Lucia Moholys Bilder gehen bis heute um die Welt – mit ihren Aufnahmen der Bauhausgebäude prägte die Fotografin und Publizistin (1894–1989) das Image der Kunstschule nachhaltig. Als Frau von László Moholy-Nagy lebte sie zusammen mit ihm am Bauhaus und leistete wichtige Arbeit für zahlreiche Bauhaus-Künstler und die Institution an sich. Sie trug im Wesentlichen dazu bei, dass die künstlerischen Ideen und Inhalte der Hochschule an die Öffentlichkeit getragen wurden. Die Ausstellung widmet sich dem Gesamtwerk der Künstlerin: Neben Sachfotografien der Werkstattarbeiten und Porträtserien von Bauhaus-Lehrern und Freunden gehören vor allem die Aufnahmen der Dessauer Bauhausbauten zu den Schwerpunkten ihres Schaffens. Ihr Ansatz war dabei revolutionär – Fotografie und Malerei waren für sie gleichwertig und ihre Architekturaufnahmen werden zu konstruktivistischen Bildern.
Abb. oben: Lucia Moholy Bauhaus-Gebäude Dessau (1925–1926), Ansicht von Nordosten, Postkarte Sammlung K, courtesy Galerie Derda Berlin © VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Lucia Moholy ist eine der wichtigsten Fotografinnen der Moderne. Obwohl sie nicht am Bauhaus beschäftigt war, hat sie mit ihren Fotos maßgeblich dazu beigetragen, dass das Bauhaus bekannt und berühmt wurde. Dabei war sie nicht einfach nur Dokumentaristin, sondern hat mit ihrem eigenen Stil das Bild der Schule und der Moderne mitgeprägt. Erst die hohe Qualität ihrer Aufnahmen, die sich Moholys versiertem Umgang mit den technischen Aspekten der Fotografie verdankt, macht die bis dahin beispiellose Vermarktung der Bauhaus-Idee als soziale und vor allem ästhetische Bewegung möglich.
Dass Lucia Moholy heute kaum bekannt ist, ist einem komplexen Geflecht politischer und sozialer Umstände geschuldet. Da Walter Gropius sie nicht anstellte und auch nicht bezahlte, war sie offiziell nie am Bauhaus und konnte leicht „übersehen“ werden. In zeitgenössischen Publikationen wurden ihre Aufnahmen mal mit ihrem Namen, mal ohne ihren Namen publiziert. Nach der Schließung des Bauhauses wurde sie fast durchweg nicht mehr benannt. Besonders Gropius hat hierbei eine sehr unrühmliche Rolle gespielt, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind. Zudem wird die gemeinsame künstlerische und theoretische Arbeit des Ehepaars Moholy-Nagy nach der Trennung der beiden allein László zugeschrieben. Als Lucia Moholy dann nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen musste, nahm eine Tragödie ihren Lauf, die eine der besten Fotografinnen der deutschen Moderne lange fast unsichtbar werden ließ.
In der Ausstellung im Bröhan-Museum, die rund 100 Fotos von privaten und öffentlichen Leihgebern sowie ausgewählte Objekte aus der Bauhaus-Zeit zeigt, soll Lucia Moholy als eigenständige Künstlerin in Erscheinung treten. Besonderes Augenmerk wird auf ihre Zeit in Berlin gerichtet.
Medienpartner: Wall GmbH, rbb Kultur, Dinamix, tip, Exberliner
Gefördert durch die LOTTO-Stiftung Berlin als Bestandteil des Berliner Programms zur Triennale der Moderne, 2022. www.triennale-der-moderne.de
PROGRAMM ZUR AUSSTELLUNG
Kostenlose Führungen
An jedem Samstag, 15 Uhr, findet eine kostenlose Führung durch die Ausstellung statt (zzgl. Eintritt). Ohne Anmeldung. Begrenzte Teilnehmerzahl.
Zusätzliche Termine: So, 2.10.2022, 13 und 16 Uhr
Inklusive Führungen auf Deutsch und in Deutscher Gebärdensprache
An jedem zweiten Samstag im Monat, 15 Uhr, findet eine kostenlose Führung auf Deutsch und in Deutscher Gebärdensprache statt (zzgl. Eintritt).
Zusatztermin: Mo, 3.10.2022, 15 Uhr
Kuratorenführung
Am Do, 29.9., 18 Uhr, findet eine Live-Tour auf Instagram @broehan-museum statt.
So, 20.11., 16 Uhr. Die Führung ist kostenlos (zzgl. Eintritt).
Foto-Atelier
Das offene Foto-Atelier in den Ausstellungsräumen lädt zum Mitmachen ein.
Entdeckerheft
Das Entdeckerheft für Kinder (6–12 Jahre) begleitet beim Rundgang durch die Ausstellung. Kostenfreies Exemplar an der Museumskasse erhältlich.
Programm für Schulklassen
Im Rahmen der Ausstellung bieten wir Programme für Schulklassen an. Weitere Infos unter www.broehan-museum.de/vermittlung
Herbstferien im Bröhan-Museum
24.–26.10.2022, 10–15 Uhr, von 8–12 Jahren Buchung unter www.jugend-im-museum.de
Familiensonntag
Jeden 3. Sonntag im Monat, jeweils von 11–12:30 Uhr. Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung erforderlich unter: n.mueller@broehan-museum.de
Digitaler Guide
Als Vermittlungstool bietet unser kostenloser digitaler Guide Informationen und Hintergründe zur Ausstellung. Weitere Informationen unter guide.broehan-museum.de
Ménage à trois
Einer unserer Kunstexperten führt Sie und Ihre Begleitperson exklusiv durch die Ausstellung.
1 h, 55,- € (Di-Fr), 70,- € (Sa/So/Feiertag), zzgl. Eintritt. Buchung unter info@broehan-museum.de oder 030/32690600
Bröhan Late
Nach Schließung des Museums, um 18 Uhr, führt einer unserer Kunstexperten Sie und bis zu 19 Begleitpersonen durch die Ausstellung. Preis: 200,- € (Di-Fr), 250,- € (Sa/So/Feiertag). Buchung unter info@broehan-museum.de oder 030/32690600
Aktuelle Informationen zum Begleitprogramm sowie digitale Angebote unter www.broehan-museum.de
Kuratoren der Ausstellung: Thomas Derda, Dr. Tobias Hoffmann, Fabian Reifferscheidt M.A.
Ausstellungsgestaltung: Katleen Arthen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Corinna Kleis M.A.
Bildung und Vermittlung: Nils Martin Müller M.A.
Assistenz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Bildung und Vermittlung: Alexandra Koronkai-Kiss M.A.
Öffnungszeiten: Di bis So von 10 bis 18 Uhr und an allen Feiertagen
Eintritt: 8,- €, erm. 5,- €.
Tickets können online unter www.broehan-museum.de/service oder vor Ort erworben werden.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit 176 Seiten und zahlreichen Abbildungen im Wienand Verlag, Preis: 26,- € an der Museumskasse
Anfragen, auch bezüglich weiterer Informationen und Bildmaterial, bitte an Corinna Kleis, E-Mail: pr@broehan-museum.de
WANN?
Ausstellungsdaten: Samstag 1 Oktober – Sonntag 22 Januar
KOSTET?
Eintritt: 8,- €, erm. 5,- €.
WO?
Bröhan-Museum
Schlossstraße 1a
14059 Berlin-Charlottenburg