Die bedeutende Bildhauerin und langjährige UdK-Professorin Christiane Möbus stellt ab 1. April 2023 unter dem Titel Wildwechsel Arbeiten aus sechs Jahrzehnten zum Themenkomplex Heimat und Herkunft aus und kehrt damit zu ihren familiären Wurzeln im Oderbruch zurück.
Abb. oben: Christiane Möbus Installationsansicht Dempsey, Schloss Neuhardenberg, © Stiftung Schloss Neuhardenberg / VG BildKunst, Bonn Foto: Lutz Bertram
Die Stiftung Schloss Neuhardenberg eröffnet am 1. April die Ausstellung Wildwechsel mit Werken von Christiane Möbus (*1947) in ihrer Ausstellungshalle. Möbus gehört zu den profiliertesten und erfolgreichsten Gegenwartskünstlerinnen Deutschlands und war fast 25 Jahre lang Professorin für Bildhauerei an der Universität der Künste, Berlin. Nun konnte die Stiftung Schloss Neuhardenberg sie für eine Einzelausstellung gewinnen.

Christiane Möbus nimmt am Beispiel ihrer eigenen Familiengeschichte die Auswirkungen von Flucht und Vertreibung auf die nächste Generation in den Blick. Ihre Familie stammt ursprünglich aus dem Odergebiet, sowohl von der heute polnischen Seite als auch aus der unmittelbaren Umgebung Neuhardenbergs. 1945 flüchtete die Familie, Christiane Möbus wurde im west- deutschen Exil geboren. Ihre von Armut geprägte Kindheit war begleitet von den Erzählungen über die Vergangenheit ihrer Familie im Odergebiet. Sie rankten sich um eine alte Ziegelei im Besitz der Urgroßmutter, um den Großonkel mit der Goldmine, um den Großvater, der Lehrer in Quappendorf gewesen war, und viele andere. Für Christiane Möbus waren dies mythische Geschichten aus einer unbekannten und unerreichbaren Ferne: Die deutsch-deutsche Teilung machte eine Rückkehr und zunächst selbst Besuche unmöglich.

Auch nach über sieben Jahrzehnten lässt Christiane Möbus diese Vergangenheit nicht los. In ihrer bisher persönlichsten Ausstellung macht sie erstmalig die eigene Familiengeschichte zum Thema, in den ausgestellten Objekten und Fotografien erschafft sie eindrückliche Bilder als Chiffren ihrer Vergangenheits- und Verwandtschaftsbeziehungen.

Die präsentierten Arbeiten sind manchmal poetisch, manchmal nüchtern, manchmal melancholisch und oft voller Witz. Sie schaffen für die Betrachter den Resonanzboden für eigene Assoziationen über Herkunft und Familie.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
WANN?
1.4. bis 4.6.2023
Ausstellungshalle
Eintritt: € 5,- / ermäßigt € 3,-
Eröffnung und Künstlerinnengespräch
Sa, 1.4., 15 Uhr, Großer Saal
Eintritt frei
Die Künstlerin ist anwesend.
Kuratorenführungen
So, 16.4. und So, 14.5., jeweils 16 Uhr
Preis inkl. Eintritt zur Ausstellung: € 5,-
Finissage & Gang durch die Ausstellung mit der Künstlerin
So, 4.6., 16 Uhr
Preis inkl. Eintritt zur Ausstellung: € 5,-
Informationen und Tickets
Ticketservice unter 033476-600-750 (täglich 10-18 Uhr) oder unter schlossneuhardenberg.de
WO?
Schloss Neuhardenberg
Ausstellungshalle
Schinkelplatz
15320 Neuhardenberg
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