Seit dem 19. Mai 2020 öffnet das fünfte und erste digitale Performing Arts Festival Berlin seine virtuellen Tore. Zuschauer*innen aus aller Welt sind bis zum 24. Mai 2020 eingeladen, die Vielfalt der freien darstellenden Künste der Stadt in der PAF Doku-Serie, im „Digital Showroom“ und bei „PAF Show & Tell“ @home zu entdecken. Vertiefende Gespräche und zukunftsweisende (Polit-)Talks runden das Programm ab.
Abb. oben: Eine performativer Spaziergang des p.u.r.e.: performative urban research ensemble aus dem Jahr 2019: Drei Brücken und ein Tunnel – Foto Susanne Soldan
Während die Kultur- und insbesondere die Theaterlandschaft unter den aktuellen Einschränkungen weitgehend zum Erliegen gekommen ist, eröffnet das Performing Arts Festival Berlin@home Zuschauer*innen, Künstler*innen und Fachpublikum digitale Begegnungsräume und Zugänge zu den freien darstellenden Künsten der Stadt und stellt die hieraus erwachsenden Möglichkeiten neuer Formate und Formen der darstellenden Künste ins Zentrum.
Auftakt am 19. Mai bildete ein digitales Get Together mit Begrüßung durch Florian Bücking für den Vorstand des LAFT – Landesverband freie darstellende Künste Berlin als Träger des Festivals und den Festivalleiterinnen Sarah Israel und Tessa Hartig.
Ab 20. Mai, dem zweiten Festivaltag, lädt der „Digital Showroom“ rund um die Uhr dazu ein, die Arbeiten von Künstler*innen, Gruppen sowie eine Vielzahl von Theatern und Spielstätten zu entdecken, die das Performing Arts Festival Berlin auch in diesem Jahr ausmachen. Sie geben Einblick in ihre ursprünglich geplanten Arbeiten, stellen Neubearbeitungen für die @home-Edition vor oder eröffnen einen Blick hinter die Kulissen.
Am Abend des 20. Mai – im Anschluss an die Tabori Preisverleihung des Fonds Darstellende Künste – feiert der erste Teil der mehrteiligen deutsch-englischen „PAF Doku-Serie“ Premiere, die in Zusammenarbeit mit mehreren Künstler*innen des Festivals entstanden ist. Zum Abschluss und als weiteres Highlight des zweiten Festivaltages wird Hans Unstern Songs aus seinem neuen Album „DIVEN“ live performen.
An drei aufeinanderfolgenden Tagen des Festivals versammeln die einzelnen Episoden der PAF Doku-Serie künstlerische Stimmen zur aktuellen Situation und machen sie gemeinschaftlich hör- und erlebbar. Hierbei werden elementare Fragen wie der Nutzen performativer Künste in Krisenzeiten, die Wechselbeziehung von Performing Arts und Netz diskutiert und der Bogen zur Zukunft der darstellenden Künste nach den laufenden Einschränkungen gespannt. Im Anschluss an die jeweiligen Episoden finden Gespräche mit ausgewählten Künstler*innen und Gästen statt, die die Fragestellungen des Films vertiefen und weiterführen. Mit Vollendung der Doku-Serie wird ab 23. Mai die „Bibliothek der Stimmen“ eröffnet, die den Festivalbesucher*innen einen Einblick in die unbearbeiteten Filmbeiträge in voller Länge bietet: raw & uncut.
Auch 2020 widmet das Festival dem künstlerischen Nachwuchs mit seiner Plattform „Introducing…“ besondere Aufmerksamkeit. Die ausgewählten Künstler*innen laden in einer „Anleitung für die Daheimgebliebenen“ das Publikum ein, selbst aktiv zu werden und stellen dem Publikum Audio- und/oder Video-Tutorials zur Verfügung, in denen die Newcomer*innen praktisches Wissen zu ihren Performances vermitteln, um so auch das digitale Theatererlebnis analog und multisensorisch erfahrbar zu machen.
Beim Showcase- und Netzwerk-Format „PAF Show & Tell“ stellen am 23. Mai zehn ausgewählte Künstlerinnen digital neue Ideen, Konzepte und Produktionen in Kurzpräsentationen vor und gehen beim Speed-Networking mit dem Publikum ins Gespräch. Einen digitalen Trip und Einblicke hinter die Kulissen Berliner Spielorte verspricht an zwei Tagen „From Venue to Venue“.
Auch in diesem Jahr steht (inter-)nationalen Fachbesucher*innen und interessierten Zuschauer*innen wieder ein umfangreiches Angebot an Diskurs- und Netzwerkformaten in Form von Talks und Vorträgen zur Verfügung, u.a. startet das Performing Arts Programm Berlin in eine neue Serie um das Themenfeld von Nachhaltigkeit in den freien darstellenden Künsten. Am letzten Festivaltag diskutieren Janina Benduski (LAFT Berlin) mit dem Berliner Kulturstaatssekretär Dr. Torsten Wöhlert, Franziska Werner (Rat für die Künste Berlin) und Stephan Behrmann (Allianz der freien Künste) über „Die freien darstellenden Künste und die Kulturlandschaft nach Corona“.
Programm des Performing Arts Festival Berlin@home 2020
19. Mai 2020
19:00 Uhr
Auftakt und digitales Get-Together mit Florian Bücking (LAFT Berlin) sowie Sarah Israel und Tessa Hartig (Performing Arts Festival Berlin).
20. Mai 2020
10:00 Uhr
Eröffnung des „Digital Showroom“: Hier präsentieren sich Künstlerinnen, Gruppen sowie eine Vielzahl von Theatern und Spielstätten, die das Performing Arts Festival Berlin jedes Jahr ausmachen. 16:00 Uhr Performing Arts Programm Berlin: Netzwerktreffen „Bridging the Scenes“ der vier Partnerfestivals Malá inventura (Prag), Selected Works (Kopenhagen), ACT Festival (Sofia) und Performing Arts Festival (Berlin). 17:00 Uhr „Meet & Greet“ für Fachbesucherinnen aus dem In- und Ausland
19:00 Uhr
Verleihung des Tabori-Preises des Fonds Darstellende Künste e. V.
19:30 Uhr
Premiere: Erste Episode der PAF Doku-Serie zu der Frage „Warum brauchen wir die performativen Künste in Krisenzeiten?“ Im Anschluss Grußwort von Sarah Israel und inhaltliche Vertiefung der Fragestellung mit den Künstlerinnen Olympia Bukakkis und Siegmar Zacharias sowie abschließende Musikeinlage von Hans Unstern im Livestream. Moderation: Yael Sherill
21. Mai 2020
ganztägig: „Digital Showroom“
10:00 Uhr
Präsentation: „Introducing…“ – Nachwuchskünstlerinnen des Performing Arts Festival Berlin präsentieren „Anleitungen für Daheimgebliebene“. 11:00 Uhr „Keine Gespräche über Bäume! Nachhaltigkeit, Kulturpolitik und die freie Kunstproduktion“ – Diskursformat des Performing Arts Programm Berlin über Nachhaltigkeit in den freien darstellenden Künsten mit Gästen aus Kunst und Politik u.a. mit Daniel Wesener (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen). 17:00 Uhr „From Venue to Venue“: Vertreterinnen der Berliner Spielstätten Theater o.N., Theater im Delphi, TATWERK | PERFORMATIVE FORSCHUNG, Berliner Ringtheater und Ballhaus Ost präsentieren ihre Häuser.
19:00 Uhr
Premiere: Zweite Episode der PAF Doku-Serie zu der Frage „Was können das Internet und die Performing Arts voneinander lernen?“ Im Anschluss findet eine Paneldiskussion mit Anke Schiemann und Marcel Karnapke zum Thema „Virtueller Wahnsinn“: Ein Gespräch über Narrative in erweiterten Realitäten (in VR!)“ statt. Kuration/Moderation: Fernanda Parente
22. Mai 2020
ganztägig: „Digital Showroom“ & „Anleitungen für Daheimgebliebene“ von den Künstlerinnen der Newcomerin Plattform „Introducing…“
11:00 Uhr
„Nachhaltiges Produzieren! Die Rolle von Verbänden, Initiativen und Förderinstitutionen.“ – Diskursformat des Performing Arts Programm Berlin über Nachhaltigkeit in den freien darstellenden Künsten, u.a. mit Prof. Susanne Keuchel (Deutscher Kulturrat), Vertreterinnen von Bundesverband Freie Darstellende Künste und Dachverband Tanz. Moderation: Andreas Kohn (Umweltexperte & Theatermacher). 17:00 Uhr „From Venue to Venue“: Vertreterinnen der Berliner Spielstätten Theater Expedition Metropolis, Centre Français de Berlin, SOX Berlin, Polymedialer Ponyhof und Sophiensæle präsentieren ihre Häuser.
19:00 Uhr
Premiere: Dritte Episode der PAF Doku-Serie zu der Frage „Wie können wir die darstellenden Künste nutzen, um uns eine hoffnungsvolle Zukunft vorzustellen?“ Im Anschluss Tessa Hartig im Gespräch mit Noa Winter (Koordinatorin von Making a Difference), Dr. Azadeh Sharifi (Theaterwissenschaftlerin) und LaraSophie Milagro (Künstlerische Leitung Label Noir & Schauspielerin) zum Thema „(Re)-Imagined – Intersektionale Zukunftsperspektiven aus den freien darstellenden Künsten“.
23. Mai 2020
ganztägig: „Digital Showroom“ & „Anleitungen für Daheimgebliebene“ von den Künstlerinnen der Newcomerin Plattform „Introducing…“
10:00 Uhr
Eröffnung: „Bibliothek der Stimmen“ – Künstlerische Beiträge zur PAF Doku-Serie: uncut & raw
17:00 Uhr
„PAF Show & Tell“: Berliner Künstler*innen präsentieren ihre Arbeiten im Video-Chat.
24. Mai 2020
ganztägig: „Digital Showroom“, „Anleitungen für Daheimgebliebene“ von den Künstlerinnen der Newcomerin Plattform „Introducing…“ & „Bibliothek der Stimmen“ – Künstlerische Beiträge zur PAF Doku-Serie: uncut & raw
12:00 Uhr
Impulse zu Handlungsspielräume in Zeiten der extremen Offenheit. Abschlussgespräch mit Gästen. Sarah Israel im Gespräch mit Raul Zelik (Politikwissenschaftler, Journalist & Übersetzer), Melanie-Jame Wolf (Künstlerin & Performerin) und Tina Pfurr (Künstlerische Leitung Ballhaus Ost).
14:00 Uhr
„Corona Update # 1001 – Die freien darstellenden Künste und die Kulturlandschaft nach Corona“: Janina Benduski (LAFT Berlin) im Gespräch mit dem Staatssekretär Dr. Torsten Wöhlert, Franziska Werner (Rat für die Künste Berlin) und Stephan Behrmann (Allianz der freien Künste)