Das 2008 in London gegründete Projekt Mosaic Rooms der gemeinnützigen Organisation A.M. Qattan Foundation präsentiert von Juni bis September 2020 Future Threads, ein digital erlebbares Programm mit Künstler*innen, Kurator*innen und Denker*innen aus der arabischen Welt und darüber hinaus, die sich mit sozialen Transformationen und Zukunftskonzepten beschäftigen.
Abb. oben: Future Threads design by Marwan Kaabour
Wenn es die Pflicht eines Künstlers ist, die Zeit zu reflektieren, wie sieht dann diese Reflexion in diesem Moment der globalen Krise aus? Future Threads entpackt das disruptive Potenzial von Kunst und Kultur und stellt einige der innovativsten und originellsten Antworten von Künstler*innen in dieser Zeit der Pandemie vor.
Das Programm beinhaltet eine Live-Übertragung von Radio Al Hara, einem in Palästina während des Lock Downs gelaunchten Senders; ein neues Kreuzstichmuster von Jordan Nassar, das sich auf die reiche Geschichte der palästinensischen Stickerei stützt; ein Projekt, das das Voicemail-System eines Telefons in einen Raum für Klangkunst von Künstlern aus aller Welt verwandelte; Filme der New Media Society, die auch den Einfluss von Covid auf die iranische Kunstszene diskutieren; das laufende Projekt Dis-Ease der Künstlerin Mariam Ghani über internationale Seuchenvorsorge; und das Streaming von Kritiker*innen gefeierter Filme von Larissa Sansour, darunter In Vitro, der 2019 auf der Biennale in Venedig Premiere hatte.
Durch Gespräche, Studio visits, Lesegruppen, Filme und Musik versucht Future Threads, sich alternative Visionen zu imaginieren, und die Fähigkeit der Kunst, als Werkzeug zu fungieren, um radikale und positive Veränderungen herbeizuführen.
Mosaic Rooms ist ein Projekt der A.M. Qattan Foundation, eine führende gemeinnützige Kulturorganisation mit Sitz in London, die sich der Unterstützung und Förderung zeitgenössischer Kultur aus und über die arabische Welt widmet. Dazu gehört u.a. die Initiierung eines Dialogs und einer Debatte über die dringlichsten sozialen, politischen und kulturellen Fragen in der arabischen Welt und darüber hinaus. Die Organisation bietet regelmäßige öffentliche Programme, die bildende Kunst, Design, Architektur, Literatur, Film, Musik, Essen und aktuelle Themen umfassen. Sie hat die Haltung, dass öffentliche Kulturorganisationen sowohl parteiunabhängig politisch als auch nicht religiös bleiben müssen, um so integrativ wie möglich zu sein.