Juniorproduzentin Vanessa Edler steht vor einer unlösbaren Aufgabe: Sie soll einen neuen Blockbuster drehen, der auch die sensibelsten Zuschauer*innen nicht vor den Kopf stößt: eine politisch-korrekte Version von „Schneewittchen“. … In einer Koproduktion des Studiengangs Musical/Show der UdK Berlin und der Neuköllner Oper wird am 8. Juni 2023 das Meinungsmärchen “Bis keiner weint” mit Musik von Constanze Behrends, Franziska Kuropka und Lukas Nimscheck uraufgeführt. Regie: Mathias Noack.
Abb. oben: Bis keiner weint 1539 – Thomas Koy
Juniorproduzentin Vanessa Edler steht vor einer unlösbaren Aufgabe: Sie soll einen neuen Blockbuster drehen, der auch die sensibelsten Zuschauer*innen nicht vor den Kopf stößt: eine politisch-korrekte Version von „Schneewittchen“. Die Leitungsetage ihres Streaminganbieters erwartet einen Kassenerfolg für Jedermann, Jederfrau, Jedermensch. Doch geht das überhaupt? Kann ein politisch korrekter Märchen-Film alle glücklich machen?
In ihrer Verzweiflung lädt Vanessa ein bunt zusammengewürfeltes Kreativ-Team zur Schreibklausur: für das Drehbuch ihren Bruder Philipp – ein Gagschreiber aus dem Privatfernsehen, der auch die simpelsten Zuschauer abholen soll – und die feministische Romanautorin Jasmina Rau, die im Feuilleton für den literarischen Aktivismus gefeiert wird. Als beide, nichts voneinander wissend, aufeinandertreffen, wird klar: Dieses Team macht aus dem „Spieglein an der Wand“ höchstens einen Scherbenhaufen. Und als Produzentin Vanessa dann auch noch die unerfahrene Influencerin Lilly Juice als Titelheldin besetzt und für die Rolle des Prinzen den profilierungssüchtigen Serienstar August Kling verpflichtet, steht da nun ein Team, das weitaus größere Baustellen hat, als ihr eigenes Drehbuch vermuten lässt.
BIS KEINER WEINT stellt eine der aktuellsten Fragen in der Kulturbranche: Wie korrekt muss Entertainment heute sein – und wann verliert es dadurch an Gehalt? Entstanden ist ein musikalisch-politischer Spagat zwischen Kunst und Korrektheit – mit märchenhaften Musicalsongs, scharfen Pointen und klarer Haltung. Mathias Noack, der zuletzt mit seiner Musical-Produktion „Das Mädchen mit der Pringles Dose“ Erfolge feierte, führte erstmals Regie in der seit vielen Jahren bewährten
Kooperation der UdK Berlin mit der Neuköllner Oper.
Komposition: Lukas Nimscheck; Buch: Constanze Behrends & Franziska Kuropka; Songtexte: Franziska Kuropka; Regie: Mathias Noack; Musikalische Arrangements: Markus Syperek; Musikalische Leitung: Tobias Bartholmeß/Markus Syperek; Choreografie: Sabine Hack; Stepchoreografie: Marie-Christin Zeisset; Ausstattung: Lukas Wassmann
Mit: Tara Friese, Laura Goblirsch, Nathan Johns, Fabio Kopf, Anna-Sophie Weidinger sowie den Musiker*innen Tobias Bartholmeß/Markus Syperek, Oliver Busch, Lorraine Buzea, Jo Gehlmann, Jessica Ling, Leonardo von Papp
WO?
Neuköllner Oper (Saal)
Karl-Marx-Straße 131–133
12043 Berlin-Neukölln
WANN?
Uraufführung: 8. Juni 2023, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen: 10.-11.6., 15.6., 17.-18.6., 23.-25.6., 29.6.-2.7.,
6.-9.7., 12.-14.7., jeweils 20 Uhr, außer sonntags 18 Uhr
Eintritt:
22-26 € / erm. 11 €, Mitglieder 12 €, Kinder 5 €
Tickets unter: neukoellner-oper-webshop.tkt-datacenter.net/de/tickets/
Eine Koproduktion der Neuköllner Oper mit dem Studiengang
Musical/Show der UdK Berlin. Unterstützt von GASAG und tip Berlin.