Ein internationaler Sommer an einer der größten künstlerischen Hochschulen Europas steht wieder vor der Tür: Die Berlin Summer University of the Arts 2022, angesiedelt am Berlin Career College der Universität der Künste Berlin, präsentiert von Juni bis September 2022 zahlreiche Workshops. Anmeldungen sind ab sofort online möglich. Neben Bildender Kunst, Musik, Gestaltung und Darstellender Kunst werden interdisziplinäre Formate unterrichtet und philosophische sowie kunstwissenschaftliche Fragen erschlossen. In diesem Jahr sind zahlreiche Kurse in Berlin sowie Online-Workshops geplant. Egal ob vor Ort oder zuhause am Laptop – die Berlin Summer University of the Arts bietet Künstler*innen und Kreativen aus der ganzen Welt eine einzigartige Möglichkeit, sich künstlerisch weiterzuentwickeln, sich zu vernetzen und neue Horizonte zu erschließen. In den vergangenen Jahren waren oft mehr als 300 Teilnehmende aus über 30 verschiedenen Ländern zu Gast.
Abb. oben: © Universität der Künste Berlin, Summer University, Film Still
Die Programmschwerpunkte sind in diesem Jahr anhand von drei Schlagworten aufgefächert: Embodiment, Material Cultures und Borders and Encounters. Der Zusammenhang von Körperlichkeit und performativer Kunst steht in zwei Workshops zum Thema Body as a Source of Concentration (30. bis 31. Juli und 23. bis 28. August) mit Viatcheslav Kushkov im Fokus. In der Kategorie Material Cultures lehren unter anderem die Designer Bernd Grether und Sam Kim: Im Kurs Faulty Material (18. bis 20. Juli) geht es um das gestalterische Potential von fehlerhaften Materialien und Unregelmäßigkeiten, die in der heutigen High-Tech-Welt selten geworden sind. Dem dritten Schwerpunkt Borders and Encounters ist der Workshop Collaborative Playgrounds (1. bis 5. August) mit den Malerinnen Lexia Hachtmann und Amelie Plümpe zugeordnet. Über disziplinäre Grenzen hinweg erkunden die Teilnehmer*innen hier Formen der Kollaboration und des Kollektivs und stellen dabei politische und soziale Fragen.
Interdisziplinäres Arbeiten ermöglichen auch viele weitere Workshops, bei denen wissenschaftliche oder philosophische Ansätze in den Vordergrund rücken. Hierzu zählt Yutaka Makinos Workshop Exp. — Questions of Perception in Art and Science, der online angeboten wird (6. bis 9. Juni). Das übergreifende Thema der Ideenfindung erörtert und erprobt der Kurs Aesthetic Transformation Processes: Inspiration Across Disciplinary Boundaries (27. Juni bis 1. Juli) mit Elvira Hufschmid und Margit Schild, die selbst an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft arbeiten. Stark praktisch ausgerichtet sind dagegen die Workshops aus den einzelnen künstlerischen Disziplinen. Im Bereich Musik bzw. Sound Art zum Beispiel lädt Daisuke Ishida dazu ein, oftmals negativ konnotierten „Lärm“ als disruptives ästhetisches Element einzusetzen. Seeking for New Noise wird online und offline angeboten (13. bis 17. Juni bzw. 1. bis 5. August). Der Kurs Editing for Film and Video Art (22. bis 26. August) mit Video-Künstlerin Michelle Alperin vermittelt praktische Kenntnisse zu Schnittkonzepten und – techniken, die in erzählerischen sowie experimentellen Filmen eingesetzt werden können. Der Zeichenkurs Transitions – Drawing and Space (19. bis 23. September) mit Pauline Kraneis skizziert ästhetische und gesellschaftlichen Grenzlinien – an transitorischen Orten in Berlin, im kritischen Diskurs und auf dem Zeichenpapier.
Eine ganze Reihe von Angeboten widmet sich dem Schreiben als künstlerischer Praxis – so etwa die Workshops Playwriting 1 – From Idea to Scene and Structure mit den Dramatiker*innen Prof. John von Düffel und Gerhild Steinbuch (12. bis 16. September) und Playwriting 2 — Gaze Training (19. bis 22. September) mit Schriftstellerin Sasha Marianna Salzmann. Beide Angebote nähern sich dem (szenischen) Schreiben von zwei verschiedenen Seiten: anhand von gangbaren Wegen in der Konzeption und Stückentwicklung auf der einen und einer Befragung der individuellen Haltung und künstlerisch-politischen Weltsicht („Gaze“) auf der anderen. Der Kurs Floating Texts (1. bis 5. August) mit Medienforscherin Annika Haas und Künstlerin Anna M. Szaflarski wagt sich auf unerschlossenes Gebiet: Hier gilt es, Konzeptionen von Text und Schreiben jenseits des bisher bekannten zu erproben und für die künstlerische Praxis fruchtbar zu machen.
Das Berlin Career College bündelt die Weiterbildungsangebote der Universität der Künste Berlin. Es bietet eine in Deutschland einzigartige Bandbreite an universitären Angeboten im künstlerisch-kreativen Bereich. Mit vier Masterstudiengängen und zahlreichen Zertifikatskursen richtet sich das Berlin Career College an alle, die künstlerisch-kreative Ansätze vertiefen und mit wirtschaftlichen Themen verknüpfen möchten. Darüber hinaus präsentiert die internationale Berlin Summer University of the Arts ein hoch qualifiziertes englischsprachiges Programm, das sich an Künstlerinnen und Künstler aller Disziplinen, Kulturschaffende und Kreativunternehmer wendet. Das Programmangebot des Berlin Career College basiert auf eigenen Forschungsergebnissen zum Weiterbildungsbedarf der Creative Industries. Geschäftsführender Direktor des Berlin Career College am Zentralinstitut für Weiterbildung ist Prof. Dr. Dr. Thomas Schildhauer.
Die Universität der Künste Berlin ist eine der wenigen künstlerischen Hochschulen Europas, die alle künstlerischen Disziplinen und die auf sie bezogenen Wissenschaften in sich vereint. An den Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst sowie den hochschulübergreifenden Zentren Tanz (HZT) und Jazz (JIB Berlin) sowie dem Zentralinstitut für Weiterbildung werden über 70 künstlerische, künstlerischwissenschaftliche und künstlerisch-pädagogische Studiengänge angeboten. Von rund 4000 Studierenden hat etwa ein Drittel einen internationalen Hintergrund. Die Geschichte der Hochschule reicht zurück bis zur Gründung der brandenburgisch-preußischen Akademie der Künste im Jahr 1696. Ihre heutige Form erhielt die UdK Berlin 1975 durch den Zusammenschluss der Hochschule für bildende Künste und der Hochschule für Musik und darstellende Kunst zur Hochschule der Künste (HdK). Seit 2001 trägt die Universität der Künste Berlin ihren heutigen Namen. Mit mehr als 700 Veranstaltungen im Jahr trägt sie maßgeblich zum kulturellen Leben der Stadt bei. Präsident der UdK Berlin ist seit dem 1. April 2020 Prof. Dr. Norbert Palz.
Mehr Informationen zum vollständigen Programm unter: www.summer-university.udk-berlin.de