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Dienstag, April 29, 2025

Facts, Fakes and Fears – Galerie EIGENHEIM Weimar | 22.02.-29.03.2025

Editors’ Choice

Galerie EIGENHEIM Weimar zeigt ab 21. Februar 2025 die Auftaktausstellung Facts, Fakes and Fears zum Jahresprogramm 2025. Sie widmet sich dem Thema Desinformationen im Zeitalter von künstlicher Intelligenz und sozialen Medien.

Abb oben: Alison Jackson, Boris, Trump Farage in Sauna , C Type Archival Print, 30 x 45 cm.

Teilnehmende Künstler*innen: Gökçen Dilek Acay, Aram Bartholl, Benedikt Braun, Cosima Göpfert, Frankfurter Hauptschule, Alison Jackson, Tea Mäkipää, Sarah Oh-Mock, Julian Palacz, Michal Schmidt, Julia Scorna, Marcus Sternbauer, Anke Stiller, Addie Wagenknecht, Moritz Wehrmann, Lars Wild, The Yes Men, Canan Yilmaz, 庄睿哲 Ruizhe Zhuang

Desinformationen bzw. Fake News sind ein globales Phänomen unserer Informationsgesellschaft und der Einfluss auf politische, soziale und ökonomische Entwicklungen ist kaum zu überblicken. Ein Grund für uns sich als Raum für zeitgenössische Kunst und Kommunikation damit auseinander zu setzen. Im Rahmen unserer Jahresprogrammatik, welche sich mit dem Begriff der Kettenreaktionen beschäftigt und die Vielschichtigkeit der globalen Zusammenhänge untersuchen will, möchten wir eine Ausstellung zu diesem Thema ausrichten und dies noch vor der vorgezogenen Bundestagswahl am 23.02.2025.

Die schnelle und unkontrollierte Verbreitung von Informationen über soziale Netzwerke in Verbindung mit der Bild-, Video- und Texterzeugung künstlicher Intelligenz und dem Einsatz komplexer Algorithmen macht die Verbreitung von bewussten Halbwahrheiten, Desinformationskampagnen, Verschwörungstheorien oder politisch motivierter Propaganda einfach und effektiv. Die Verbreitung von Fake News kann schwerwiegende Folgen haben, darunter die Verzerrung der öffentlichen Meinung, die Verbreitung von Misstrauen gegenüber etablierten Medien und Institutionen und in einigen Fällen sogar das Schüren von Gewalt oder sozialen Unruhen. Doch die Menschen scheinen sich dieser Einflüsse bewusst zu sein! EIGENHEIM hat von manipulativen Wahleinmischungen, hybrider Kriegsführung, Deep Fakes und Cyberkriminalität gehört. Auch wenn die Menschen sich der Bedeutung einer erweiterten Medienkompetenz und der Fähigkeit, Informationen kritisch zu analysieren und vertrauenswürdige Quellen zu nutzen, bewusst sind, ist es schwierig, die Wahrheitsparameter zu hinterfragen und neu zu sortieren, da der Mensch evolutionär auf visuelle und auditive Sinneseindrücke angewiesen ist, um zu überleben.

Die durch den Verlust dieser Orientierungspunkte hervorgerufene Angst und Unsicherheit wirkt wie ein Katalysator für die Entwicklung populistischer Bewegungen. Die Fähigkeit, zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden, muss wiedererlernt werden.

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Courtesy of EIGENHEIM Weimar

Ob Videokunst, Fotografie, Installation, Objekt, Aktionskunst oder Malerei, ob aus Deutschland, den USA, Österreich, der Türkei, Finnland oder China – in dieser Ausstellung werden die aktuellen Möglichkeiten der Kunstproduktion unter Zu-hilfenahme von künstlicher Intelligenz genauso aufgezeigt wie die Verwendung von Des-information und Täuschung als künstlerisches Mittel zum Zweck.

Gezeigt werden falsche Ausgaben der Washington Post (2019), der New York Times und der New York Post (2009) der Künstler-gruppe The Yes Men, welche tausendfach in der US-Amerikanischen Hauptstadt verteilt wurden. In diesen wurde behauptet, dass der US-Präsident Donald Trump nach kürzester Zeit das Weiße Haus wieder räumen musste (2019) oder das der Irak Krieg beendet wurde (2009). Für weltweites Aufsehen sorgte die Arbeit Bad Beuys go Africa des Kollektives Frankfurter Hauptschule. Dabei wurde ein vermeintlich gestohlenes Kunstwerk von Joseph Beuys als symbolischer Akt der Wiedergutmachung angeblich in die ehemalige deutsche Kolonie Tansania ausgeliefert. Aram Bartholl entwickelt in seinem Video Greetings from Germany ausgehend von dem Einzelbild eines Videos einer Anti-Kriegs-Demonstration in Berlin sechs alternative Realitäten in Form von Interpretationen des Geschehens durch verschiedene KI Modelle. Klar wird dabei jedoch wie sehr diese von der Wirklichkeit abweichen. Anke Stiller stellt eine Sammlung von Schlagzeilen der Bildzeitung als wandfüllende Collage zusammen, um die systematische Verwendung von Provokation und Übertreibung zur Verbreitung von Angst und Verunsicherung aufzuzeigen, Addie Wagenknecht zeigt ein KI generiertes Video, in welchem die Künstlerin gegen sich selbst einen Boxkampf austrägt, Alison Jackson stellt mit täuschend echt inszenierten Fotografien privaten Momente von Prominenten nach und Ruizhe Zhuang stiftet Verwirrung, mit einem vermeintlichen Stadtplan von Berlin, welcher jedoch dem einer großen chinesischen Stadt entspricht.

WANN?

Eröffnung: Freitag, 21. Februar 2025, 19 Uhr

Ausstellungsdaten: Samstag, 22. Februar – Samstag, 29. März 2025

Öffnungszeiten: Donnerstag – Samstag, 16 – 19 Uhr und nach Vereinbarung

WO?

EIGENHEIM Weimar
Gärtnerhaus im Weimarhallenpark
Asbachstraße 1
99423 Weimar

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