11.5 C
Berlin
Sonntag, Oktober 13, 2024

Andrea Pichl. Wertewirtschaft | Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart | 08.11.2024-04.05.2025

Editors’ Choice

Für ihre Ausstellung „Werteökonomie“ im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, die ab dem 08. November 2024 zu besichtigen ist, hat Andrea Pichl eine architektonische Installation entworfen, die sich mit dem Thema des wirtschaftlichen Transfers zwischen West- und Ostdeutschland und der Transformation nach 1989 auseinandersetzt.
Das Publikum wird Teil der Inszenierung, die Gebäudeformen und Alltagsgegenstände, meist standardisiert und massenproduziert, einbezieht. Losgelöst von ihrem ursprünglichen Kontext unterzieht Pichl die Dinge und Räume einer kritischen Reflexion. Er untersucht, welches Menschenbild und welche Vorstellungen vom gesellschaftlichen Zusammenleben ihnen eingeschrieben sind: Wo manifestieren sich unsichtbare Strukturen wie staatliche Macht, Kapitalströme und historische Umbrüche, wo endet Öffentlichkeit und beginnt Privatheit, wann wird aus einer utopischen Vision eine dystopische Realität?

Abb. oben: Andrea Pichl, Zeichnung aus der Serie „Stasizentrale 1-30“, 2020/21 Buntstift auf Papier, 29,7 x 21 cm © Andrea Pichl / VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Andrea Pichl (geb. 1964, lebt und arbeitet in Berlin) setzt sich mit der Architektur und Gestaltung der Nachmoderne auseinander.
Das betrifft soziale Wohnungsbaukomplexe genauso wie Gitter, Zäune und Zierelemente aus dem Außen- sowie Türen, Textilien und Teppiche aus dem Innenraum. Diese anonym entworfenen Formen definieren, gestalten oder begrenzen Raum, sind aufgrund ihrer Unscheinbarkeit allerdings kaum wahrnehmbar. Auf der Basis von Recherchen entwickelt Pichl Installationen, Skulpturen, Zeichnungen und Fotografien. Mittels Strategien der Aneignung und Übertragung lenkt die Künstlerin dabei den Blick der Betrachter*innen auf Einzelteile, Fragmente oder Ausschnitte.
Nach der Einzelausstellung von Naama Tsabar (bis 22.9.2024) ist Pichls Rauminstallation die zweite zeitgenössische Position, die parallel zur Dauerpräsentation von Joseph Beuys in der Kleihueshalle im Hamburger Bahnhof gezeigt wird und sich auf dessen Werk bezieht.
Dem Thema der Transformation für den Kunstbetrieb in der Folge der Jahre 1989/1990 widmet sich das Symposium „Der Westen musste nicht im Osten ankommen!“, das am Freitag 8. und Samstag 9. November 2024 im Hamburger Bahnhof zum 35. Jahrestag der Maueröffnung stattfindet.

WANN?

Vernissage: Donnerstag, 7. November 2024, 19 Uhr

Ausstellungsdaten: Donnerstag, 7. November 2024 – Sonntag, 04. Mai 2025

WO?

Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
Invalidenstraße 50
10557 Berlin

- Advertisement -spot_img

IHRE MEINUNG | YOUR OPINION

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

OPEN CALL 2025

spot_img
- Advertisement -spot_img

Latest article