eine andere Perspektive einnehmen und die Bilder mit den Augen abtasten, um im spärlichen Licht Details zu erkennen.

Die Inszenierung stellt die Sehgewohnheiten des Publikums auf die Probe. Ein oberflächlicher Blick im Vorübergehen ist nicht möglich. Erst bei intensiver Betrachtung geben die Kunstwerke ihre Geheimnisse preis und eröffnen Interpretationsräume.

Max Uhlig, Bildnis (aus der Mappe: Zeichnen für den Druck),1978/79, Radierung auf Bütten, 66 x 46 cm, Kunstsammlung der Berliner Volksbank K 325, VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Peter Adamik

Konzipiert hat dieses Seh-Experiment der deutsch-britische Künstler Michael Anthony Müller. Als Gastkurator “durchdringt” er die Kunstsammlung der Berliner Volksbank – ausgewählte Werke der Sammlung sowie weitere Leihgaben erscheinen durch seinen Blick in neuem Kontext. Dabei verhindert die von ihm zusammengestellte Präsentation die Möglichkeit, Künstler:innen und Werke nach gängigen ästhetischen, historischen oder stilistischen Kategorien einzuordnen.

Michael Müller, Erste Annäherung, 2013, Acryl und Lack auf beschichtetem Papier, 28,1 x 36 x 2,8 cm, Courtesy Sammlung Bergmeier, © Studio Michael Müller, Berlin, Foto: Mathias Schormann

Inhaltlich wie atmosphärisch macht Müller das Unheimliche zum Thema, das Sigmund Freud als das einst Vertraute beschreibt, das verdrängt wurde. Tritt das, was verborgen und “heimlich” bleiben sollte, wieder hervor, wird es zum “Unheimlichen”.

Im zweiten Teil der Ausstellung im Obergeschoss reagiert Müller mit seiner eigenen Kunst auf die Werke der Kunstsammlung der Berliner Volksbank. Visuelle Barrieren und ungewöhnliche Hängungen fordern die Besucher:innen heraus, gewohnte Perspektiven zu ändern und im Dialog der Bilder nach tieferliegenden Bedeutungen zu suchen.

Ausstellungsansicht „Durchdringen: Das U/unheimliche s/Sehen”, Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank, VG Bild-Kunst, Bonn 2024 (Max Uhlig, René Graetz, Armando), Studio Michael Müller, Berlin, Hirschvogel, Foto: Natalia Carstens Photography

Zu den Highlights der Ausstellung zählen u.a. Aufwärts im April (1956) von Gerhard Altenbourg, das Michael Müller in eine eigene Arbeit integriert hat, Michael Müllers Video The attempt to be abstract under hypnosis, das die Entstehung der ebenfalls gezeigten Zeichnungen Session on Friday, May 2 (2007) zeigt, sowie Hans Bellmers Radierungen Heinrich von Kleist: Les Marionettes (1969), die sich auf Kleists Text Über das Marionettentheater berufen.

Die Ausstellung zeigt über 100 Arbeiten von 23 Künstler:innen: Gerhard Altenbourg, Armando, Roger Ballen, Hans Bellmer, Asger Carlsen, Rolf Faber, Galli, René Graetz, Hans-Hendrik Grimmling, Bertold Haag, Martin Heinig, Hirschvogel, Ingeborg Hunzinger, Leiko Ikemura, Aneta Kajzer, Max Kaminski, Henri Michaux, Michael Müller, Michael Oppitz, Cornelia Schleime, Stefan Schröter, Werner Tübke, Max Uhlig.

Ausstellungsansicht „Durchdringen: Das U/unheimliche s/Sehen”, Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank, VG Bild-Kunst, Bonn 2024 (Leiko Ikemura), Studio Michael Müller, Berlin, Aneta Kajzer, Berlin, Foto: Natalia Carstens Photography

Über Michael Müller
Der deutsch-britische Künstler Michael Anthony Müller (* 1970) beschäftigt sich in seinen
Arbeiten mit der Ästhetik und Visualisierung komplexer Denkprozesse, die er auf ihre sinnliche Erfahrung und ihren materiellen Gehalt hin befragt. Ausgehend von historischen Erzählungen, wissenschaftlichen Methoden, gesellschaftlichen Normen sowie Sprach- und Zahlensystemen entwickelt er eine künstlerische Formensprache, die diese Systeme und Strukturen immer wieder an ihre Grenzen bringt. Müller drückt sich durch ein breites Spektrum an Medien aus – von Malerei und Skulptur bis hin zu Installationen und Performances. Er lebt in Berlin und stellt seine Werke international aus. Von 2015 bis 2018 lehrte er als Professor an der Universität der Künste Berlin (UdK).

WANN:

Eröffnung: Mittwoch, 11. September 2024

Ausstellungsdaten: Mittwoch, 11. September bis Sonntag, 08. Dezember 2024

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr

WO?

Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank
Kaiserdamm 105,
14057 Berlin-Charlottenburg

KOSTET?

Eintritt: 5 EUR

Ermäßigt: 3 EUR

bis 18 Jahre frei

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